Die Vienna Amateure und das Team Wiener Linien trennten sich in der 7. Runde der Wiener Stadtliga im Vienna Nachwuchszentrum nach einer recht flotten und spannenden Partie 3:3 (2:1).
2:0, 3:1 geführt, doch dann vergaßen die Blau-Gelben ihre ureigene Stärke, nämlich Fußball zu spielen. Die auswärtsstarken Favoritner machten sich dies zunutze, kamen immer besser ins Spiel und erreichten schlussendlich ein leistungsgeerechtes Remis.
Starke halbe Stunde
Mit Mesut Dogan und Dominik Rotter in der Starformatione übernahmen die Amateure bald das Kommando, erzeugten Druck und zeigten herrliche Kombinationen. Die erste Möglichkeit vergab in der 6. Minute Rotter. Nach einer Hereingabe von Philip Smola verfehlte er das Leder nur knapp.
Nach dem bereits vierten von Volkan Düzgün getretenen Eckball war es aber soweit. Die Abwehr der Gäste bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Niko Dvoracek kam aus 18 Meter zum Schuss, der unhaltbar abgefälscht in den Maschen landete, 1:0 (15.).
Die verdiente 2:0 Führung besorgte dann Rotter, der nach traumhaften Lochpass von Düzgün cool ins lange Eck einnetzte (27.).
Wie aus dem Nichts kam das bis dahin harmlose Team Wiener Linien zum überraschenden Anschlusstreffer. Eine Unachtsamkeit der Amas Abwehr ließ sich der routinierte Jasmin Delic nicht entgehen und scorte zum 2:1 (37.).
Danach waren die Burschen um Spielertrainer Richard Strohmayer sichtlich konsterniert. Der Spielfluss versiegte, der Elan war gebremst. Bis zur Pause tat sich nur wenig, beide Mannschaften neutralisierten sich.
Der Faden gerissen
Kurz nach Wiederanpfiff schien die alte Rangordnung aber wieder hergestellt. Rotter nutze einen Zusammenstoß von Torhüter Figl und einem seiner Abwehrspieler kaltblütig zum 3:1 aus (48.).
Doch die Freude währte nicht lange. Schon zwei Minuten später kam die Schuster-Truppe erneut zum Anschlusstor. Wieder war ein Stürmer der Gäste durchgebrochen, Dominik Braunsteiner, der etwas zu spät aus seinem Kasten heraus gekommen war, blieb nicht anderes übrig als die Notbremse zu ziehen. Jasmin Delic verwandelte den Elfer sicher, nur noch 3:2 (50.).
In der Folge lief bei den Amas nur mehr sehr wenig. Viele Ballverluste, zu statisch der Spielaufbau, keine Ideen, es wollte einfach nichts mehr gelingen. Die Favoritener nutzten die Gunst der Stunden, machten gegen die verunsicherten Blau-Gelben gehörig Dampf und kamen auch in der 57. Minute durch Ostergren zum Ausgleich, 3:3.
Offener Schlagabtausch
Die Amas versuchten danach vehement, das Steuer herumzureißen, doch der nun gut gestaffelte Gegner bestimmte sogar das Tempo. Braunsteiner musste sich bei gefährlichern Kontern mehrmals auszeichnen. Ein zu zentral geschossener Freistoß von Rotter, der auch nach idealem Zuspiel von Strohmayer am Gästekeeper scheiterte, war die geringe Ausbeute.
Den Sieg der Straßenbahner verhinderte dann Braunsteiner in Minute 86 und kurz vor dem Schlusspfiff schoss Marcell Maglica hart bedrängt daneben. Das Remis war perfekt.
Stimmen zum Spiel:
Richard Strohmayer: Es war ein gutes Spiel, das mit einem für beide Seiten annehmbaren Unentschieden endete. Die Leistung meiner Mannschaft war großteils in Ordnung, doch eine 3:1 Führung muss man über die Runden bringen. Wir sind aber zurückgefallen und haben durch viele Eigenfehler den Gegner stark gemacht, der dann seine Möglichkeiten genutzt hat.
Ermin Tutic: In der ersten Hälfte haben wir sehr gut gespielt und waren klar überlegen. Dann macht der Gegner aus der ersten Chance das Anschlusstor, das hat uns doch getroffen. Nach der Pause haben wir unser Spiel nicht durchziehen können. Da unterliefen uns zu viele Ballverluste und wir haben uns nicht mehr richtig bewegt. Ich bin aber mit dem Punkt zufrieden, schließlich ist das Team Wiener Linien nicht irgendeine Mannschaft.
Aufstellung Vienna Amateure:
Braunsteiner; Smola, Tutic, Fehringer, Dvoracek (78. Topcic); Dogan (70. Capezzuto), Strohmayer, Tahirovic (46. Maglica), Fejzic, Düzgün; Rotter.
Torfolge:
1:0 Dvoracek (15.), 2:0 Rotter (27.), 2:1 Delic (37.), 3:1 Rotter (48.), 3;2 Delic (50., Elfmeter), 3:3 Ostergren (57.)
