Die Vienna Amateure mussten in der 13. Runde der Wiener Stadtliga auf eigener Anlage eine bittere 0:3 Niederlage gegen den Tabellenführer Wiener Viktoria hinnehmen.
Bitter deshalb, weil die Blau-Gelben in dieser nicht greade berauschenden, aber abwechslungsreichen Partie vor 250 Besuchern über weite Strecken einen ebenbürtigen Gegner abgaben.
Doch 40 Minuten lang mit einem Mann weniger, einem verschossenen Elfmeter und drei Stellungsfehlern in der Abwehr, die die cleveren Gäste schonungslos ausnützten, war an die diesem Nachmittag nichts zu erben.
Erfreulich aber, wie sich die Amas verkauft haben. MIt unglaublichen Einsatz, mit Kämpferherz und auch spielerisch stark machten sie es den Meidlingern nicht einfach.
Selbst Kickerlegende Toni Polster streute der Truppe von Richard Strohmayer Rosen: "Hut ab vor dieser Leistung. Sie haben nie aufgegeben, immer wieder dagegengehalten und auch guten Fußball gezeigt".
Mittelfeldgeplänkel
Mit Uwe Kropfhofer im Tor, Florian Bauer in der Innenverteidigung, Spielertrainer Richard Strohmayer und Mesut Dogan als Spitze, aber ohne Dominik Braunsteiner, dem eine Pause vergönnt wurde, und Marcel Maglica, nach der 5. Gelben Karte gesperrt, starteten die Amas recht respektlos in diese Begegnung.
Echte Torszenen waren in der ersten Viertelstunde auf beiden Seiten aber Mangelware. Dann die 16. Minute: Der durchgebrochene Niko Dvoracek wird im Strafraum mit einem Rempler zu Fall gebracht. Der Linksverteidiger fällt zu theatralisch, der Referee winkt ab, kein Elfmeter. Dvoracek handelt sich wegen Kritik die Gelbe Karte ein.
In Minute 20 ein Dutzendfoul von Dvoracek, Schiedsrichter Deiretsbacher zeigte ihm die Gelb-Rote Karte. Eine überharte Entscheidung. Strohmayer protestierte und erhielt Gelb.
Der Knackpunkt
Die Amas wirkten in der Folge konsterniert und kassierten auch prompt in der 24. Minute das 0:1. Die Abwehr war unkonzentriert und Christoph Ungerböck nützte die Gelegenheit kaltschnäuzig.
Als sich die Amas wieder erfangen haben und das Spiel offen gestalten konnten, passierte wieder ein Stellungsfehler und US-Boy Gordon scorte zum 2:0 für die Gäste (43.).
Nie aufgegeben
Viktoria tat sich nach der Pause gegen die aufopfernd kämpfenden Amas sehr schwer, zeigte aber mehr Entschlossenheit im Abschluss. Der nach einem Konter völlig freistehende Kapeller netzte nach guter Flanke per Kopf zum 0:3 ein (65.).
In der 66. Minute zog Tokgöz als letzter Mann beim durchgebrochenen Sanel Tahirovic die Notbremse. Rote Karte für den Übeltäter und Elfmeter für die Amas. Obwohl Ersan Gültekin als Schütze vorgesehen war, schoss Mesut Dogan den Strafstoß und zwar so lässig, dass Safin im Gehäuse der Viktoria abwehren konnte.
Danach neutralisierten sich beide Mannschaften, wobei die Amas sogar leichte spielerische Vorteile hatten. Zum Ehrentor reichte es aber nicht.
Simmen zum Spiel:
Richard Strohmayer: Wir haben versucht, attraktiven Fußball zu bieten, was uns teilweise gut gelungen ist und haben eine sehr gute kämpferische Leistung geboten. Schlussendlich haben die Fehlentscheidungen des Schiedsrichters die Partie frühzeitig entschieden.
David Rajkovic: Der Ausschluss hat uns hart getroffen. Wir haben auch mit einem Mann weniger gut dagegen gehalten, sind aber selbst zu wenigen echten Torchancen gekommen. Der Gegner hat seine leider genützt.
Austellung Vienna Amateure:
Kropfhofer; Smola, Bauer (ab 72. Rajkovic), Tutic, Dvoracek; Topcic (ab 65. Bakici), Strohmayer (ab 46. Fejzic), Gültekin, Düzgün; Tahorivic; Dogan
