Facebook Twitter Instagram TikTok Youtube LinkedIn Whatsapp
DE | EN
Menu Menu
© Christian Hofer

Auftaktsieg mit zwei Gesichtern und einem späten Siegestor

2. August 2014 | Kampfmannschaft zur Übersicht >

Aller Anfang ist schwer! Diese Platitüde gilt nicht nur für das Alltagsleben, sondern auch ganz speziell für den Fußball. Der First Vienna FC 1894 kam zum Ostliga-Auftakt gegen SV Neuberg nur langsam auf Touren und zeigte zwei Gesichter: Ein verunsichertes, nervöses in Halbzeit eins, ein siegeshungriges in Halbzeit zwei.

Gesicht Nummer 2 sollte sich schließlich durchsetzen. Nicht zuletzt weil ein Fußballspiel eben nicht nur 90 Minuten dauert, sondern weil es auch noch eine Nachspielzeit gibt. In dieser erzielte Andrei Lebedev per Kopf das Golden Goal zum 1:0-Heimsieg.


Sichere Abwehr 

Testspiele haben so den Ruf, nichts mit dem Ernstfall zu tun haben zu wollen. Sollte man meinen. Dass dem nicht so sein muss, bewies die Truppe von Trainer Hans Slunecko zum Meisterschafts-Auftakt gegen SV Neuberg. Wie schon in den letzten drei Vorbereitungsspielen gegen Draßburg, Herzogenburg und Krems „verschliefen“ die Burschen aus Döbling die erste Halbzeit und wirkten phasenweise extrem verunsichert.

Nach vorne ging nur sehr wenig, in der Abwehr standen die „Daheimgebliebenen“ (die Defensivabteilung bestand durchwegs aus Spielern, die bereits in der Ersten Liga auf der Hohen Warte dem runden Ding nachliefen) allerdings sicher und ließen bei lauen Temperaturen nichts anbrennen.

 

Tausendermarke trotz Konkurrenz überschritten

Neben den vielen kleinen Sticheleien seitens der Südburgenländer bekamen die 1.055 Fans, die trotz zeitgleicher Konkurrenz innerhalb weniger Kilometer Luftlinie (FAC feierte fast zeitgleich sein Heimdebüt in der Ersten Liga, der Wiener Sportklub empfing Parndorf) auf die Hohe Warte pilgerten, nur je eine nennenswerte Torchance serviert.

Ein gefühlvoller Heber von Thomas Csobadi streifte die Querlatte (16.), das Führungstor der Vienna vereitelte Neuberg-Keeper Luka Besenic, der bei einem Schuss von „Poidl“ Rotter seine Klasse beweisen konnte. Apropos Besenic: Der Schlussmann der Grün-Weißen wäre mit Fortdauer des Spiels beinahe zum „man of the match“ geworden. Er hielt fast alles, was es zu halten geben sollte. Aber eben nur fast …

 

Vienna startet ein Angriffsfurioso

Nach dem Seitenwechsel startete die Vienna ein Angriffsfurioso, das auch in einigen Möglichkeiten mündete. Die Neuberger Kräfte schienen immer mehr zu Ende zu gehen, während die Blau-Gelben wie Duracell-Männchen über den Rasen liefen. Es war nur mehr eine Frage der Zeit, bis endlich der erlösende Torschrei ausgestoßen werden sollte.

Semir Kapic vergab eine gute Chance nach Super-Vorlage des eingewechselten Sinan Apaydin – sein Schuss ließ zwar das Netz zappeln, allerdings traf er besagtes Tornetz leider nur von außen (75.). Fünf Minuten später war es der lauffreudige André Hofer, der in Besic seinen Meister fand.

 

Glück und Unglück in der Schlussphase

Davor hatte auch Neuberg die Riesenchance, den Sack zu zu machen. Zum Glück traf Klaus-Peter Puhr, nachdem Stanisa Nikolic ausgerutscht war, die Kugel aus acht Metern nicht optimal, so dass sich das runde Ding in Richtung Tennis-Stüberl auf die Reise machte. Glück gehört eben auch dazu.

Und Pech: Bei einer Attacke an Semir Kapic zeigte Schiedsrichter Christian Trunner nicht auf den Elfmeter-Punkt, sondern Kapic die gelbe Karte wegen einer Schwalbe. Umstritten, aber vertretbar.  

 

Ein Spiel dauert eben nicht nur 90 Minuten

Als Herr Trunner die Nachspielzeit von drei Minuten anzeigen ließ, wusste nicht nur André Hofer: Mander, es isch Zeit! Die Mannen von Hans Slunecko wollten diesen so ersehnten Sieg unbedingt einfahren und versammelten sich folgerichtig bei einem Freistoß von Rotter (knapp vor der Mittellinie) allesamt im Strafraum der Neuberger.

Die Fans der Vienna, die unsere Elf frenetisch anfeuerten skandieren in weiser Vorausahnung „Score in a Second“. Es war bereits die 92. Minute angebrochen als Rotter die Kugel in den Strafraum beförderte. Andrei Lebedev war mit dem Kopf zur Stelle und ließ Besenic, der zwar mit der Hand noch den Ball berühren konnte, keine Chance. Yes, we can! Die Vienna biss mit der letzten Möglichkeit zu. Nicht wie Suarez in die Schulter eines Gegenspielers, sondern wie Lebedev mit Köpfchen. Hat durchaus geschmeckt.

 

Aufstellung First Vienna FC 1894
Arnberger; Krisch, Rotter, Nikolic, Kröpfl; Lebedev; Gruberbauer (46. Steiner), Dauce (67. Apaydin), Nedeljkovic, Kapic; Hofer

Aufstellung SV Neuberg
Besenic; Weber, Prisching, Zisser, Plattesteiner; Trojak, Soljankic, Puhr (83. Stipsits), Marth (75. Neher); Csobadi (88. Konrad), Atik

Tor: 1:0 (92.) Lebedev (Kopfball)

Gelb: Gruberbauer (44./Foul), Kapic (83./Unsportlichkeit), Hofer (93./Foul); Zisser (4./Foul), Puhr (38./Foul), Marth (68./Foul), Csoadi (86./Foul), Atik (88./Foul), Neher (90./Foul)

Hohe Warte, Trunner, 1.055