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© Artinger

Zwei Elfer, zwei Tore, zwei Ausschlüsse, drei Punkte: Gegen die Juniors war einiges los!

6. September 2014 | Kampfmannschaft zur Übersicht >

Aberglaube kann Berge versetzen! Der Umstieg von den traditionellen gelb-blauen auf die hellblau-dunkelblauen Dressen hat seinen Zweck erfüllt. Nach zuletzt vier Remis in Serie kehrte der First Vienna FC 1894 im Heimspiel gegen die SKN Juniors mit einem 2:0-Erfolg auf die Straße der Sieger zurück.

Zum Matchwinner in einer – nennen wir es „nicht alltäglichen“ – Partie wurde der St. Pöltner Michael Wojtanowicz, der als erster „Penalty-Doppelpack“-Torschütze in der Saison 2014/15 in der Regionalliga Ost seine Visitenkarte abgab.

 

Vienna-Fans lieben die Schiris

Dass die Juniors aus der NÖ-Landeshauptstadt keine Fanmassen und Staus auf der Westautobahn verursachen würden, war zu erwarten. Dennoch wurde die Tausendermarke bei den Besuchern erneut überschritten. 1213 Fans ergab die Abrechnung von Wien-Ticket. Eine schöne Besucherzahl in einem Spiel gegen ein – in der Ostliga ach so beliebtes – Amateurteam.

Vor dem Spiel sorgte das neue Trikot der Vienna-Boys für Gesprächstoff. Für einige der treuesten Fans war das Hellblau noch etwas gewöhnungsbedürftig. In gelben Shirts durfte diesmal das Schiedsrichter-Trio aus dem Land der Burgen auflaufen. Die Herren Paukovits & Co. ernteten dafür auch den entsprechenden Beifall.

„We love the Schiris, we do …“ skandierten die Vienna-Fans in Halbzeit zwei. Kommt auch nicht oft vor, dass in einer heimischen Fußballarena den Unparteiischen gehuldigt wird. Respekt!

 

Auch in Hellblau eine Heimmacht

Die Männer in Gelb sollten schlussendlich auch in den Mittelpunkt des Geschehens rücken. Zwei Penalties, dazu zwei Ausschlüsse bekommt man schließlich auch nicht an jedem Fußballabend zu sehen. Aber dazu später.

Zu Beginn des Spiels zeigen die Burschen von Trainer Hans Slunecko, wer in der Care Energy-Naturarena Hohe Warte das Sagen hat – auch in Hellblau. Chancen waren einige da, aber Dominik Rotter & Co. wollten – als gute Gastgeber – nicht gleich über die Amateure aus St. Pölten „drüberfahren“. Das gehört sich schließlich auch nicht.

Also vergaben Michael Wojtanowicz und Konsorten am Beginn einige Hochkaräter. Die Zeit der Tor-Jubelchöre sollte schon noch kommen. Auch die SKN-Fohlen hatten einige Chancen, fanden aber in dem völlig coolen und dennoch reaktionsschnellen Günther Arnberger ihren Meister. Der Schlussmann der Vienna bewies bei einigen Aktionen, warum er erst zwei und damit mit Abstand die wenigsten Gegentreffer in der Regionalliga Ost hinnehmen musste.

 

Ein unglücklicher Zweikampf unter Freunden

Ruhig wurde es in Minute 35: Im – fairen – Kampf um den Ball zwischen Kevin Krisch und Patrick Schagerl verdrehte sich Kevin das Knie so unglücklich, dass er mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Feld musste. Ausgerechnet der Ex-Blau-Gelbe Schagerl, der sich beim letzten Abschlusstraining in der letzten Saison an fast der gleichen Stelle so schwer verletzt hatte, war in diesem Zweikampf involviert.

Nach dem Spiel war „Schagsi“ noch immer tief betroffen von der Verletzung seines Freundes. „Sch… Fußball“ meinte er Kopf schüttelnd zu Kevins Vater, der ihn jedoch gleich von jeglicher Schuld an der Verletzung seines Sohnes frei sprach. Es waren die richtigen Worte, denn Schagerl gilt als extrem fairer Sportsmann, der nie und nimmer einen Gegenspieler absichtlich verletzten würde.

 

Kevin mit Kämpferherz – er wird zurück kommen!

Noch in der Nacht rief Patrick seinen Freund Kevin an. „Es ist so bitter, dass es ihn so schwer erwischt hat“, war „Schagsi“ auch am nächsten Tag noch betroffen. Fußball kann eben viel Freude vermitteln, aber auch Rückschläge gehören dazu. Echte Freundschaften kann er aber nicht zerstören. Wir wünschen an dieser Stelle unserem rechten Außenverteidiger einen guten Heilungsverlauf.

Besonders bitter: Schon in seiner Zeit bei den Amateuren von Werder Bremen erlitt Krisch einen Kreuzbandriss. Kevin gilt aber als Spieler mit großem Kämpferherz. Er wird sich zurück kämpfen!

 

„Wojtis“ Exekution – Teil 1

Zurück zum Spiel, das knapp vor der Pause den ersten großen Aufreger bescherte. Nach einer Flanke von Kapic landete die Kugel auf der Brust von Koglbauer. Dort befanden sich aber auch die beiden Hände des SKN-Verteidigers. Somit: Keine natürliche Handbewegung und folgedessen Handelfmeter.

Die Exekution des Penaltys sollte ein Fall für einen waschechten St. Pöltner werden: Man kommt schließlich nicht oft dazu, gegen seinen Gemeindebrüder einen „einzuschenken“. Michael Wojtanowicz ließ SKN-Keeper Lukas Schwaiger keine Chance – 1:0 (41.)

 

„Wojtis“ Exekution – Teil 2

Einen kuriosen Spielverlauf nahm die Partie in Halbzeit zwei. Als Sinan Apaydin mit nicht mehr ganz fairen Mitteln von einem St. Pöltner im Strafraum von den Beinen geholt wurde, zeigte Schiri Paukovits erneut auf dem Elfmeterpunkt. Und dem „Übeltäter“ die gelb-rote Karte. Für Christian Hayden war das Spiel somit vorbei, für Michael Wojtanowicz dagegen noch lange nicht.

Wieder schnappte sich „Wojti“ den Ball, entschied sich diesmal für das rechte Eck und kürte damit zum „Mister Penalty-Doppelpack“ und ergo dessen auch zum „man of the match“ (59.).

 

Die Sehnsucht nach der Duschkabine

Als eine Minute später der nächste St. Pöltner Lust auf eine heiße Dusche verspürte (Burak Yilmaz sah nach einem Foul im Mittelfeldbereich die – allerdings sehr harte – rote Karte), stellte sich die Fangemeinde der gesamten Supporters-Family auf ein Schützenfest ein. Elf gegen Neun – da mussten doch noch eine Menge Tore fallen.

Tja, wie soll man es beschreiben: Chancen waren tatsächlich in Hülle und Fülle vorhanden – auf beiden Seiten! Mit zwei Mann weniger wurden die jungen St. Pöltner immer spielfreudiger, scheiterten aber entweder an der gut gestaffelten hellblauen Defensivabteilung oder aber an Schlussmann Arnberger.

Und die Burschen von Hans Slunecko zeigten bei den zahlreichen Konterattacken vor dem gegnerischen Tor Ladehemmung. Oder war es einfach nur Charakterstärke? Schließlich ist die Hohe Warte ein Ort, wo man sich Gästen gegenüber höflich und zuvorkommend zu präsentieren hat …

 

Hellblau hat seinen Zweck erfüllt

Wie auch immer: Der First Vienna FC hat das Ziel erreicht. Der Trikottausch von Gelb-Blau auf Hellblau hat seinen Zweck erfüllt – die anvisierten drei Punkte wurden eingefahren. Der Wiener Sportklub liegt – zumindest bis Dienstag – in der Tabelle hinter uns. Und nächsten Freitag geht es nach Neusiedl.

Drunt im Burgenland soll die weiße Weste (neben der Vienna ist nur mehr Amstetten unbesiegt) anbehalten werden. Ob in gelb-blauen oder erneut hellblauen Trikots, wird sich erst weisen …

 

Aufstellung First Vienna FC 1894

Arnberger; Krisch (36. Apaydin), Rotter, Nikolic, Kröpfl; Lebedev; Steiner, Gruberbauer, Nedeljkovic (74. Speiser), Kapic (67. Gökcek); Wojtanowicz

Aufstellung SKN St. Pölten Juniors

Schwaiger; K. Starkl, Balga, Hayden, Koglbauer; Fallmann; M. Drga (75. Zahuranec), Yilmaz, S. Starkl, Schagerl; Schibany

Torfolge: 1:0 (41.) Wojtanowicz (Handelfmeter), 2:0 (59.) Wojtanowicz (Foulelfmeter)

Gelb:
Nedeljkovic (72./Foul), Lebedev (81./Foul), Speiser (85./Unsportlichkeit); Hayden (36./Foul), Koglbauer (41./Foul), Fallmann (45./Foul)

Gelb-Rot: Hayden (59./Foul)

Rot: Yilmaz (60./Foul)

Care Energy-Naturarena Hohe Warte, Paukovits, 1213