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© Matthias Hofbauer

Zwei Tore, ein Punkt und für Zwei eine Nacht im Krankenhaus

27. September 2014 | Kampfmannschaft zur Übersicht >

“Ab in den Süden”, hieß es für die Truppe von Hans Slunecko. In Runde 9 der Regionalliga Ost bekam es der First Vienna FC 1894 mit dem 1. SC Sollenau zu tun. Die Gastgeber kassierten davor in vier Heimspielen keine Niederlage (zwei Siege, zwei Remis), die Gäste aus Döbling blieben bis dato (nicht nur) auswärts unbesiegt (drei Unentschieden). Bei diesem Spiel „roch" es also förmlich nach einer Punkteteilung …

Der Vienna-Trainer setzte auf die Siegerelf gegen Stegersbach, einzig im Angriff gab es eine Änderung: Der zuletzt erkrankte Michael Wojtanowicz ersetzte den gelb-rot-gesperrten André Hofer. „Wojti“ wurde gegen seinen Ex-Klub (bei dem er im Frühjahr in 15 Partien acht Treffer erzielen konnte) also rechzeitig wieder fit. Seinen Torhunger sollte er „auf der anderen Seite“ nicht stillen können.

 

Sollenau in der ersten Halbzeit mit mehr Glück

Wie so oft im Fußball sah man binnen weniger Tage zwei komplett verschiedene Gesichter einer Mannschaft: Wurde der 1. SC Sollenau am Dienstag von den Admira Juniors phasenweise schwindlig gespielt, so präsentierten sich die Schwarz-Weißen diesmal als kompakte Mannschaft. Die Vienna macht’s möglich, da kitzelt man als Gegner eben alles aus sich heraus.

Es entwickelte sich ein offenes Spiel, bei dem die Sollenauer in Halbzeit eins das Glück auf ihrer Seite hatten. Nach einer Flanke von Andreas Strommer (stand gegen die Jung-Admiraner nicht einmal im Kader) konnte Vienna-Keeper Günther Arnberger den Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone bugsieren. Sollenau-Kapitän Helmut Prenner nutzte die Gunst der Sekunde und staubte zur 1:0-Pausenführung ab (32.).

Davor hätte die Vienna bereits in Führung liegen können: Ein Volley-Schuss vom erneut lauffreudigen Youngster Felix Steiner (nach Querpass vom ebenfalls quirligen Hakan Gökcek) ging über das Gehäuse (12.), ein Schuss von Robert Gruberbauer konnte im letzten Moment von einem Sollenauer zur Ecke abgeblockt werden (17.)

 

Drei “junge Wilde” sorgen für den verdienten Ausgleich

Nach der Pause wurden die Gäste aus Döbling immer stärker – und die Partie rauer. Bei einem Kopfballduell zwischen Stanisa Nikolic und Tobias Michael Madl ging der Vienna-Außenverteidiger benommen zu Boden. „Niko“ war kurz bewusstlos und musste mit der Rettung ins Krankenhaus nach Wiener Neustadt eingeliefert werden. Nach dem Spiel sollte ihm ein zweiter Vienna-Spieler dorthin folgen …

Nikolic wurde von Robert Topcic auf der rechten Außenbahn ersetzt. Der zweikampf- und laufstarke Kapitän der 1b-Mannschaft entschied einige Laufduelle für sich und sorgte für neuen Schwung.

Topcic war auch einer der drei „wilden Jungen“, die am Ausgleich beteiligt waren. Nach seiner Flanke von rechts landete der Ball exakt vor den Beinen von Felix Steiner, der wiederum den in der Mitte des Strafraums lauernden Sinan Apaydin (kam acht Minuten davor für Andrei Lebedev ins Spiel) mustergültig bediente. Gegen den wuchtigen Kopfstoß des kampfstarken Stürmers genau ins Kreuzeck war Sollenau-Keeper Christian Weidinger machtlos (78.). Vor dem Spiel hatte Apaydin angekündigt: „Wenn ich spiele, treffe ich auch“. Ein Mann, ein Satz - der in die Tat umgesetzt wird.

 

Kopfstöße und Kopfschütteln in der Schlussphase

In der letzten Viertelstunde entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams Chancen hatten, den Sack zu ihren Gunsten zuzumachen. Für einen Protagonisten war das Spiel zu diesem Zeitpunkt eindeutig zu schnell: Schiri Helmit Flasch sorgte mit einigen (Fehl-)Entscheidungen (auf beiden Seiten) für mehrfaches Kopfschütteln auf beiden Betreuerbänken.

Pech hatte in der Schlussphase Robert Gruberbauer, der nach einem Kopfballduell im Mittelkreis (wie schon davor Nikolic) ebenfalls benommen am Boden liegen blieb. Beim Gang in die Kabine („Bertl“ wurde durch Semir Kapic ersetzt) wusste Gruberbauer weder den Spielstand, noch was unmittelbar davor passiert war. Zum zweiten Mal musste die Rettung angefordert werden. Ein Pech(vogel) kommt offenbar selten allein.

 

Eine Nacht im Krankenhaus

Nicht allein gelassen wurden die beiden Verletzten im Krankenhaus Wiener Neustadt. Kevin Krisch (der selbst erst vor kurzem erst am Kreuzband operiert wurde) und sein Vater Gerhard kümmerten sich im Spital vor Ort um Nikolic und Gruberbauer.

Bei beiden wurde eine Amnesie diagnostiziert, sie mussten die Nacht im Krankenhaus verbringen. Wir wünschen dem „Niko“ (musste dazu auch noch genäht werden) und dem „Bertl“ an dieser Stelle gute Besserung.

 

Auf Ritzing wartet ein “heißer Tanz”

Nächsten Freitag kommt es auf der Hohen Warte zu einem echten “Kracher”. Mit dem SC Ritzing gastiert ein ganz heißer Titelanwärter in der Naturarena. Die Mittelburgenländer rangieren in der Ostliga-Tabelle ganz oben und konnten (als einziger Ostliga-Klub) auch im ÖFB-Cup einen Erfolg einfahren.

Die Fans erwartet am der Hohen Warte also ein ganz heißer Tanz rund um den Ball. Diesmal hoffentlich ohne einen Krankenhaus-Besuch …

 

Aufstellung 1. SC Sollenau

Weidinger; Seper, Madl, Csandl, Gevher; Prenner, Topic, Helm, Strommer (80. Hatzl); Vukovic, Lindner

Aufstellung First Vienna FC 1894

Arnberger; Nikolic (60. Topcic), Rotter, Speiser, Kröpfl; Lebedev (70. Apaydin); Steiner, Nedeljkovic, Gökcek; Wojtanowicz, Gruberbauer (92. Kapic)

Torfolge: 1:0 (32.) Prenner, 1:1 (78.) Apaydin

Gelb: Strommer (42./Foul), Topic (74./Foul); Speiser (76./Foul), Apaydin (84./Unsportlichkeit)

Sportplatz Sollenau, Flasch, 400