28. Februar 2015 | Amateure zur Übersicht >
Zwei Minuten der regulären Spielzeit fehlten der Vienna 1 b, um in der 16. Runde der 2. Landesliga gegen Hirschstetten einen Heimsieg einzufahren. Eine Stunde lang mit einem Mann weniger, wäre dieses Kunststück fast gelungen, doch in Minute 88 kamen die Gäste doch noch zum Ausgleich, Endstand 1:1 (1:0).In der ersten halben Stunde waren die Blau-Gelben die aktivere und optisch bessere Mannschaft, die auch durch Kenan Muslimovic verdient in Führung ging (22.). Nach dem an den Haaren herbei gezogenen Ausschluss von Keeper Stefan Stippl verflachte die Partie zusehends und wurde immer zerfahrener, weil einerseits die Lipa-Boys in der Folge bemüht waren, ihren Vorsprung über die Distanz zu bringen, andererseits die Gäste nicht in der Lage waren, ihre numerische Überlegenheit auszunützen. Echte Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware.
Flott begonnen
Die Blau-Gelben versuchten von Anbeginn weg, das Spiel in den Griff zu bekommen, übernahmen alsbald auch das Kommando und kreierten einige schöne Angriffe, die aber nicht zu Ende gespielt wurden.
In der 22. Minute gelang dann die verdiente Führung. Nach einer von Adrien Dauce getretenen Ecke nützte Kenan Muslimovic eine Verwirrung in der Defensive der Hirschstettner aus und staubte aus kurzer Distanz zum 1:0 ab.
Black out
Ein geistiger Aussetzer von Stefan Stippl in der 32. Minute und die daraus resultierende Entscheidung des Unparteiischen gaben der Partie eine ungeahnte Wendung und sorgten für viel Zündstoff.
Anstatt mit dem Fuß zu klären, nahm der Vienna Keeper den Ball knapp außerhalb des Strafraumes in die Hände, der Pfiff erfolgte sofort, doch zum Erstaunen der Heimischen zückte der Schiedsrichter die Rote Karte wegen angeblicher Torchancenverhinderung, die wohl nur er gesehen haben mag.
Stürmer Andreas Lemut verließ das Feld, um Ersatzkeeper Oktay Kazan Platz zu machen. Dieser durfte sich auch gleich in Szene setzen. Er wehrte den für Stippls Vergehen verhängten Freistoß bravourös ab.
Rückzugsgefecht
Mit großem Einsatz und enormer Laufbereitschaft gelang es der dezimierten 1 b immer wieder, sich aus der Umklammerung der Gäste zu befreien und war in den Kontern sogar gefährlicher. Mit zwei Viererketten und klugem Verschieben wurden kaum Chancen der Hirschstettener zugelassen.
Nur einmal ging dieses Konzept nicht auf. Unnötiger Ballverlust im Mittelfeld, eine Vorlage auf den die gesamte Spielzeit über blassen Daniel Webora, Sohn und Enkel der einstigen Vienna Legenden Peter und Pepi, und der Riese setzte sich im Zweikampf durch und besorgte den Gleichstand.
Kurz zuvor musste Kapitän Ahmet Babadostu nach einem brutalen Foul durch Muhr (Rote Karte) verletzt ausscheiden und wurde mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Lipa: Eine fragwürdige Schiedsrichterentscheidung hat diese Begegnung stark beeinflusst, denn meine Mannschaft hat bis dahin das Geschehen bestimmt. Aber auch mit einem Mann weniger wären drei Punkte möglich gewesen, denn der Ausgleich wäre bei mehr Konzentration zu verhindern gewesen. Trotzdem Gratulation an die Burschen für diesen Einsatz.
Valentin Fross: Wir haben alles gegeben, haben gekämpft, gerackert, leider wurde die harte Arbeit nicht belohnt. Bitter vor allem, weil der Ausgleich so spät gefallen ist. Trotzdem können wir auf unsere Leistung stolz sein.
Aufstellung Vienna 1 b :
Stippl; Petrica, Fross, Klaic, Ivankovic; Babadostu (ab 82. Lasheen); Muslimovic (ab 67. Kupresak), Düzgün, Dauce, Rajic; Lemut (ab 32. Kazan).
Torfolge:
1:0 (22.) Muslimovic, 1:1 (88.) Webora.
Rote Karten:
Stippl (Vienna, 32., Torchancenverhinderung), Muhr (Hirschstetten, 81., Foul).