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© Karen Rieder

Unterwegs im Abseits, Teil 9: Amstetten

11. März 2015 | Fans zur Übersicht >

Willkommen zurück im Abseits. Nachdem wir uns ausgiebig in Döbling herumgetrieben haben tut es doch gut, wieder den Rucksack zu packen und ein bisschen in die Ferne zu schweifen.

Unsere erste Reise geht gleich mal ordentlich weit weg. An den westlichen Rand von Niederösterreich. Nach Amstetten. Wirft man einen Blick auf die lange Liste der Töchter und Söhne Amstettens findet man eine schillernde Persönlichkeit des österreichischen Fußballzirkus, der zugleich auch wieder eine Verbindung zu Döbling und auch in gewisser Art und Weise zur Vienna hat. Die Rede ist von vom Färöer Pepi. Hickersberger ist ein Amstettener. Und die Verbindung zu Döbling und zur Vienna ist auch sehr einfach. Zum einen hat der Pepi in Döbling gewohnt und zum anderen spielte sein Sohnemann auch einst im blau-gelben Dress.

Amstetten besticht aber nicht nur als Heimatstadt des tragischen Ex-Teamchefs, sondern auch als das Zentrum des Mostviertels. Geschickte Marketingmanager verstehen das auch gleich entsprechend zu vermarkten und wissen wie man besonderen Wert darauf legt, die Produkte aus dem heimischen Boden in Szene zu setzen. Die Edelbrände genießen bereits besten Ruf und auch sonst lässt sich der Most sehr gut trinken. Die bereits etablierte kulinarische Vielfalt des Mostviertels nähert sich langsam aber sicher dem Haubenniveau.

Bleiben wir noch einen Augenblick im Mostviertel und betrachten wir die Mostbirne genauer bzw. das was die erfinderischen Mostbauern des Viertels so daraus machen. Mostschädeln auf jeden Fall nicht, denn es wäre schade die Birnen dafür zu verunglimpfen. Abgesehen vom klassischen Most werden heutzutage auch Mostschaumweine, Jungmoste mit kreativen Namen wie Gnödmost oder Jungspund produziert. Natürlich wird von innovativen Konzepten verlangt, dass das Ursprungsprodukt dann auch in allen möglichen weiteren Produkten zum Einsatz kommt. Schokolade, Käse, Brot, Birnen-Balsamicoessig, Birnensenf und vieles mehr. Ob es auch Kreuzungen der Mostbirne mit Ananas oder Kiwi gibt konnte ich nicht herausfinden, aber irgendwer wird spitzfindigerweise schon daran forschen. Da bin ich mir sicher.

Etwas übersäuert - und die oft Hand in Hand gehenden Begleiterscheinungen des Mostgenusses bemerkend - kehren wir nun doch wieder zurück nach Amstetten um uns dort dem kulturellen Angebot hinzugeben. Die in perfekter 80er Jahre Katastrophenarchitektur errichtete Johann Pölz-Halle dient als Spielstätte zahlreicher Theateraufführungen und anderer hallentauglicher kultureller Highlights. Das größte Spektakel ist aber der mittlerweile schon mehr als 20 Jahre alte Amstettner Musicalsommer. Freunde der modernen Form der Operette kommen hier voll auf Ihre Rechnung. Ich kann mich kaum noch halten!

Da uns nach so einer gewaltigen Inspiration durch den Ausflug ins Musicalgenre die Bewegungswut noch immer nicht verlassen hat, haben wir nun zwei Möglichkeiten. Entweder hüpfen wir jetzt – unsere Namen ausdrucksstark tanzend – durchs Zimmer oder wir schauen was es in Amstetten an Möglichkeiten gibt sich ausreichend zu bewegen. Wie wir ja wissen gibt es einen Fußballverein der lustigerweise in der gleichen Liga spielt wie unsere Vienna. Ich bin wahrlich gespannt ob sich das blau-gelbe Völkchen wieder im – für seine spektakuläre Sicht aufs Spielfeld berühmten – Fansektor einfinden wird dürfen. Wer das noch nicht erlebt hat muss jetzt unbedingt nach Amstetten reisen. Wer vom Winter – sofern wir die etwas kühlere Jahreszeit heuer als solchen bezeichnen wollen – noch nicht genug hat, der kann in der Eishalle zu Amstetten dem rutschigen Vergnügen nachkommen und bei der Eisdisco den „Übersteiger“ zur Perfektion bringen. Man muss in Amstetten aber nicht aufs Eis geführt werden um ordentlich zu rutschen. Man kann diesem Vergnügen auch hervorragend im Naturbad Amstetten nachgehen. Wasserrutsche sag ich nur. Sowohl drinnen als auch draußen. Juhuiiii. Aber auch die Massagedüsen und der Stömungskanal lassen kein Auge trocken.

Amstetten hat schon einiges zu bieten. Aus eigener Erfahrung weiß ich sogar, dass Amstetten über ein eigenes Mikroklima verfügt. Egal wann ich die Westautobahn dahinfahre und an Amstetten vorbeikomme ist dort Nebel oder bestimmt ein anderes Wetter als noch ein paar Kilometer vorher und dann wieder danach. Es gibt dafür sogar eine Erklärung: die Inversionsbewölkung im Amstettner Becken. So eine böse aber auch.

Wünschen wir uns für unser Antreten im Ertl Glas Stadion keine Inversionsbewölkung und freie Sicht aufs Spielfeld! Hinterlassen wir bei einem unserer stärksten Gegner in der Liga einen hervorragenden Eindruck aber keine drei Punkte.

Hey Ho!

Euer Chrimi

Quellen: wikipedia; mostviertel.at;