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"Wir haben gezeigt, dass wir nicht nur Einzelkämpfer, sondern eine Mannschaft sind." - im Gespräch mit Patrick Kostner

29. April 2016 | Kampfmannschaft zur Übersicht >

 Noch 2 Tage bis zum nächsten Auswärtsklassiker: SKN ST. Pölten Juniors vs. First Vienna FC 1894 

Im Gespräch mit Patrick Kostner:

Gegen Parndorf hat die Mannschaft eine tolle Moral gezeigt. Nach dem Rückstand haben sich die Jungs zurückgekämpft und gingen am Schluss als verdiente Sieger vom Platz. Sind es genau diese Siege, die am Schluss zwischen Meisterschaft und Vizemeisterschaft entscheiden? Wie hast du das Spiel gesehen?

Das war eine große moralische Leistung unseres Teams! Wir haben gezeigt, dass wir nicht nur Einzelkämpfer, sondern eine Mannschaft sind. Ich glaube, dass wir von diesem Spiel viel Kraft für die nächsten Aufgaben mitnehmen können! Vor allem in der 2. Halbzeit hat das gesamte Team Herz gezeigt!

Mit Ritzing und Parndorf haben wir nun gegen zwei harte Brocken der Regionalliga Ost gespielt. Jetzt geht es gegen die Juniors aus St. Pölten. Wie schätzt du deinen Ex-Verein derzeit ein, wie muss man gegen diese junge Mannschaft spielen um den Platz als Sieger verlassen zu können und gibt es in dieser Mannschaft Spieler auf die man besonders aufpassen muss?

Amateurmannschaften sind nie zu unterschätzen. Die jungen Spieler wollen sich für höhere Aufgaben empfehlen und dazu kommt noch erschwerend hinzu, dass es vorkommen kann, dass aus der 1.Mannschaft Spieler hinunterkommen. Die St.Pölten Juniors haben kein schlechtes Team, aber dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass wir einen der Spieler nicht in schachhalten können. Selbst wenn von oben Spieler bei den Juniors aushelfen, werden wir sie in den Griff bekommen können. Es wird bestimmt kein Selbstläufer aber mit voller Konzentration und viel Herzblut werden wir uns gegen die Juniors behaupten können.

In der Saison 2013/14 hat ganz Fußballösterreich auf dich, Gary Noel, Osman Bozkurt und Bernhard Fucik geschaut. Über die Stadionen Wals-Grünau (2:1), LASK Linz (4:3), SC Kalsdorf (4:0), SV Ried (2:1) und Sturm Graz (1:0 n.V.) habt ihr euch mit dem SKN St.Pölten in das ÖFB-Cup Finale gekämpft. Lediglich gegen RB Salzburg musstet ihr euch im Finale geschlagen geben. Mit einigen bärenstarken Paraden hattest du gewaltigen Anteil an dieser Siegesserie. Welche Erinnerungen hast du an diese besonders spannende Phase deiner Karriere?

Diese Zeit war bestimmt eines der Highlights meiner Karriere! Wir haben es tatsächlich bis ins Finale geschafft und waren dabei fast immer in der Außenseiterposition. Wir waren eine super Truppe mit tollen Persönlichkeiten und einem Trainer, der uns immer top auf die Partien eingestellt hat. Man kann behaupten, dass wir eine große Familie waren. Anders hätten wir es auch nicht bis in das Finale geschafft!

Mit Patrick Kostner hat sich unsere Vienna einen starken und erfahrenen Torhüter geholt. Das steht schon mal fest. Was die meisten Leute allerdings nicht wissen ist, dass du auch als Feldspieler eine gute Figur abgeben kannst. In deiner Zeit beim ASK Baumgarten wurdest du einmal als Mittelstürmer eingesetzt. Wie kam es dazu und könntest du dir das nochmals in deiner Karriere vorstellen?

Das ist eine ganz kuriose Geschichte. Ich war beim SV Kapfenberg unter Vertrag und musste zum Bundesheer. Das Heer hat mich dann in meiner sportlichen Entwicklung leider ziemlich zurückgeworfen, denn es war mir zeitlich kaum noch möglich zum Training zu erscheinen. Das hat mich damals alles sehr demoralisiert und ich hab an der ganzen Sache ein wenig die Lust verloren. Ich freundete mich sogar mit dem Gedanken an ein Karriereende an und wollte arbeiten gehen und den Fußballsport nur noch aus Spaß betreiben. Über meinen damaligen Schwiegervater kam ich mit dem ASK Baumgarten in Kontakt. Dort war der aktuelle Tormanntrainer des SKN St.Pölten, Wolfgang Knaller der Stammkeeper. Weil ich kein schlechter Kicker bin, habe ich mich als Feldspieler versucht. Das war wirklich eine spannende Herausforderung. Im 3. Meisterschaftsspiel kam es dann zu einer makabren und sehr bitteren Situation für mich. Ich brach mir das Schienbein durch einen Torhüter. Mit Werner Gregoritsch, dem Trainer des SV Kapfenberg hatte ich stets ein super Verhältnis. Er ermöglichte mir, trotz meiner Horrorverletzung, dass ich zum KSV zurückkehren durfte und dort meine Reha mache. Er hat damit natürlich maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass ich in den folgenden Jahren viele tolle Momente im Fußball erfahren durfte. Das Leben schreibt halt manchmal seine ganz eignen Geschichten!