Eine wahre Torflut bekamen die wenigen Besucher bei hochsommerlichen Temperaturen in der 2. Runde der 2. Landesliga im Nachwuchszentrum zu sehen. Nach einer 5:1 Pausenführung und einem Leistungsabfall in Hälfte zwei bezwang die Vienna 1 b den Stadtligaabsteiger ASV 13 schlussendlich knapp, aber völlig verdient 5:4 und sicherte sich damit in der Tabelle zumindest bis zum morgigen Sonntag den Platz an der Sonne.
Tempofußball
Die ersten 45 Minuten standen ganz im Zeichen der mit einigen Akteuren aus dem Kader der Ersten angetretenen Jenisch-Truppe, wobei Marko Markovic und Jürgen Csandl nach längerer Verletzungspause ihr erstes Pflichtspiel absolvierten. Bestens eingestellt beherrschten die Blau-Gelben den Gegner, der sich allerdings nicht versteckte und auch zu Möglichkeiten kam.
Das erste Ausrufezeichen setzte Ali Sahintürk mit einem Freistoß, der mit Mühe gehalten wurde. In der 7. Minute hieß es dann 1:0 für die Heimischen. Ein Knaller von Sahintürk wurde vom gegnerischen Keeper nur kurz abgewehrt, Andi Buger stand goldrichtig und staubte ab.
Danach folgten zwei gute Chancen der Gäste, die aber nichts einbrachten. In der 19. Minute erhöte Csandl nach einer Ecke von Sahintürk per Kopf auf 2:0, vier Minuten später war Markovic nach Freistoß von Sahintürk ebenfalls per Kopf zur Stelle, 3:0.
Diesmal brachte die Trinkpause die 1 b nicht wie gegen den NAC aus dem Rhythmus, ganz im Gegenteil. Nach einer herrlichen Kombination über mehrere Stationen vollendete Mile Eminovic zum 4:0 (27.). Einige gute Einschussmöglichkeiten wurden durch Sahintürk, dessen Schuss nach Vorarbeit von Markovic über die Latte ging, durch Eminovic nach einem perfekten Konter über Floris Van Zaanen, und durch Andi Buger, der den Stanglpass von Sahintürk nur um Zentimeter verfehlte, nicht genützt.
In der 38. Minute durften die "Orangen" jubeln. Goalie Robert Gruber wehrte einen Ball an die Querlatte ab, den Abpraller verwertete der allein stehende Paulmichl per Kopf. In der Nachspielzeit kam aber nach einer vergebenen Chance vom erstmals als Kapitän aufgelaufenen Stefan Baldia, der nächste Woche mit der Kampfmannschaft trainieren wird, die richtige Antwort. Andi Buger stellte nach Flanke von Markovic auf 5:1.
Partie fast aus der Hand gegeben
Die Hietzinger steckten trotz des deutlichen Rückstandes auch nach dem Seitenwechsel nicht auf und verkürzten nach einem schweren Stellungsfehler durch Ezekel auf 5:2 (52.). Danach ging der Spielfluss bei der 1 b etwas verloren, es fehlte die Präzision beim finalen Pass, der Elan verpuffte und die Chancen wurden vergeben. Dabei hatte Buger viel Pech. Sein Kopfball nach Flanke von Eminovic verfehlte nur hauchdünn das Ziel, dann ging sein Heber nach weitem Pass von Anton Berischa knapp über die Latte und eine genaue Heringabe von Jakob Gumpinger versäumte er haarscharf.
ASV 13 wurde dann durch unglaubliche Abwehrfehler noch einmal stark, den Gästen gelangen noch zwei Treffer. Den Schlusspunkt dieser abwechslungsreichen Begegnung hätte der ideal freigespielte Baldia setzen können, sein Schuss ging aber von der Außenstange ins Torout. Ende guit, alles gut.
Stimmen zum Spiel:
Ewald Jenisch: Wir sind ein ein Supertempo gegangen, haben sehr gut agiert, doch durch die vielen Eigenfehler im Defensivbereich haben wir ASV 13 zu den Gegentoren geradezu eingeladen. Kein Wunder, dass es dann zu solch einem Ergebnis kommt, noch dazu haben die Burschen viele Chancen versemmelt. Aber sechs Punkte aus zwei Spielen ist doch nicht schlecht.
Andreas Buger: Es war in der 1. Hälfte eine tolle Leistung, wir wollten auch nach der Pause diesen Druck ausüben, aber wir haben uns stattdessen das Leben schwer gemacht und hätten das Resultat in die Höhe schrauben müssen. Nächste Runde gehen wir mit neuem Elan ans Werk.
Aufstellung Vienna 1 b:
Gruber; Markovic (ab 52. Gumpinger), Berisha, Csandl, Korkmaz; Lemut, Baldia; Sahintürk (ab 82. Riepler), Eminovic, Van Zaanen (ab 69. Todoroski); Buger.
Torfolge:
1:0 (7.) Buger, 2:0 (19.) Csandl, 3:0 (23.) Markovic, 4:0 (27.) Eminovic, 4:1 (38.) Paulmichl, 5:1 (45.+ 1) Buger, 5:2 (52.) Ezekel, 5:3 (83.) Aujla, 5:4 (93.) Frühmann.
