Strahlender Sonnenschein begrüßte die beiden Teams und etwa 400 Zuschauer auf dem West1 Trainingsplatz des Allianz Stadions in Hütteldorf. Beste Voraussetzungen für einen interessanten Fußballnachmittag waren gegeben, umso mehr, als Rapid einige namhafte Spieler aufs Feld schickte und dabei auf eine offensivstarke Aufstellung setzte. Allen voran Jelic, aber natürlich auch Keles und Kovacec, die für Tore sorgen sollten.
Bei der Vienna ersetzte Rajic den angeschlagenen Lenko, an Kurtisis Position wurde Güclü aufgeboten. Ansonsten gab es wenig Neues, an vorderster Front Schibany, dahinter Alanko und Kostic auf den Seiten, im defensiven Bereich Csandl und Sütcü.
Von Beginn an war ersichtlich, die Grünen hatten keinen Respekt und waren keineswegs gewillt sich zu verstecken. Die Vienna sah sich einem früh attackierenden Gegner gegenüber, der vor allem über die rechte Seite mit Thurnwald und Keles Gefahr erzeugen wollte.
Notabene, es war ebenfalls die rechte Seite, eine erste Hereingabe konnte von der Rapid Abwehr entschärft werden, die jungen Hütteldorfer offenbarten dabei eine gewisse Unsicherheit.
In der 19. Minute musste Keles vom Platz, nach einem Zusammenprall zuvor versuchte er noch weiter zu spielen, musste aber doch aus dem Spiel genommen werden.
Zweimal Stange und ein Eigentor
Kurz darauf folgte wieder einer der Nadelstiche über rechts, die Flanke war stark, Katzer erwischte den Ball aber nicht perfekt und köpfte am Tor vorbei. Es war aber unübersehbar, die Vienna wurde stärker, bekam die Grünen immer besser in den Griff, und konnte nun auch erfolgreiches Pressing spielen. Kostic mit einem Ballgewinn, schnell abgespielt, aber Schibany befand sich Abseits. Gleich darauf wurde Stehliks Flanke an die Stange abgelenkt, der Ball kam zum heute blenden aufgelegten Alanko, dessen Abschluss konnte Keeper Ratkai gerade noch an die Stange ablenken.
Rapid im Glück, aber nur kurz, denn bereits die nächste Aktion brachte die Führung für die abermals in den weißen Dressen spielende Vienna. Ein weiter Ball von Krisch in Richtung gegnerischen Strafraum wurde von Dober über den herauseilenden Ratkai hinweg ins eigene Tor abgelenkt.
Vienna bleibt gefährlicher, mit dem 2:0 als Lohn der Bemühungen
Rapid versuchte nach diesem Rückschlag wieder aktiver zu werden, wurde von der Vienna aber in Schach gehalten. Weitaus gefährlicher blieb die Vienna, immer öfter spielte dabei Alanko eine Rolle, der nun mit Kostic Seite getauscht hatte. Ein sehenswerter schneller Spielzug von dem Finnen und Sütcü brachte Schibany in Position, dessen Abschluss aber von Keeper Ratkai pariert wurde. Beim darauffolgenden Eckball hatten die Vienna Fans bereits den Torschrei auf den Lippen, Pfeifer kratzte aber das Leder noch von der Linie.
In der 40. Minute war es dann aber soweit, ein energischer Vorstoß von Alanko auf der rechten Seite, ein perfekt getimter Pass zwischen die Innenverteidiger auf Schibany, der am Keeper vorbei zum 2:0 einschoss.
Mit einer beruhigenden 2:0 Führung ging es in die Kabinen.
Kaum Gefahr durch die Heimelf nach der Pause
Rapid tätigte zur Pause bereits seinen zweiten Wechsel, Sobczyk sollte anstatt Jelic für frischen Schwung im Angriffsspiel sorgen. Zunächst einmal war aber wieder die Vienna gefährlich. Zuerst wurde Schibany beim Schuss im Strafraum in letzter Sekunde gestoppt, danach wurde er wunderschön freigespielt, doch könnte er allein stehend vor Ratkai nicht einschießen. Wie schon in der ersten Hälfte, Rapids Abwehr wirkte keineswegs sattelfest.
Unsere Mannschaft agierte nun etwas tiefer stehend, man ließ Rapid im Mittelfeld etwas mehr Platz, vor dem Sechzehner agierte man aber souverän und ließ Rapid kaum in den Strafraum.
Auf der anderen Seite konnte man wiederholt gefährliche Konter lancieren, wie etwa in der 62. Minute, Krisch steil auf Schibany, dessen Schuss noch zur Ecke abgelenkt wurde. Kostic wechselte abermals mit Alanko die Seiten, nun war es öfters Kostic der auf der rechten Seite, oftmals gemeinsam mit Stehlik die Rapid Abwehr beschäftigte. Mit einer Freistoßflanke auf Katzer hätte er beinahe das 3:0 eingeleitet, der Schuss von unserem Kapitän konnte vom Torhüter noch zur Ecke gelenkt werden. Nach einem Fehler von Ratkai versuchte es Kostic direkt, der Rapid Keeper konnte aber seinen Fehler wieder gut machen. Einer weiteren schönen Aktion blieb der Erfolg letztlich versagt, Kostic im Doppelpass mit Stehlik, der Pass zur Mitte fand aber keinen Abnehmer. Alanko auf der linken Seite agierte etwas tiefer, half in der Defensive aus und glänzte dabei nicht nur mit Ballgewinnen sondern vor allem mit ein paar wirklich schönen Wechselpässen. Ein solcher brachte wieder einmal Kostic ins Spiel, dieser zog in den Strafraum konnte aber keinen Pass zur Mitte anbringen, für einen Abschluss war der Winkel doch zu spitz.
Man hatte nun das Gefühl, das Rapid alle Hoffnungen auf eine Wende ad acta gelegt hatte, sie brachten jedenfalls keine nennenswerte Gefahr mehr zustande. Bei der Vienna wechselte Alanko neuerlich seine Position, diesmal ging er anstelle von Schibany in die Spitze, da der Torschütze zum 2:0 durch Sahintürk ersetzt wurde.
Endgültige Entscheidung durch Kostic
Sahintürk nun also auf der linken Seite aktiv, und seine Paradeaktion, Haken nach innen und ein Bogenschuss aufs lange Eck. Auch diesmal präsentierte er dies, der Rapid Keeper konnte mit den Fingerspitzen noch abwehren, der Ball flog Kostic vor die Füße, der sich diese Chance nicht entgehen ließ. Es war die endgültige Entscheidung in der 81. Minute. Danach ereignete sich nicht mehr viel, Trainer Kleer tätigte noch seine restlichen Wechsel, Van Zaanen kam für Güclü und Toth für Csandl, auf das Spiel hatte dies keine Auswirkungen mehr.
Fazit: Ein verdienter Sieg, präsentierte sich die Mannschaft konzentriert und souverän, mit Fortdauer des Spiels auch spielfreudig, in Punkto taktischer Disziplin und Routine war man dem Gegner klar überlegen.
Aufstellung Vienna: Kostner; Stehlik, Krisch, Katzer, Rajic; Csandl (86. Toth), Sütcü ; Alanko, Güclü (83. Van Zaanen), Kostic; Schibany (77. Sahintürk)
Torfolge: 0:1 (26. Eigentor) Dober; 0:2 (40. ) Schibany; 0:3 (81.) Kostic;
Gelbe Karten: Van Zaanen (90+2. Unsportliches Verhalten)
Allianz Stadion, Trainingsplätze West1, 400 Zuschauer (250 Vienna Fans)