War im Vorbericht noch von der Hoffnung zu lesen, Freitag der 13. Könnte auch ein Glückstag sein, so musste man am Abend schon beim Studium der Aufstellung erkennen, er war es nicht. Mit Katzer, Lenko, Rajic, Stehlik und Kopic hatte Trainer Kleer gleich 5 Ausfälle zu kompensieren. Ausgerechnet gegen das derzeit vielleicht beste Team der Liga war eine Neugestaltung der Defensive erforderlich.
Die gesuchte Lösung sollte eine 5er Kette sein, mit Krisch, Babdostu und Celik im Zentrum, Baldia und Steiner außen. Davor die Sechser Van Zaanen und Kindig, nach vorne waren Kurtisi mit Todoroski und Juric für Entlastungsangriffe zuständig.
Vienna mit 5er Kette defensiv solide
Von Beginn weg versuchten die jungen Austrianer Druck auf die Vienna auszuüben. Natürlich war der Elf von Andi Ogris nicht entgangen, dass ihr Gegner nicht Bestformation agieren konnte, die Veilchen hingegen hatten keine nennenswerten Ausfälle. Sie spielten auch gefällig, mit raschen Angriffen zumeist über die Flügel, da das Zentrum mit den 3 Innenverteidigern gut abgesichert war. Aber auch auf den Flügeln gab es selten ein Durchkommen, Steiner und Baldia leisteten hier ganze Arbeit. Somit blieben Chancen Mangelware, allerdings auch auf der Gegenseite, die Offensivbemühungen der Vienna wurden größtenteils im Mittelfeld abgefangen. Sowohl Steiner als auch Baldia versuchten wo nur möglich auf der Seite sich in den Angriff einzuschalten, alleine es war nicht all zu oft möglich. Vor allem Steiner hatte auf seiner Seite mit Blauensteiner einen der Aktivposten der Violetten zum Gegner.
Die erste große Chance bekamen die Zuschauer in der 22. Minute zu sehen. Die Austrianer rotierten ein wenig, Alanko tauchte in der Mitte auf und fand ein Loch in der Abwehr der Vienna vor. Seinen platzierten Schuss fischte Kostner souverän aus der Ecke. Danach war die Verteidigung der Vienna aber wieder sattelfest, auch die hohen Bälle nach Standards, Eckbälle gab es einige, sowie den einen oder anderen Freistoß, stellten keine große Gefahr dar. Vor allem Krisch war in diesen Situationen der Fels in der Brandung. Angriffe der Vienna blieben selten, zwei gute weite Pässe in die Spitze blieben wegen Abseitsstellungen wirkungslos.
Eine Unachtsamkeit knapp vor der Pause
Man durfte schon mit einem torlosen Remis zur Halbzeit spekulieren, da passierte es in der 44. Minute doch noch. Der Führungstreffer für die Heimelf durch ihren Goalgetter Frank. Für dieses Spiel untypisch, Fink eroberte den Ball im Mittelfeld, die Vienna ausnahmsweise aufgerückt, und Frank konnte sich gegen seinen Bewacher durchsetzen, umkurvte Kostner und schob zum 1:0 ein.
Nach der Pause wechselten Steiner und Baldia die Seiten, wohl mit dem Hintergedanken, dass der in der Defensive erfahrenere Baldia mit den aktiven Blauensteiner und Alanko besser in Schach halten könne, und Steiner auf der anderen Seite mehr Gelegenheit bekommt sich ins Angriffsspiel einzuschalten. Die Vienna war durch den Gegentreffer kurz vor der Pause keineswegs geschockt, in der zweiten Hälfte präsenter, in den entscheidenden Szenen fehlte aber entweder die Durchschlagskraft oder auch das Spielglück. In den Zweikämpfen merkte man den Jungaustrianern das Selbstvertrauen aus 6 Siegen in Serie an, hier waren sie den entscheidenden Tick konsequenter, bei drei gut gespielten Bällen hinter die recht hoch agierende Dreierkette stoppte der Assistent mit der Abseitsflagge den Abgriff. Zumindest in zwei Situationen zog er sich damit den Unmut von Spielern und Fans zu.
Auf der anderen Seite fand die Heimelf ihre Chancen vor. Eher zufällig tauchte Alanko plötzlich vor Kostner auf, der Keeper war rechtzeitig zur Stelle und auch den Abpraller konnte Kostner noch vor dem einschussbereiten Fitz wegschlagen. In der 65. Minute kam bei den Hausherren Sahintürk für Alanko, was auch kleinere Umstellungen im Angriffsspiel der Austria hatte, da Sahintürk vornehmlich über die linke Seite agierte. Sein erster Auftritt wirkte dann auch gefährlich, nach einem hohen Ball auf die linke Seite in den Strafraum, konnte er von Celik noch abgedrängt werden.
Entscheidung durch Frank
Die Entscheidung in diesem Spiel fiel in der 71. Minute. Abermals ein Treffer, der nicht unbedingt aus einer zu diesem Spiel passenden Aktion entsprang, aber ebenso bezeichnend für die Torjägerqualitäten von Frank. Die Veilchen spielten einen weiten Pass von etwa der Mittellinie, Frank löste sich auf der rechten Seite und überraschte Kostner mit einem Schuss aus spitzem Winkel ins lange Eck.
Nun wollte die Heimelf nachsetzen, insbesondere Sahintürk wollte gegen seinen Ex-Verein glänzen. Einen Versuch auf die kurze Ecke konnte Kostner mit Mühe abwehren, ein zweiter Versuch, wo er von der linken Seite zur Mitte lief um mit einem Schuss aufs lange Eck erfolgreich zu sein, fing Kostner souverän ab.
Mit der Tabellenführung vor Augen ließen die Hausherren nichts mehr anbrennen, die Schlussminuten liefen ereignislos ab, sieht man von einem Eckball der Vienna ab, der direkt getreten knapp über das Tor flog.
Über weite Strecken hat sich die taktische Formation von Trainer Kleer bewährt, zwei Unaufmerksamkeiten in der Abwehr nutzten die Favoritner im Stile eines Tabellenführers um dieses Spiel zu ihren Gunsten zu entschieden.
Aufstellung Vienna: Kostner; Baldia, Celik, Krisch, Babdostu, Steiner; Van Zaanen (77. Cerny), Kindig (76. Cutura); Kurtisi, Todoroski; Juric (90. Drocic)
Torfolge: 1:0 (44.) Frank, 2:0 (71.) Frank
Gelbe Karten: Todoroski (46. Foul), Kurtisi (63. Kritik)