Die vorgezogene Frühjahrsrunde bot Gelegenheit sich für die Auftaktniederlage in Mannsdorf zu revanchieren, und viel mehr noch, es war für die Mannschaft die Chance vor der Winterpause nochmals die kontinuierliche Steigerung über die Saison hinweg zu untermauern und mit 3 Punkten zu belohnen.
Der FC Marchfeld Mannsdorf konnte an diesem Abend nicht in Bestbesetzung antreten, Trainer Gager hatte einige Verletzte zu ersetzen, aber auch Hans Kleer standen wie schon in den letzten Spielen nicht alle Akteure zur Verfügung. Gegenüber dem Auftritt musste er jedoch nur eine Veränderung vornehmen, Kindig wurde durch Korkmaz ersetzt. Genauer gesagt, ersetzt wurde er auf der 6er Position von Van Zaanen, Korkmaz spielte auf der linken Seite.
Abwechslungsreicher Beginn
Eine an sich kleine Umstellung, die aber auf den Spielcharakter durchaus ihre Auswirkungen hatte, denn Van Zaanen interpretierte seine Position offensiv. Wie schon zuletzt erfolgreich praktiziert wollte man dem Gegner mit Pressing begegnen, in den ersten Minuten funktionierte dies nicht wunschgemäß. Mannsdorf kam zu leicht durch das Mittelfeld, sah sich aber einer gut postierten Abwehrreihe gegenüber und konnte daher keine klare Chance herausholen.
Es dauerte etwa 5 Minuten, dann war auch auf Blau-Gelber Seite die Betriebstemperatur erreicht, erste Chancen wurden herausgespielt. Mit einem punktgenauen Wechselpass über das Mittelfeld hinweg wurde Steiner gut in Szene gesetzt, dieser legte auf den rasch aufgerückten Van Zaanen ab, dessen Schuss von der Strafraumgrenze aber zu schwach ausfiel um Petermann vor ernste Probleme zu stellen.
Den Besuchern wurde in der Folge ein abwechslungsreiches Spiel geboten, dem nur die Tore fehlten. Chancen dafür gab es auf beiden Seiten. Zunächst bot sich Korkmaz auf der linken Seite gut an, wurde auch angespielt, sein beherzter Schuss segelte aber am Tor vorbei. Auf der anderen Seite konnte nach einem zielstrebigen Aufbau der Gäste Rumpler mit seinem Schuss Keeper Kostner nicht gefährden.
Weitere Chancen erst gegen Ende der ersten Hälfte
Etwa ab der 20. Minute wurde die Defensivarbeit beiderseits besser, somit blieben aufregende Torszenen für eine Weile aus, erst gegen Ende der ersten Hälfte traten die Stürmer wieder in Erscheinung. Den Auftakt zu dieser spannenden Schlussphase vor der Pause machte Kurtisi mit einem Freistoß ins Außennetz. Die gefährlichste Aktion der Gäste entsprang ebenfalls aus einer Standardsituation, nach einem Eckball drohte der Ball im langen Eck zu versinken, Kostner tauchte den Ball aber noch rechtzeitig aus der Ecke. Im rasch durchgeführten Gegenzug scheiterte Juric an dem gut herausgeeilten Petermann.
Nach der Pause nahm das Spiel rasch wieder Fahrt auf, beiderseits lag das Hauptaugenmerk auf der Offensive. Auf Seiten der Gäste konnte weder Breuer noch Keskin aus guten Schussgelegenheiten Zählbares herausholen, bei der Vienna verfehlte zunächst Juric das Tor.
Doppelschlag von Kurtisi
Nicht nur Van Zaanens offensive Interpretation der Sechserrolle trug zu dem flotten Spiel bei, auch die Außendecker brachten sich wiederholt mutig in die Offensive ein. Mit Erfolg, in der 53 Minute holte, etwas unglücklich, Keskin mit einem missglückten Abwehrversuch den aufgerückten Baldia von den Beinen, Schiedsrichter Luef entschied auf Elfmeter. Mit einem platzierten Schuss in die linke Ecke ließ Kurtisi Petermann keine Abwehrgelegenheit.
Lediglich zwei Minuten später sorgte Kurtisi für die Vorentscheidung. Er kam nach einem langen Ball aus der Abwehr am Sechzehner an den Ball, löste sich mit einer eleganten Drehung vom Gegner und bezwang Petermann mit einem Schuss ins lange Eck.
Mannsdorf war nun gefordert, und beinahe wäre ihnen nahezu postwendend der Anschlusstreffer gelungen. Nach einem Freistoß köpfte Panic gefährlich auf die kurze Ecke, einige Niederösterreicher jubelten bereits, aber Kostner war gerade noch rechtzeitig am Ball.
Wenig überraschend, Mannsdorf verstärkte seine Offensivbemühungen nochmals, öffnete damit aber auch Räume für die Vienna. So konnte Steiner ungehindert auf den freistehenden Juric flanken, dessen Kopfball fiel aber zu schwach aus.
Mannsdorf nur mit Distanzschüssen gefährlich
So sehr sich die Gäste bemühten, sie konnten kaum gefährlich in den Strafraum kommen, Krisch und Katzer hatten im Zentrum alles im Griff, so verlegten sich die Marchfelder auf Distanzschüsse. Im einsetzenden Nieselregen ein durchaus probates Mittel. Kostner war denn auch bei 2 Schüssen von Josic und Zlatkovic gefordert, parierte den Ball aber jeweils gut. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr versuchten die Gäste es mit der Brechstange, die Vienna kam hingegen zu einigen gut vorgetragenen Angriffen, vornehmlich über die beiderseits sehr agilen Außenbahnspieler. Sowohl Korkmaz, gut unterstützt von Rajic, als auch Steiner zusammen mit Baldia sorgten für gefährliche Szenen.
Kurtisi auch am dritten Tor beteiligt
In der Schlussphase hatte Kostner noch eine Schrecksekunde zu überstehen, eine Flanke von der rechten Seite erwischte er nicht, die Gäste konnten diese Chance nicht nützen. Gefährlicher blieb die Vienna, nach Ballgewinn im Mittelfeld setzte Van Zaanen Kurtisi ideal in Szene, der lupenreine Hattrick blieb Mensur jedoch versagt, sein Heber ging nicht nur über Petermann sondern auch über das Tor.
Auch in der letzten Aktion blieb Kurtisi der Hattrick versagt, erfolgreich wurde sie dennoch abgeschlossen. Steiner setzte sich auf der rechten Seite energisch durch, seinen Pass konnte Kurtisi nicht verwerten, der für Juric eingewechselte Todoroski nutzte jedoch die kurzzeitige Verwirrung in der Gästeabwehr und staubte zum 3:0 ab.
Am Ende durfte man sich nicht nur über einen glatten 3:0 Sieg freuen, sondern, oder vor allem über einen gelungenen Beweis der im Laufe der Saison kontinuierlichen Leistungssteigerung des Teams. Trainer Kleer ist es nicht nur gelungen, ein Team zu formen, sondern auch ein System zu erarbeiten, in dem die einzelnen Akteure ihren Freiraum für ihre Stärken finden, die natürlich noch vorhandenen individuellen Defizite von den Mitspielern im Mannschaftsgefüge aber möglichst gut kompensiert werden.
Aufstellung Vienna: Kostner; Baldia, Krisch, Katzer, Rajic; Van Zaanen, Babadostu; Korkmaz, Kurtisi (90. Drocic), Steiner (89. Tasic); Juric (74. Todoroski)
Torfolge: 1:0 (54. Elfmeter) Kurtisi, 2:0 (57.) Kurtisi, 3:0 (88.) Todoroski
Gelbe Karten: Krisch (90+2. Kritik)
Naturarena Hohe Warte, 560 Zuschauer