Die Erwartungen in dieses Spiel waren groß, seitens der sportlichen Leitung freute man sich auf ein Spiel auf Naturrasen, zudem auf ein größeres Spielfeld, das der offensiven Spielanlage entgegenkommen sollte. Seitens der Anhänger schürten die erfolgreichen ersten beiden Auftritte sowie die Tabellensituation die Hoffnung auf ein Schützenfest. Eine gefährliche Ausgangslage, die schon oft unliebsame Überraschungen zur Folge hatte.
Die Vienna musste bei der Aufstellung ein wenig improvisieren, die verletzten Krisch, Stehlik und Babdostu standen nicht zur Verfügung, in der Innenverteidigung agierte daher Lasheen neben Katzer, Babic wurde neben Kindig nominiert. In der Offensive sollten Steiner, Todoroski und Korkmaz Kurtisi entsprechend unterstützen.
Der erwartet defensiv eingestellte Gegner
Die Spielanlage beider Teams wurde schnell offensichtlich, LA Riverside mit einer defensiven Formation, meist postierten sich 9 Spieler hinter der Mittellinie nur Doumbia mühte sich als Solospitze in der gegnerischen Hälfte. Die Vienna bemühte sich, die technische Überlegenheit im Spiel zur Geltung zu bringen. Um es vorweg zu nehmen, es blieb über weite Strecken bei dem Versuch, dies aus mehreren Gründen. In der Mitte sah man sich einer physisch robusten, gut postierten Defensive gegenüber, die man nur mit schnellem und vor allem präzisem Spiel überwinden konnte. An der notwendigen Genauigkeit mangelte es jedoch wiederholt, unter anderem erschwerte auch der sehr holprige Platz diese Bemühungen.
In der 4. Minute konnte sich die Vienna erstmals dem gegnerischen Tor gefährlich nähern, Korkmaz wurde auf der linken Seite forciert, sein Pass zur Mitte wurde jedoch zur Ecke abgewehrt. Diese Ecke brachte nichts ein, zeigte aber auf, dass Standardsituationen in diesem Spiel Bedeutung haben.
Die nächste nennenswerte Situation gab es 2 Minuten später, Doumbia, die Solospitze der Heimelf sorgte für Unruhe. Zunächst den Ball erobert, gut auf die linke Seite gespielt, und selbst die Hereingabe mit einem guten Schuss aufs kurze Eck abgeschlossen. Hier war Kostner gefordert, er parierte den Schuss mit Fußabwehr. Kurz darauf sorgte der Stürmer noch für Unruhe in der Abwehr, danach aber kamen die Liesinger nur mehr selten ihrer eigenen Hälfte heraus, in den wenigen noch folgenden Angriffsituationen präsentierte sich die Vienna Abwehr jederzeit souverän.
Beruhigende 2 Tore Führung
Wenn auch im Offensivspiel keineswegs alles nach Wunsch lief, das permanente Bemühen brachte Erfolg. So in der 10. Minute, Mensur Kurtisi spielte sich von der linken Seite aus durch die Abwehr und schob den Ball elegant am Keeper vorbei zur Führung ins Netz.
In der 17. Minute fiel das beruhigende 2:0, Baldia per Kopf nach einem Eckball. Der Eckball war das Resultat einer gelungenen Aktion über die linke Seite, nach Pass von Lenko wurde Steiners Abschlussversuch noch zur Ecke abgeblockt.
Auch die nächste Chance entsprang einem Vorstoß über die linke Seite, Korkmaz legte zurück auf Lenko, dessen satter Schuss von der Strafraumgrenze das Ziel knapp verfehlte. Angesichts der unentwegten Angriffsversuche war es nicht weiter erstaunlich, dass der Favorit zu der einen oder anderen Chance kam, letztlich aber ohne Ertrag. Zu sehr versuchte man Löcher in der gegnerischen Verteidigung aufzuspüren, anstatt sie zu erarbeiten und zu erzwingen. Sprich, das Offensivspiel war oftmals zu statisch und gab der massiven Defensive der Heimelf wiederholt die Gelegenheit rechtzeitig einzugreifen.
So blieben Höhepunkte rar, ein Schuss von Kurtisi segelte über das Tor, ein Kopfball von Kindig ebenso und knapp vor der Pause hatte Todoroski mit einem satten Schuss an die Latte Pech.
Wenige Höhepunkte nach der Pause
Auch nach der Pause änderte sich nicht viel, in der Mitte gab es kein Durchkommen, die weiten Pässe hinter die Abwehr waren zu unpräzise. LA Riverside stand nach wie vor defensiv kompakt, in der eigenen Hälfte nah am Mann und in den Zweikämpfen präsentierte sich die Elf von Trainer Vucic weiterhin robust.
Erst in der 53. Minute konnte die Vienna über die linke Seite wieder gefährlich werden, Lenko holte einen Eckball heraus. Dieser brachte auch das 3:0, Lasheen war bei der Flanke von Lenko zur Stelle und ließ Keeper Petrovic mit einem platzierten Kopfball keine Chance.
Obwohl das Spiel mit diesem Treffer nun endgültig entschieden war, wollte sich keine Leichtigkeit im Spiel einstellen. Die Heimelf ließ sich durch den Rückstand nicht entmutigen, sie verteidigten weiterhin konsequent und ließen kaum Raum für Angriffe. Gefahr für das Tor von Kostner gab es andererseits auch keine, einzig in der 58 Minute beförderte Doumbia einen weiten Abschlag seines Torhüters sehenswert in die Kreuzecke, befand sich dabei aber deutlich im Abseits.
Somit wurden den Zuschauern in der 2. Hälfte nur wenige Torszenen geboten, auch die Hoffnung, dass Ermüdungserscheinungen der Liesinger Abwehr ein leichteres Durchkommen ermöglichen, erfüllte sich nicht. In der 87. Minute gab es doch noch den vierten Treffer. Todoroskis Treffer mit einem beherzten Schuss von halb links in die Kreuzecke bedeutete den Endstand, zum dritten Mal in Folge konnte ein Spiel mit 4 Treffern Unterschied gewonnen werden.
Das Fazit, der Sieg und damit die 3 Punkte standen nie in Frage, spätestens nach dem 2:0 stellte sich nur die Frage nach der Höhe des Sieges. In der Defensive agierte man konzentriert, das Spiel nach vorne lief trotz der 4 Treffer nicht wunschgemäß.
Aufstellung Vienna: Kostner; Baldia, Lasheen, Katzer, Lenko; Babic (75. Limani), Kindig; Korkmaz (87.Chryssajis), Todoroski, Steiner (81. Kopic); Kurtisi
Torfolge: 0:1 (10.) Kurtisi; 0:2 (17.) Baldia; 0:3 (53.) Lasheen; 0:4 (87.) Todoroski
Gelbe Karten: Todoroski (42. Foul)
Liesing, 300 Zuschauer