Viel besseres Fußballwetter konnte man sich nicht wünschen, alleine die Beginnzeit war nun nicht jedermanns Sache. Sei wie es sei, die treuen Vienna Fans fanden zahlreich auf den LAC Platz, in der Hoffnung einen weiteren klaren Sieg zu sehen. Die Aufstellung unterschied sich ein wenig jener vom letzten Spiel, Korkmaz stand aufgrund einer Verletzung nicht zu Verfügung, dafür war Babdostu wieder fit, und auch Kevin Krisch durfte auf der Ersatzbank bereitstehen. Dies hatte auch einige Positionsänderungen zur Folge, Babadostu agierte anstelle von Baldia in der Außenverteidigung, Baldia rückte ins offensive Mittelfeld auf die Position von Korkmaz, Steiner wechselte auf die andere Seite.
Wenig Raum für Flügelspiel, Erfolg durch die Mitte
Wenig überraschend begann die Vienna im Vorwärtsgang, versuchte die technische Überlegenheit umzusetzen, die Antwort des Gegners ebenso bekannt, die Räume eng machen und mit weiten Pässen auch die eine oder andere Angriffssituation zu bekommen. Die ersten Ansätze der Vienna scheiterten allesamt an kleinen Ungenauigkeiten, im Grunde gute Ideen konnten daher nicht erfolgreich umgesetzt werden. So dauerte es bis zur 8. Minute, bis Kurtisi die erste wirklich gute Gelegenheit vorfand. Er scheiterte mit seinem gefühlvollen Heber am gut postierten Keeper der Heimelf.
Über die Flügel gelang recht wenig, die tiefstehende Abwehr des LAC war auf diese Gefahr gut vorbereitet, schnelle Vorstöße über die Seiten waren kaum möglich. Also probierte man es immer wieder durch die Mitte, kein einfaches Unterfangen, solche Angriffe bedurften der entsprechenden präzisen Durchführung, schnellem Spiel und letztlich auch etwas Glück, dass nicht eine Unebenheit des Platzes einen Strich durch die Rechnung machte. In der 13. Minute gelang so ein Angriff. Nach perfektem Zuspiel von Kurtisi schob Todoroski den Ball zur Führung ins Netz.
Trotz der Führung, so ganz nach Wunsch lief das Spiel der Vienna nicht, daran änderte auch ein Tausch der Seiten, Steiner wechselte mit Baldia, nicht viel. Zuweilen gelang es zwar über die Seiten hinter die gegnerische Abwehr zu gelangen, die Pässe zur Mitte fanden jedoch keine Abnehmer, oder wurden von der Heimelf gut verteidigt.
Überraschender Ausgleich nach einer Standardsituation
Die Aufgaben der Defensive bestand vornehmlich aus dem Abfangen weiter Bälle, in der 23 Minute rückte der LAC generell etwas auf und konnte sich auch eine Freistoß auf der rechten Seite erarbeiten. Dieser kam gefährlich in den Strafraum, brachte aber noch nichts ein. Ein ungehörter Warnschuss, denn kaum eine Minute später gab es eine ähnliche Situation von der linken Seite, abermals eine gefährliche Flanke in den Strafraum, Cevik erzielte per Kopf den Ausgleich.
Dieser Ausgleich gab der Heimelf natürlich Selbstvertrauen, mit viel Einsatz konnten sie das Spiel der Vienna unterbinden, andererseits war auch die Vienna wieder achtsamer und bemüht ähnliche Situationen zu vermeiden. Die Folge, etwa eine Viertelstunde lang gab es kaum Torszenen.
Dynamische Schlussphase in der ersten Hälfte
Erst gegen Ende der ersten Hälfte gelang es den Blau-Gelben wieder konkreter zu werden. Schnell, direkt und präzise zirkulierte der Ball von Lenko über Steiner zum ideal in Stellung gelaufenen Kurtisi, der sich diese Gelegenheit in der 38. Minute nicht entgehen ließ.
Auch der Treffer zum 3:1 in der 41. Minute wusste zu gefallen. Diesmal war Kurtisi der Vorbereiter, Todoroski überspielte noch einen Verteidiger, bevor er mit einem Flachschuss Keeper Filipovic bezwang. Die letzte Viertelstunde dieser ersten Hälfte verlief wieder ganz nach dem Geschmack der Vienna Fans, fast wäre auch noch das 4:1 gefallen, Todoroskis Schuss nach einer Ecke verfehlte jedoch knapp das Ziel, die Ecke selbst war schon das Resultat einer guten Abwehr des Tormanns nach einem gefährlichen Schuss von Kurtisi.
LAC nach der Pause wieder stabiler
Den Schwung der Schlussviertelstunde der ersten Hälfte konnte die Vienna nach der Pause nicht mitnehmen. Einerseits wirkte man nicht so konsequent, die Fehlerquote stieg, andererseits wirkte auch der LAC wieder gefestigter. Mit viel Einsatz lauerte man auf die kleinen Fehler beim Spielaufbau, sobald sich die Gelegenheit ergab, versuchte die Elf von Trainer Musil die Vienna in Zweikämpfe zu verwickeln. Dabei bemühten sich die Landstrasser die Vienna vom Strafraum nach Möglichkeit fernzuhalten und agierten zuweilen höher stehend als in der ersten Hälfte, was nun einige vielversprechende Ansätze über die Außenbahnen ermöglichte. Steiner auf der rechten Seite war nun öfters im Blickpunkt, einmal brachte er den Ball aus schon recht spitzem Winkel nicht am Torhüter vorbei, einmal konnte Kurtisi seinen guten Pass nicht verwerten.
Comeback von Krisch
In der 53. Minute kam Krisch erstmals nach seiner Verletzung zum Einsatz, er kam für den jungen Babic. Dies hatte eine Positionsrochade zur Folge. Lasheen rückte auf die Außenverteidigerposition, Babadostu war fortan neben Kindig im Mittelfeld zu finden. Zudem rückte Katzer nun öfters auf, die defensive Absicherung oblag nun Krisch.
Diese Absicherung war nur selten gefordert, einmal jedoch schon, ausgerechnet nach einem Fehler von dem vorgerückten Katzer fing Krisch den Konter noch ab. Der LAC verstand es nach wie vor mit viel Einsatz erfolgreiche Vienna Angriffe zu unterbinden, nur vereinzelt kam der Favorit in dieser Phase des Spiels zu guten Chancen. Die Beste dabei vergab Kurtisi in der 65. Minute, der LAC war weit aufgerückt, Baldia schickte Steiner auf der linken Seite, dessen Hereingabe konnte Kurtisi aber nicht im Tor unterbringen.
In der 72. Minute kam Pantic für Babadostu, Baldia war fortan neben Kindig im Mittelfeld aktiv, diese Umstellung hatte auf das Spielgeschehen wenig Einfluss, augenscheinlicher waren die ersten Signale der Ermüdung beim Gegner. Die Chancen für die Vienna mehrten sich wieder, allen voran ein Schuss von Todoroski nach einem hervorragenden Pass in den Rücken der Abwehr von Lenko.
2 weitere Tore gegen Ende des Spiels
In der Schlussphase konnte die Vienna noch zwei Treffer erzielen. Die Heimelf musste ihrem aufopfernden Spiel Tribut zollen, die Verteidigung brachte den Ball nicht mehr kontrolliert aus der Gefahrenzone, einmal bedankte sich Kindig, kurz darauf nutzte Kurtisi seine Gelegenheit.
Auch das 6:1 wäre noch möglich gewesen, Steiner lancierte einen Angriff über die rechte Seite, die Hereingabe war aber eine Spur zu scharf, Kurtisi verfehlte den Ball um Haaresbreite.
Letztlich durfte man sich über einen ungefährdeten Sieg mit abermals 4 Toren Unterschied freuen. Die sehenswerte Entstehung der ersten 3 Tore entschädigte für den einen oder anderen Leerlauf, wo es der Mannschaft ein wenig an der letzten Konsequenz und Konzentration im Spiel fehlte.
Aufstellung Vienna: Kostner; Babadostu (71. Pantic), Lasheen, Katzer, Lenko; Babic (53. Krisch), Kindig; Baldia, Todoroski, Steiner; Kurtisi
Torfolge: 0:1 (13) Todoroski; 1:1 (24.) Cevik; 1:2 (38.) Kurtisi; 1:3 (41.) Todoroski; 1:4 (84.) Kindig; 1:5 (87.) Kurtisi
Gelbe Karten für die Vienna : keine
LAC Platz, 350 Zuschauer