Derby of Love, Derby geht auch anders, wie auch immer man dieses Spiel bezeichnen mag, es ist ein besonderes Ereignis. Streng analytisch betrachtet war es ein Freundschaftsspiel eines Fünftligisten gegen einen Drittligisten, 3500 Zuschauer, mehr als bei so manchem Meisterschaftsspiel der Bundesliga, untermauerten aber das besondere Flair dieser Begegnung und der beiden Vereine.
Für den Sportclub war die Saison bereits beendet und hatte somit nicht mehr alle Spieler zur Verfügung, die Vienna hatte tags zuvor ein Meisterschaftsspiel bei Fortuna 05 erfolgreich absolviert Daher waren beide Trainer gezwungen, bei der Aufstellung zu improvisieren, und taten dies auch gerne, war es doch eine ideale Gelegenheit jungen Spielern eine Plattform zu bieten. Bei der Vienna kamen auch zwei Gastspieler aus Chile zum Einsatz.
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag, Todoroski spielte Baldia ideal frei, nach einigen Stangentreffern in der Meisterschaft gelang Baldia diesmal der Abschluss perfekt. Die erste Hälfte gehörte eindeutig der Vienna. Die Blau-Gelben agierten selbstbewusst und mit Spielfreude, die tolle Kulisse ließ die schweren Beine völlig vergessen. Auch die Gastspieler aus Chile hatten ihren Anteil, besonders Stefano, der mit Kurtisis Nummer 7 auflief, bereitete den Gästen einige Schwierigkeiten. In der 14. Minute war er glücklos, nachdem er ideal freigespielt wurde, prallte der scharfe Schuss von der Latte zurück. Speziell mit Baldia harmonierte der Chilene gut, in der 38. Minute auch erfolgreich. Babadostu lancierte Baldia auf der rechten Seite, Stefano erlief den guten Pass zur Mitte und sorgte so für den umjubelten zweiten Treffer. Zuvor scheiterte Todoroski mit einem Kopfball an der Stange, die Führung der Vienna zur Pause war verdient.
Zur Pause wechselte die Vienna ordentlich durch, der Sportclub nahm 3 Auswechslungen vor. Die Hernalser waren sich der Tatsache bewusst, dass sie ihren zahlreich anwesenden Fans in der ersten Hälfte zu wenig geboten hatten, brachten 3 arrivierte Spieler und agierten nun deutlich zielstrebiger. Sie setzten die Vienna unter Druck, Krisch und Chryssajis, die nun die Innenverteidigung anstelle von Katzer und Lasheen bildeten hatten alle Füße voll zu tun, um den Vorsprung zu verteidigen. Den Anschlusstreffer von Miroslav Beljan in der 55. Minute konnten sie aber nicht verhindern, er verwertete eine Flanke per Kopf.
Das Spiel bekam immer mehr Cupcharakter, die Vienna wehrte sich tapfer gegen die Angriffe der Dornbacher. Trotz der weiteren zahlreichen Wechsel, die Vienna bot einigen Jugendspielern die Gelegenheit sich zu beweisen, blieb das Mannschaftsgefüge intakt.
In den Schlussminuten hatten beide Teams noch ihre Gelegenheiten, zunächst setzte Ciez einen Kopfball freistehend neben das Tor, dann fehlte es Baldia nach 170 Einsatzminuten innerhalb von 2 Tagen etwas an Kraft, um einen Konter erfolgreich abschließen zu können. In der letzten Minute vergab Szerencsi den fast sicher scheinenden Ausgleich, Chiste konnte einen Kopfball nur nach vorne abwehren, der freistehende Sportclubspieler jagte das Leder jedoch über das Tor.
Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war, ein Sieg in einem Derby ist immer ein Grund zu feiern, der wahre Grund zum Feiern war jedoch das gelungene Fußballfest.