17. Juli 2009 | Kampfmannschaft zur Übersicht >
Fernwärme First Vienna FC 1894 mutiert in der Ersten Liga zum Remis-König. Im zweiten Auswärtsspiel en suite feierten die Döblinger den zweiten Punktegewinn, dieses Mal dank einer sehenswerten kämpferischen und moralischen Leistung gegen den SKN St. Pölten. Denn: Die Vienna musste bei tropischen Temperaturen 60 (!) Minuten zu zehnt absolvieren.Die Vienna erreichte nicht nur das zweite Remis im zweiten Spiel dieser Saison, sondern auch den zweiten Platzverweis. Dieses Mal in der Variante „Gelb-Rot“ für Richard Strohmayer, der nach zwei Fouls von Schiedsrichter Dintar (der darüber hinaus noch weitere 11 gelbe Karten zeigte) bereits in der 31. Spielminute vom Voith-Platz gestellt wurde – sicherlich eine ganz entscheidende Spielszene, zumal die Temperaturen bei weit über 30 Grad im Schatten (und einem Spielbeginn um 18 Uhr) die numerische Unterlegenheit noch weiter verstärkten.
Die Gäste aus Wien hatten die Partie sehr gut begonnen, zeigten sich gegen den Regionalliga-Meister-Vorgänger ohne Respekt – und hätten beinahe in der dreizehnten Spielminute über die frühe Führung jubeln können. Ein gut getretener Freistoß von Kapitän Andreas Fading fand den Weg auf den Kopf des aufgerückten Gerhard Fellner, der auch ebenso trocken einnetzte – leider war Fellner im Abseits gestanden, es blieb beim 0:0. St. Pölten fand in weiterer Folge in die Partie, der besagte Ausschluss nach einer halben Stunde brachte aber wieder den Kampfeswillen der Vienna retour: So deutete Miroslav Milosevic in der 37. Minute mit einem guten Schuss erstmals seine Gefährlichkeit an. Auf der anderen Seite zeigte der Vienna-Schlussmann Peter Reiter seine gute Form, zwei Minuten vor dem Pausenpfiff entschärfte er mit einer sehenswerten Parade einen starken Kopfball von Mössner.
Nachdem die Vienna-Akkus dank der Pause wieder aufgeladen waren, zeigten sich die Döblinger trotz der numerischen Unterlegenheit weiter „mittendrin, statt nur dabei“. Ein Freistoß brachte dann zum ersten Mal in dieser Saison die Führung für die Blau-Gelben, die heute in ungewohntem Weiß aufliefen. Aus großer Distanz nahm sich Milosevic ein Herz und traf zum 1:0. St. Pölten reagierte, Trainer Martin Scherb brachte zusätzliche Offensivkräfte. Bei den Döblingern machte sich der Verschleiß in weiterer Folge jedoch immer stärker bemerkbar, die Niederösterreicher erlangten in weiterer Folge die Oberhand. Die Vienna, bei der Peter Stöger mit Auswechslungen neuen Schwung in die Mannschaft zu bringen versuchte, kämpfte weiter tapfer um die große Chance des Überraschungssieges, die in der 86. Minute durch eine Kombination von Becirovic und Gravogl zunichte gemacht wurde.
Dennoch bleibt am Ende bei der Vienna neben dem Ärger über den späten Gegentreffer auch das Bewusstsein, im zweiten Auswärtsspiel den zweiten Punkt erreicht zu haben – und somit in dieser Saison noch unbesiegt zu bleiben. Manager Peter Schöttel resümiert den Saisonauftakt: "Grundsätzlich muss man feststellen, dass wir zwei Mal auswärts - jeweils numerisch geschwächt - gepunktet haben. Und zwar zwei Mal - und das ist ein wichtiger Punkt - nicht das schlechtere Team waren. Das ist für uns ein Indiz dafür, dass wir sicherlich eine gute Rolle in der Liga spielen werden". Das nächste Spiel beendet die dreiteilige Auswärtstour, in der nächsten Woche gastieren die Blau-Gelben (im Sky-Live-Spiel) bei Ligafavorit Admira. Nach dem Ende der Auswärtstour folgt dann der nächste große Höhepunkt in Blau-Gelb - das erste Heimspiel in der Ersten Liga. Peter Schöttel freut sich schon sehr darauf: "Unsere Fans, übrigens ein Dankeschön, wie sie uns bei unseren ersten beiden Auswärtsspielen unterstützt haben, warten schon sehr lange auf ein Bundesligaheimspiel. Wir können alle den 31. Juli nicht mehr erwarten" - denn da geht es auf der Hohen Warte gegen den bisher unbesiegten FC Lustenau.
SKN St. Pölten – Fernwärme First Vienna FC 1:1 (0:0)
Tor Vienna: Milosevic (50.)