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Happy Birthday! Ein Geburtstag mit Jubiläumssieg

22. August 2009 | Verein zur Übersicht >
Vor 115 Jahren wurde Österreichs erster Fußballverein aus der Taufe gehoben. Dieses Jubiäum wurde mit einem Kult.Derby powered by Fernwärme Wien auch gebührend gefeiert: Vor 1.150 Zusehern gewann der Fernwärme First Vienna FC 1894 gegen den Wieenr Sportklub im Jubiläumsspiel mit 5:2, Trainer Peter Stöger versuchte, nahezu seinen gesamten Kader zu präsentieren. Und dieser zeigte sich von einer guten Seite...

Das Jubiläum ist auch Grund genug, noch einmal die relevantesten Punkte des Vereins an dieser Stelle Revue passieren zu lassen (stets nachzulesen unter dem Punkt Verein / Geschichte). Ein Blick auf die bewegten 115 Jahre Vienna und Blau-Gelb mit einer Vielzahl von Raritäten, etwa alten Spielerpässen, Programmheften aus dem Mitropapokal u.v.m, sei den Interessierten ebenso ans Herz gelegt: Morgen im Rahmen des Jubiläumsspiels besteht die Möglichkeit, die 115-Jahre-Festschrift zum Preis von EUR 15,-- zu erstehen.

Die Geschichte des First Vienna Football Club


Die Gründung


Der „First Vienna Football Club“ ist der älteste Fußballverein Österreichs und wurde 1894 im Gasthaus "Zur schönen Aussicht“ gegründet.

Am 22. August 1894 wurde die Gründungsversammlung des First Vienna Footballclub abgehalten. William Beale entwarf das bis heute gültige Clubabzeichen, einen von drei Beinen umrahmten Fußball. Als Clubfarben wurden die Farben des Hauses Rothschild gewählt, Blau-Gelb. Ins Mitgliederverzeichnis trugen sich Franz und Max Joli, Beale, Major, Anlauf, Black, Brabenetz, Kent, Roberts und Geo Fuchs ein. Als Paten hoben im Gasthaus „Zur schönen Aussicht“, Baron Nathaniel Rothschild und Generaldirektor Schuster vom Bankhaus Rothschild, den Verein aus der Taufe. Da die Unterlagen der Heiligenstädter zwei Tage früher bei der Vereinspolizei eintrafen, als die des Vereins aus dem Prater (Cricket Club), musste der First Vienna Cricket And Football Club das Wort "First" aus seinem Namen streichen. Das machte die Cricketers für die darauf folgenden Jahre aber auch zu einem erbitterten Gegner der Döblinger.

Die Anfänge


Auf dem Gelände der Kuglerwiese wurde am 15. November 1894 das historisch erste Fußballspiel auf der Hohen Warte ausgetragen. Gegner war der „Vienna Cricket and Football Club“, der der Vienna in den folgenden Jahren stets ein erbitterter Gegner werden sollte. Das Ergebnis war eindeutig: 4:0 für die Cricketer. In der Saison 1898/99 holte die Vienna mit dem Challenge-Cup ihren ersten Titel in der Vereinsgeschichte. Ein Jahr später wurde der Triumph wiederholt.

Die Heimstätte der Blau-Gelben: Nicht von Anfang an die Hohe Warte


Bis 31. Mai 1896 blieb die Kuglerwiese Heimstätte der Vienna. Im September 1896 zog man auf die Kreindlwiese um, die neben dem Blindeninstitut auf der Hohen Warte lag. Von einem Sportplatz konnte man aber hier noch nicht reden. Das Gelände war völlig uneben, hing zu einer Seite hinunter, sodass die Spieler stets bergauf und bergab laufen mussten. Im Jubiläumsjahr 1919 hatte die Vienna ihren alten Sportplatz auf der Hohen Warte verloren. Man entschloss sich daher, das Gelände, auf dem der unterklassige „Sportklub Ostmark“ eine Sportstätte geschaffen hatte, zu erwerben. Es ist dies das Gelände der heutigen Hohe Warte. Die tatsächliche Eröffnung der neuen Anlage fand am 19. Juni 1921 mit dem Meisterschaftsspiel Vienna gegen Hakoah (2:1) statt.

Einen besonderen Tag vermeldete die ehrwürdige Hohe Warte am 15. April 1923: Die österreichische Nationalmannschaft spielte in Döbling vor 85.000 (!) Zusehern gegen Italien. Das Spiel endete 0:0, aber auf Grund des spannenden Spielverlaufes, ging wohl kein Zuschauer enttäuscht nach Hause. Auf den Rängen spielten sich unglaubliche Szenen ab. Freude, Spannung und Begeisterung überwog, leider kam es auch zu einem Missgeschick, denn unter den Menschenmassen gab das Terrain am Nordwesthang nach und es gab einige Verletzte. Drei Zuschauer mussten sogar mit Arm und Beinbrüchen ins Spital gebracht werden. Dennoch: Der 15. April 1923 bleibt wohl ewig als Spieltag mit den meisten Zusehern auf der Hohen Warte in den Annalen stehen.

Die Erfolge: Von Meisterschaften bis zum Mitropacup


In der Saison 1911/12 war die Vienna Gründungsmitglied der ersten offiziellen Meisterschaft. Seither absolvierten die Blau-Gelben 68 Saisonen in der höchsten Spielklasse. Den ersten Meistertitel gewann die Vienna im Jahre 1931 – nach einem 4:1-Sieg gegen Titelmitfavorit Austria konnten die Sektkorken bei den Blau-Gelben erstmals gekappt werden. Zuvor konnte sich die Vienna schon in die Annalen der österreichischen Cupsieger eintragen: 1929 wurde mit einem Finalsieg über Rapid der erste Pokalsieg errungen.

Das Jahr des ersten Meistertitels 1931 war auch aufgrund eines anderen sportlichen Erfolges der Höhepunkt der Vereinsgeschichte: Im Mitropacup – vergleichbar mit dem späteren Meistercup oder der heutigen Champions League – blieb die Vienna ebenfalls erfolgreich: Nach Siegen über Debrecen (Ungarn, 3:0 und 4:0), Roma (Italien, 3:2 und 3:1) sowie im Finale gegen den WAC (3:2 und 2:1) konnten sich die Döblinger Mitropacup-Sieger nennen. Dabei gewann man den Pokal ohne einzige Niederlage, was in der kurzen Geschichte des Mitropacups (1927-1940) einzigartig blieb.

In den folgenden Jahren kamen weitere vier Meistertitel dazu. 1943 wurde die Vienna nach Siegen über den WAC, den FAC, T.G. Brüx, Breslau 02, Nürnberg, Schalke und den LSV Hamburg auch Deutscher Pokalsieger („Tschammerpokal“).

Die Saison 1954/55 sollte dann wieder als ein Höhepunkt in die Vereinsgeschichte eingehen. In einem dramatischen Duell wurden die Döblinger schließlich aufgrund ihres besseren Torverhältnisses gegenüber dem Sportklub erneut österreichischer Meister. Fast alle Spieler gehörten in der A- bzw. B-Nationalmannschaft zum Kader. Am 3. November 1956 wurde bei einer Doppelveranstaltung (Austria gegen Sportklub und Vienna gegen Wacker) auf der Hohen Warte die erste Flutlichtpartie in Wien durchgeführt. Damit hatte die Hohe Warte den Wettlauf um das erste Flutlichtspiel knapp gewonnen, da die Anlage im Wiener Stadion erst 10 Tage später mit dem Europacupspiel Rapid - Real Madrid eingeweiht wurde.

Die bitteren Stunden: Die Abstiege aus der Erst- und Zweitklassigkeit

Nachdem die Vienna seit 1919 ohne Unterbrechung der obersten Spielklasse angehört hatte, kam es in der Saison 1967/68 zum Abstieg. Eine bittere Erfahrung für den Club, der sich mit dieser Gegebenheit natürlich nicht zufrieden geben konnte. Doch schon ein Jahr später war der Wiederaufstieg geglückt. In der Saison 1979/80 musste die Vienna erneut den Weg nach unten antreten. Auch 13 Tore des im Winter sensationell zum Verein gestoßenen Hans Krankl konnten den Absturz nicht verhindern. Sechs Jahre später gab sogar ein ehemaliger Weltmeister – Mario Kempes – sein Stelldichein auf der Hohen Warte. 1992 folgte auf Grund der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem Wiener Sportclub der Abstieg in die 2. Division. Dort wurde in den Folgejahren der Wiederaufstieg einige Male nur hauchdünn verpasst.

Ein schwarzes Kapitel wurde in der Saison 2000/01 geschrieben: Nach Platz neun in der Meisterschaft und verlorenen Relegationsspielen gegen den FC Lustenau war die Vienna nach 107 Jahren erstmals nur drittklassig – der Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte. Der SV Braunau, der drei Zähler vor der von Schani Skocik betreuten Elf lag, durfte in der Liga bleiben – und stellte wenige Monate später den Spielbetrieb ein (Konkurs).

Die folgenden Jahre war der älteste Fußballverein Österreichs in der Regionalliga Ost im Einsatz. Trotz zweimaligem Herbstmeistertitel (2005 und 2006) ist der Vienna der Meistertitel (samt Aufstieg in die 2. Liga) lange Jahre verwehrt geblieben. Just im Jubiläumsjahr 2009 - die Vienna feiert im August ihr 115-jähriges Bestehen - gelang den Döblingern aber der Meistertitel und der Sprung zurück in die Bundesliga. Nach achtjähriger Absenz sind die Blau-Gelben wieder in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs.

Die Vienna auf einen Blick:


6 x Österreichischer Meister: 1931, 1933, 1942, 1943, 1944, 1955
3 x Österreichischer Cupsieger: 1929, 1930, 1937
1 x Deutscher Pokalsieger: 1943
2 x Challenge-Cup-Sieger: 1899, 1900
1 x Mitropapokal-Sieger: 1931
1 x Stadthallenturniersieger: 2009