Der First Vienna FC 1894 muss sich im Viertelfinale des ÖFB-Samsung-Cup von Selbigem verabschieden.
Vor toller Kulisse auf der Hohen Warte gewinnt der SV Kapfenberg durch Tore von Pavlov (66.) und Wendler (93.) mit 2:0, Rade Djokic vergab in der 92. Minute den Elfmeter, der wohl die Verlängerung gebracht hätte.
Anfängliche Ausgeglichenheit
Never change a winning team, sagte sich Alfred Tatar vor dem Spiel und schickte gegen Kapfenberg die selbe Elf ins Rennen, die am letzten Freitag den FC Lustenau mit 1:0 besiegt hatte.
Die Partie begann ebenso ausgeglichen wie flott, und es war recht bald klar, dass die Vienna die Cupsensation unbedingt wahrmachen wollte. Dementsprechend schnell ging es bei blau-gelbem Ballbesitz nach vorne, nach der ersten Abtastphase kamen die Chancen.
Blau-gelbes Chancenplus
Die erste große Möglichkeit wurde noch vereitelt, weil Rade Djokics Pass bei einer 3:2 Überzahlsituation gerade noch abgefangen wurde. Fünf Minuten später, eine halbe Stunde war um, folgte die erste Hundertprozentige. Eldar Topic fuhr einen Konter über rechts, seine scharfe, halbhoch angetragene Flanke verfehlte Djokic nur um Millimeter.
Im Gegenzug kamen die Kapfenberger zu ihrer ersten wirklichen Chance, aber Elsneg scheiterte am wieder glänzend disponierten Andreas Lukse im Tor der Wiener.
Und weil Sekunden vor dem Pausenpfiff auch Philipp Hosiner einen Querpass verfehlte, ging es torlos in die Pause.
Es wird ruppig
Kapfenberg-Coach Gregoritsch schien die Devise ausgegeben zu haben, dagegenzuhalten. Das taten seine Spieler dann auch, die Folge waren gelbe Karten für Felfernig (52.) und Welnicki (56.). Letztere sollte noch Folgen haben.
Die Vienna ließ sich davon aber nicht beirren, Djokic (55.) und Topic (60.) vergaben die besten Chancen, bevor die Kapfenberger aus dem Nichts in Führung gingen.
Nach Pass von Sharifi setzte sich Srdan Pavlov gegen Erdzan Beciri durch und verwertete aus 10 Metern eiskalt.
Die größtmögliche Chance
Kurz dauerte die Schockstarre der Blau-Gelben, bis es wieder Chancen auf den Ausgleich gab, die zweitbeste in der 78. Minute. Djokic brachte den Ball nach einem Freistoß in den Sechzehnmeterraum, Kapfenberg-Goalie Wolf verfehlte, aber irgendwie kratzte seine Abwehr den Ball noch vor der Linie.
Der zum Bersten gefüllte Vienna-Fansektor tobte, manierlich natürlich, und allen Beteiligten war klar: Da kommt noch was.
Und es kam. Drei Minuten Nachspielzeit waren schon angezeigt, als Welnicki Philipp Hosiner im Kapfenberger Strafraum zu Boden riss. Gelb-rot für Welnicki, Elfmeter.
Der sonst so sichere Rade Djokic trat an, scheiterte, und auch der Nachschuss wollte seinen Weg vorbei am stärksten Kapfenberger des Abends - Goalie Raphael Wolf - einfach nicht finden.
Wendler dreht zu
Dass im Gegenzug der eingewechselte Philipp Wendler den Konter zur 0:2-Entscheidung erfolgreich abschloss, war fast schon egal. Mit Wiederanpfiff pfiff der souveräne Schiedsrichter Prammer ab und beendete damit die Partie.
Schade, denn am heutigen Abend war die Vienna die bessere Mannschaft, die sich den Aufstieg mehr als verdient hätte. Das sagt nicht die Vereinsbrille, sondern Kapfenberg-Trainer Gregoritsch. Nobel.
Für die Vienna heißt es nun und nicht erst jetzt: volle Konzentration auf die Meisterschaft und den Klassenerhalt. Weil da kommt auch noch einiges!
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Lukse; Salvatore, Beciri, Dospel, Kröpfl (81. Kienzl); Mair, Markovic, Topic, Stanisavljevic; Hosiner, Djokic
Aufstellung SV Kapfenberg:
Wolf; Sharifi, Mavric-Rozic, Schönberger, Welnicki; Stadler, Fukal, Sencar, Felfernig (70. Wendler); Pavlov (89. Erkinger), Elsneg (58. Gregoritsch)
Torfolge:
0:1 Pavlov (66.), 0:2 Wendler (92.)