Keine Treffer auf der Hohen Warte, obwohl sich diese Partie zwischen der Vienna und dem SV Grödig ihre Torlosigkeit eigentlich nicht verdient hat.
In einer turbulenten Schlussphase hatten zuerst die Grödiger die Chance, das 0:0 abzuwenden, auf der anderen Seite verwehrte Schiedsrichter Hameter den Döblingern eineinhalb Elfmeter.
Porsche? Traby!
Ursprünglich wären die gleichen 18 Mann wie am vergangenen Dienstag gegen Altach im Kader gestanden, in letzter Minute wurde Trainer Alfred Tatar allerdings zu einer Änderung gezwungen. Einser-Goalie Andreas Lukse hatte sich beim Aufwärmen einen Außenbandeinriss im linken Sprunggelenk zugezogen, für ihn feierte der erst 18-Jährige Marc Traby sein Debüt im Tor der Vienna.
Dieser war gleich nach wenigen Spielminuten gefragt. Krammer kam vor ihm an einen gut gespielten Pass in den Vienna-Strafraum, aber der junge Traby konnte gerade noch zur Ecke klären. Das sollte es aber auch schon gewesen sein, mit der Gefährlichkeit der Grödiger in den ersten 45 Minuten, dafür kamen die Döblinger zu ihren ersten Chancen. Ein Freistoß von Rade Djokic wollte seinen Weg ins Tor allerdings nicht finden, die Querlatte war im Weg.
Dospels Hals, Döblinger Chance
Nach einer Viertelstunde musste Abwehrchef Ernst Dospel wegen eines verrenkten Halswirbels vom Feld, für ihn kam Raphael Rathfuss auf den Platz, was aber nichts an der weiterhin souveränen Vorstellung der blau-gelben Hintermannschaft änderte.
Es folgte die beste Phase der Döblinger, die gefällig nach vorne kombinierten, aber immer wieder am letzten Pass und damit vor allem sich selbst scheiterten. Flanken um Flanken flogen, aber präzise kam leider keine.
Ein Manko des österreichischen Fußballs im Allgemeinen, wie der auf der Tribüne zusehende ÖFB-Teamspieler Manuel Ortlechner vom FK Austria Wien anmerkte.
"Schiiiiaaaaß!"
So ging es torlos in die Pause, aus der die Salzburger mit mehr Elan zu kommen schienen. Den wusste die Vienna aber gleich wieder einzubremsen, in Minute 52 folgte die Riesenchance für die Wiener.
Bis in den Strafraum wurde wunderbar kombiniert, nur der finale Fersler von Philipp Hosiner zurück auf Rade Djokic kam nicht an. „Schiiiiaaaaß“, tönte es von der Tribüne. Eldar Topic tat dies nach dem folgenden Eckball, aber drüber.
Wenige Minuten später reklamierten die Döblinger erstmals in dieser Partie Elfmeter, Hosiner wurde allein vor Schranz von Grasegger gestoßen, aber Hameters Pfeife blieb stumm.
Langsam aber sicher entwickelte sich eine spielerische Pattstellung, die sich erst dann wieder löste, als die Heimmannschaft in den Schlussminuten alles nach vor warf um den Siegtreffer zu erzielen.
Turbulente Schlussphase, verdiente Nullnummer
Grödig konnte kontern, aber Carril den Pass des eingewechselten Herwig Drechsel nicht im Tor unterbringen. Dann wurde es turbulent.
„Ganz viele Spieler [waren] im Strafraum“, sagte Schiedsrichter Hameter, der aufgrund dieser Tatsache den Grund für den Fall von Rade Djokic – einen Stoß – übersah.
Sekunden später, als die darauffolgende Flanke an der (zugegeben, zumindest eingermaßen angelegten) Hand eines Grödigers landete, verweigerte Hameter abermals den Pfiff in die Pfeife.
Dieser ertönte nur noch einmal, dann war für beide Seiten wenig berauschende Spiel vorbei. „Man hat uns um einen nicht verdienten Sieg gebracht“, schlussfolgerte Trainer Tatar am Ende.
Am Freitag geht es für die Mannschaft und ihn nach Kärnten. Da soll es wieder einen Sieger geben. Nach Möglichkeit trägt er blau-gelb.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Traby; Salvatore, Beciri, Dospel (15. Rathfuss), Kröpfl; Mair, Markovic, Topic (75. Toth), Stanisavljevic (57. Kienzl); Hosiner, Djokic
Aufstellung SV Scholz Grödig:
Schranz; Grasegger, Pfeilstöcker, Winkler, Schubert; Krammer, Riedl, Freudenthaler (72. Drechsel), Perlak; Ouedraogo (85. Hamzic), Jukic (78. Carril)