Der First Vienna FC 1894 hat die drei wichtigen Punkte gegen den SKN St. Pölten eingefahren.
In einem Heimspiel mit zwei vollkommen unterschiedlichen Halbzeiten siegt die Vienna schlussendlich verdient mit 3:1 (1:1).
Alles anders
Nach dem eher unrühmlichen Auftritt in der 1. Cup-Runde schickte Trainer Alfred Tatar eine an sechs Positionen veränderte Elf ins Punkterennen. Nachdem sich das blau-gelbe Lazarett wieder gelichtet hatte, kehrten die wiedergenesenen Wolfgang Mair, Matthias Hattenberger und Raphael Rathfuss zurück in die Startformation.
Weiters begann Markus Lackner im zentralen Mittelfeld, Konstantin Kerschbaumer rechts und Marc Traby, der Anfang der Woche einen U19-Nationalteam-Lehrgang in Graz absolviert hatte, stand nach vier Spielen Pause wieder im Tor der Döblinger.
Probleme mit flexiblen Gästen
Die erste halbe Stunde der Partie, die eher schleppend begann, gehörte den Gästen. St. Pölten-Trainer Martin Scherb hatte Alfred Tatars 4-4-2 ein sehr flexibles 4-1-4-1 gegenübergestellt, dass sich im Angriffsfall blitzschnell in ein 4-2-4 verwandelte, in dem die Mittelfeldspieler Ambichl, Schibany und Becirovic sich auf einer Linie mit Mittelstürmer Segovia schoben.
Die St. Pöltner kombinierten so recht ansehnlich, sämtliche Großchancen in Hälfte eins sollten trotzdem Standardsituationen entspringen. Blau-Gelb fand die erste davon vor.
Nach einem Freistoß des sehr agilen Marcel Toth setzte Kapitän Ernst Dospel einen Kopfball knapp neben das Tor von Vollnhofer.
Mal hier, mal da
Der nächste Standard brachte die Führung. Leider für die Gäste. Eine weite Freistoßflanke aus dem Halbfeld fand via Segovias Kopf ihren Weg an die Stange, den Abpraller verwertete Innenverteidiger Popp zum 1:0 für die Niederösterreicher, die zehn Minuten später fast nachlegten.
Segovia setzte sich stark gegen Beciri durch, scheiterte aber aus neun Metern am noch stärker reagierenden Marc Traby, der die Vienna damit im Spiel hielt, denn nach der nächsten Standardsituation stand es 1:1.
Konstantin Kerschbaumer trat den Eckball, Matthias Hattenberger flog akrobatisch durch den St. Pöltner Strafraum und ließ die knapp 2.000 Zuschauer auf der Hohen Warte jubeln.
Und auch wenn es nicht ganz verdient gewesen wäre, wäre die Vienna beinahe noch vor der Pause in Führung gegangen, doch ein abgefälschter Freistoß von Toth verfehlte sein Ziel nur um Haaresbreite.
Wenn Worte Wirkung zeigen
Beide Teams kamen personell unverändert aus der Kabine, in der Alfred Tatar wie so oft die richtigen Worte gefunden zu haben schien, denn seine Mannschaft startete wie die Feuerwehr.
Gleich die erste Aktion in Halbzeit zwei brachte die Führung für Blau-Gelb. Toth, der mit Kerschbaumer die Seite gewechselt hatte, steckte durch für Salvatore, der zur Grundlinie zog und eine feine Flanke Richtung langes Eck produzierte.
Dort war Andreas Tiffner herangerauscht, der die Hereingabe zur 2:1-Führung für die Döblinger verwertete. Der Torschütze blieb verletzt liegen, konnte aber weitermachen und die Heimelf - wie verwandelt - machte weiter Druck.
Auf der Kippe
Die St. Pöltner, nur kurz geschockt vom Rückstand, hielten jedoch dagegen und die Vienna konnte den sich nun bietenden Platz nicht entscheidend nutzen.
So bestand der nächste Aufreger der Partie, die deutlich an Fahrt aufgenommen hatte, aus einem Handspiel von Raphael Rathfuss im Strafraum, das den Trainer der Gäste in Rage versetzte, von Schiedsrichter Hirschbichler aber nicht gesehen und geahndet wurde.
Den Ausschluss setzte es auf der Gegenseite. Markus Speiser rang den durchgebrochenen Hattenberger an der Strafraumgrenze als letzter Mann zu Boden und sah wegen Torraubs die rote Karte.
Kröpfl mit der Entscheidung
Die St. Pöltner zeigten in weiterer Folge Moral und suchten den Weg nach vorne, jedoch ohne der in Überzahl agierenden Vienna allzuviel Platz zu bieten.
So dauerte es bis zur Minute 88, bis das erlösende 3:1 aus einer Koproduktion zweier Eingewechselter fallen sollte. Christoph Mattes wartete so lange mit der Flanke, bis Mario Kröpfl ans lange Eck gesprintet war.
Die blau-gelbe Nummer 23 nagelte den Ball volley und unhaltbar für Vollnhofer ins lange Eck.
Damit war die Partie gelaufen und die so wichtigen drei Punkte gesichert. Eine unfassbar spannende Partie, mit einem schlussendlich doch verdienten Wiener Sieg.
Bravo! Nächste Woche gehts nach Wolfsberg.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Traby; Salvatore, Beciri, Dospel, Rathfuss; Kerschbaumer, Hattenberger, Lackner (85. Gökcek), Toth (67. Mattes); Mair, Tiffner (75. Kröpfl)
Aufstellung SKN St. Pölten:
Vollnhofer; Zwierschitz (67. Fertl), Popp, Speiser, Peinsipp; Brandl; Ambichl, Schibany, Hofbauer, Becirovic (85. Kotynski); Segovia
Torfolge:
0:1 Popp (25.), 1:1 Hattenberger (41.), 2:1 Tiffner (47.), 3:1 Kröpfl (88.)