Die Vienna remisiert gegen Grödig.
Zwei Tore (Markovic, Öbster) und drei Platzverweise (Öbster, Djokic, Tatar) sowie einige Großchancen sorgten beim 1:1 (1:1) auf der Hohen Warte für ganz großes Emotionskino.
Vor allem in der heißen Schlussphase.
Nur der Beginn war ruhig
Vienna-Trainer Alfred Tatar konnte fast aus dem Vollen schöpfen und überraschte sein Gegenüber Heimo Pfeifenberger in diesem Spiel mit David Jelenko im Sturm, an der Seite von Goalgetter Rade Djokic. Wolfgang Mair, etatmäßiger Angreifer, sollte auf der linken Außenbahn für Druck sorgen.
Dies war in den Anfangsminuten von wenig Erfolg gekrönt. Die Vienna tat sich in der Anfangsviertelstunde einigermaßen schwer ins Spiel zu kommen. Grödig kam zu Halbchancen. Die beste Möglichkeit dieser Art fand Innenverteidiger Ione Cabrera vor, der in Minute fünf eine Schussflanke von Salamon per Kopf nicht verarbeiten konnte.
Immer wieder Markovic
Mit ihrer zweiten Möglichkeit – kurz zuvor hatte Hattenberger Grödig-Goalie Andreas Schranz via Rückzieher ans Außennetz erstmals ins Schwitzen gebracht – ging die Vienna in der 16. Spielminute in Führung. Rade Djokic spielte Mair auf links frei, der zog fast bis zur Grundlinie, bevor er mit viel Übersicht einen scharfen Querpass losließ. Dieser landete bei Marjan Markovic, der an der zweiten Stange herangebraust war und die Kugel eiskalt unter die Latte nagelte.
Auch die nächste gefährliche Offensivaktion der Döblinger fand der Serbe vor. 25 Minuten waren um, als er Schranz zu einer Glanzparade zwang, um den 90 km/h-Freistoßkracher aus etwa 40 Metern zu entschärfen.
Gäste kommen, Tatar reagiert
Dann kamen allerdings wieder die Gäste. Zum Spielen und leider auch zum Ausgleich. Ernst Öbster war an der Strafraumgrenze alleingelassen worden und bestrafte dies mit einem strammen Linksschuss ins rechte Eck.
Mit 1:1 ging es dann auch in die Pause, in der Tatar gleich zwei Wechsel vornahm. Andreas Tiffner ersetzte David Jelenko, der kaum ins Spiel gefunden hatte, Konstantin Kerschbaumer kam für Marcel Toth.
Gelb plus Gelb ist Rot
Die erste Offensivaktion der zweiten 45 Minuten gehörte der Vienna. Grödig-Keeper Schranz agierte bei einem Strich von einem Freistoß – abgefeuert von Rade Djokic – ganz stark. Den Standard verursacht hatte Öbster, der dafür Gelb sah. Vier Minuten später stand der Torschütze der Grödiger abermals im Mittelpunkt.
Weit in Viennas Hälfte attackierte er Markovic mit einem überharten Tackling, das Schiedsrichter Muckenhammer für gelbwürdig befand, womit die Partie für Öbster gelaufen war. Vorerst konnte die Vienna aus der nun herrschenden Überzahl aber kein Kapital schlagen. Djokics Rechtsschuss nach einer Stunde verfehlte sein Ziel und Grödig mühte sich redlich, trotz Unterzahl Fußball zu spielen.
Rot ist Rot ist auch Rot
Es war die letzte Offensivaktion Djokics. Fünf Minuten später wurde er von Ione Cabrera gelegt und revanchierte sich mit einem Rempler. Der Spanier reagierte theatralisch, woraufhin Muckenhammer dem Grödiger Gelb und Djokic Rot zeigte. Nun hieß es Zehn gegen Zehn und unmittelbar anschließend fast 2:1 für Blau-Gelb. Mair scheiterte aus wenigen Metern am schon wieder glänzend disponierten Schranz.
Pfeifenberger brachte Stürmer (Hanikel) für Stürmer (Parapatits), aber von Grödig kam nun – da wieder personeller Gleichstand herrschte – paradoxerweise weniger. Die Vienna war die gefährlichere Mannschaft, musste in den letzten paar Spielminuten aber ohne ihren Trainer auskommen. Tatar war nach dem x-ten Foul an Markovic fuchsteufelswild und wurde von Muckenhammer der Trainerbank verwiesen.
Nix geht mehr eine
Aber auch ohne ihren Chefcoach blieben die Döblinger im Finish brandgefährlich. Kerschbaumers Schuss aus kürzester Distanz wurde gerade noch vor der Linie geblockt. Und die Vienna drückte weiter, aber die Zeit lief und lief, bis sie schließlich abgelaufen war.
Es war ein hochemotionales Unentschieden, nicht nur aufgrund von gleich drei Platzverweisen. Am nächsten Freitag geht es für Blau-Gelb nach St. Pölten.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Traby; Salvatore, Beciri, Dospel, Kröpfl; Markovic, Hattenberger, Toth (46. Kerschbaumer), Mair; Jelenko (46. Tiffner), Djokic
Aufstellung SV Grödig:
Schranz; Lainer, Ione Cabrera, Siller, Riedl; Hopfer, Tschernegg; Zündel (85. Schubert), Öbster, Salamon; Parapatits (76. Hanikel)
Torfolge:
1:0 Markovic (16.), 1:1 Öbster (32.)