Der First Vienna FC 1894 feiert einen verdienten 2:0 (1:0)-Sieg gegen den SCR Altach, den zweiten vollen Erfolg im Frühjahr und ist seit vier Spielen ungeschlagen.
Rade Djokic und Julian Erhart erzielten die beiden Treffer in einem packendem Spiel vor 2.300 Zuschauern auf der Hohen Warte, das die Vienna nicht nur aufgrund zweier Ausschlüsse gegen Altach über weite Strecken dominierte.
Zügige Anfangsminuten
Alfred Tatar setzte auch gegen den Tabellenführer aus Altach auf jene Elf, die schon Blau Weiß Linz bezwungen und den ersten Frühjahrssieg dingfest gemacht hatte. Einzig Konstantin Kerschbaumer (gesperrt) und Florian Sturm, der aufgrund einer Muskelverhärtung im linken Oberschenkel kurz vor Anpfiff passen musste, wurden durch Marcel Toth sowie Mario Kröpfl ersetzt.
Blau-Gelb startete mit jenem Schwung in die Partie, der schon gegen die Linzer das Spiel der Döblinger ausgezeichnet hatte. Beide Teams suchten sofort den Zug zum Tor und fackelten im Mittelfeld nicht lange. Die Altacher setzten das erste Ausrufezeichen, als Orhan Ademi einen scharfen Querpass von rechts zur Mitte jagte und Tomi am Fünfmeterraum nur knapp daran vorbei segelte.
Im Gegenzug verbuchte die alte Dame aus Döbling ihre erste gefährliche Aktion - aus einem ruhenden Ball. Rade Djokic flankte aus 25 Metern in den Altacher Strafraum und fand dort Toth, der Kopfball des Wieners fiel aber etwas zu hoch aus. Die Chancen zwei und drei waren erneut blau-gelber Natur.
Der frisch verheiratete Marco Salvatore tankte sich nach 18 Minuten vors Altacher Tor und in aussichtsreiche Schussposition, sein Abschluss strich nur knapp am Tor vorbei. Und nach einer Flanke von Matthias Hattenberger hatte dann auch Rade Djokic seine erste dicke Tormöglichkeit. Sein Halbvolley aus elf Metern ging aber doch deutlich Richtung Naturtribüne.
Kunst- und Handspiele
In Minute 31 hatte Blau-Gelb - wieder in Person von Stürmer Djokic - dann auch etwas für alle Liebhaber der feinen Fußballklinge parat. Rade Djokic versuchte es mit einem Fallrückzieher der schöneren Art und verfehlte mit seinem Kunststoß nur knapp Kobras Kasten und das 1:0 für die Vienna.
Blau-Gelb sorgte jetzt für ordentlich Betrieb rund um den Vorarlberger Strafraum. Wolfgang Mair brachte die Kugel gefährlich in den 16er der Gäste, dann ging alles sehr schnell: die Altacher brachten den Ball nicht weg, ein Griff, ein Pfiff, ein Strafstoß.
Radegoal Djokic ließ sich nicht lumpen, versenkte den Elfmeter eiskalt im Altacher Tor und brachte die Vienna in Minute 34 mit 1:0 in Front. Nach einem kurzen Disput zwischen Marjan Markovic und Matthias Hopfer - beiden zeigte Schidsrichter Drachta die gelbe Karte - ging es mit einer blau-gelben Halbzeitführung in der Tasche ab in die Pause.
Altacher Härteeinlagen
Mit einem Wechsel auf Altacher Seite kamen beide Teams aus der Halbzeitpause, aber die Hütter-Elf hatte in erster Linie einen Gang mehr in Sachen Härte aus der Kabine mitgebracht. Matthias Hopfer nahm Vienna-Stürmer Djokic über Maßen in die Mangel und sah dafür seine zweite gelbe Karte, für die Vorarlberger ging es zu zehnt weiter.
Und die Nerven der Gäste lagen blank. Nur wenige Minute später zeichnete sich Philipp Netzer mit einem üblen Foul an Hattenberger aus und sah dafür völlig zurecht Gelb.
Blau-Gelber Turbo
Die Vienna reagierte mit spielerischer Stärke auf die Vorarlberger Härte. Salvatore brach unaufhaltsam auf der rechten Seite durch und jagte einen Schuss, als wäre Roberto Carlos persönlich in ihn gefahren, auf Kobras Tor. Mit Mühe verhinderte der Schlussmann schlimmeres für die Gäste.
65 Minuten war die Partie alt und das Spiel wogte nun hin und her. Wolfgang Mair erkämpfte sich einen Ball auf der Mittelfeldauflage und schaltete den Turbo ein. Der Tiroler Döblinger ließ alles hinter sich und zog allein auf Kobras zu. Einzig sein Abschluss fiel zu zentral aus und das 2:0 blieb vorerst noch aus.
Auf der Zielgerade
Turbulent ging es in Wien-Döbling in die Schlussphase. Altach war weiter am Austeilen, die Vienna am Drücker sowie drauf und dran den Sack endgültig zu zumachen.
In der 76. Spielminute kassierte Eric Zachhuber seine zweite gelbe Karte, bemerkenswert insofern, als dass der Altacher erst in der 46. Minute ins Spiel gekommen war und somit keine dreißig Minuten benötigte, um mit Gelb-Rot seinen Arbeitstag vorzeitig zu beenden.
Die Vienna wollte den Überraschungssieg nun endgültig perfekt machen. Die Chancen dazu waren da. Die Altacher Leihgabe Julian Erhart dribbelte sich sehenswert in den Strafraum der Gäste, scheiterte aber noch an einem starken Kobras im Tor der Vorarlberger.
Käse gegessen, Lustenau überholt
In der Nachspielzeit machte Blau-Gelb dann die Sache endlich perfekt und brachte den Sieg ins Trockene. Abermals tauchte Erhart im Strafraum auf, versetzte einen Altacher und ließ Kobras im Tor diesmal keine Chance.
Der Tabellenführer war geschlagen, die Warte in Extase versetzt und für Blau-Gelb - auf den Tabellenplatz Acht vorgerückt - geht es nach Ostern in Lustenau beim FC weiter.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Dau; Salvatore, Dospel, Rathfuss, Kröpfl; Markovic, Hattenberger, Toth (71. Lackner); Mair, Erhart, Djokic (87. Verdés)
Aufstellung SCR Altach:
Kobras; Lienhart (80. Vorisek), Schösswendter, Sereinig, Schick; Scherrer, Hopfer, Netzer, Schöpf (46. Zachhuber); Tomi (60. Sadovic); Ademi
Torfolge: 1:0 Djokic (34./Elfmeter), 2:0 Erhart (93.)