Der First Vienna FC 1894 muss sich dem FC Lustenau mit 0:1 geschlagen geben und die erste Niederlage seit vier unbesiegten Runden hinnehmen.
Nach einem vergebenen Elfmeter für Blau-Gelb machte Hinterseer per Kopf es für die Vorarlberger besser und erzielte den einzigen und damit entscheidenden Treffer der Partie.
Spieglein, Spieglein, Kon-zen-tra-tion
Eine im Vergleich zum Heimsieg gegen Altach an zwei Stellen veränderte Elf startete im Reichshofstadion in die Partie gegen den FC Lustenau. Für die beiden Gesperrten, Marjan Markovic und Marcel Toth, rückten der nicht mehr gesperrte Konstantin Kerschbaumer sowie Markus Lackner in die Anfangsformation.
Die Relevanz der Partie für den Abstiegskampf spiegelte sich in der Anfangsphase in konzentrierten Defensivleistungen beider Teams wieder, die sich im Prinzip über die gesamte Spieldauer ziehen sollten.
Die Vienna, ganz in weiß gewandet, verbuchte durch Marco Salvatore (Rechtsschuss, 6. Minute) und Markus Lackner (Kopfball, 8. Minute), bevor Matthias Hattenberger die erste bessere Schusschance vorfand. Sein Versuch von der Strafraumgrenze verfehlte das Tor von Ex-Vienna Keeper Andreas Lukse aber auch deutlich.
Keine Tore ohne Abnehmer
Nach einer Viertelstunde kamen nun die Gastgeber besser in die Partie und gewannen an Spielanteilen, ohne jedoch, von einem Teurezbacher-Freistoß abgesehen, wirklich gefährlich zu werden. So gehörte auch die nächste bessere Chance der Vienna – Rade Djokics Freistoß bot Lukse die erste Möglichkeit, sich richtig zu beweisen. Er hielt den scharf und flach geschossenen Schuss des Döblinger Stürmers.
In Minute 38 wurden dann erstmals die Lustenauer gefährlich, aber Vienna-Kapitän Ernst Dospel klärte gewohnt abgeklärt gegen den durchgebrochenen Martin Teurezbacher.
Die beste Vienna-Chance in Halbzeit zwei fand kurz vor der Pause ein Lustenauer vor. Nach einer Djokic-Flanke brachte Hattenberger den Ball aus spitzem Winkel noch vorbei an Lukse, in Ermangelung eines Abnehmers fand er einen Lustenauer Abwehrspieler, dessen Ausputzer beinahe nach hinten losgegangen wäre.
Ohne Wechsel kamen beide Teams wieder aus der Kabine und wieder war es die Vienna, der die ersten Minuten der Halbzeit gehörte, und wieder war es der FC, der wenig später begann druckvoller zu werden und in dieser Phase vor allem der rechten Döblinger Defensivseite Probleme zu bereiten vermochte.
Die Ironie des Fußballs
Genau eine Stunde war die Partie alt, als die erste von zwei entscheidenden Szenen über die Bühne des Reichshofstadion ging. Nach einem Handspiel des Lustenauers Christian Haselbergers im eigenen Strafraum entschied der souveräne Schiedsrichter Thomas Einwaller auf Elfmeter.
Der nur eine Minute zuvor für den etatmäßigen Schützen Djokic eingewechselte Dominik Rotter, erst letzten Sommer von Lustenau, wenn auch von der Austria, nach Wien gewechselt, schnappte sich die Kugel, lief an, und scheiterte mit seinem Strafstoß am Ex-Blau-Gelben Andreas Lukse. Welch Ironie.
Die zweite entscheidende Szene der Partie folgte wenig später. Lukas Hinterseer, er war erst 180 Sekunden zuvor ins Spiel gekommen, entschied das Duell der Wechselspieler in Minute 70 für sich. Er versenkte einen Corner per Kopf zum 1:0 für die Elf von Damir Canadi.
Nix geht mehr eine
Die Döblinger waren nun gefordert. Trainer Tatar brachte Nacho Verdés für Markus Lackner und Mario Kröpfl für Florian Sturm, aber die Schlussoffensive sollte nichts mehr einbringen, zwingend wurden die Wiener nicht mehr.
Keeper Thomas Dau, der schon vor dem Gegentreffer seine Klasse in einer 1:1-Situation gegen Enes Novinic zeigte, der gleich zweimal am Vienna-Goalie scheiterte, blieb es im Endeffekt geschuldet, dass die nun gefährlich konternden Lustenauer keinen Treffer mehr drauflegen konnten.
Es blieb bei der knappen Auswärtsniederlage, die leider auch den Verlust des achten Tabellenplatzes an den FC Lustenau zur Folge hat. Aber schon am kommenden Dienstag kann sich der Spieß wieder in die andere Richtung drehen.
Denn schon am Dienstag (17.4.2012) geht es für die Vienna zum Tabellenletzten nach Hartberg, der FC Lustenau gastiert in Kärnten beim WAC/St. Andrä, der am anderen Ende der Erste Liga-Tabelle zu finden ist. Erster gegen Letzter also. Quasi.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Dau; Salvatore, Rathfuss, Dospel, Sturm (74. Kröpfl); Kerschbaumer, Hattenberger, Lackner (72. Verdés); Mair, Djokic (59. Rotter), Erhart.
Aufstellung FC Lustenau 1907:
Lukse; Mimm, Lebedev, Haselberger, Buchner; Luxbacher, Teurezbacher, Holzmann (81. Osman Ali), Freitag; Zellhofer (66. Hinterseer), Novinic (90. Vucur).
Tor: 1:0 Hinterseer (69.)