In einer dubiosen Partie musste sich die Vienna dem TSV Hartberg mit 0:1 (0:1) geschlagen geben.
Schiedsrichter Dintar verwies mit Vienna-Trainer Alfred Tatar, Jochen Fallmann und Andrei Lebedev gleich drei blau-gelbe Akteure ihrer Arbeitsplätze.
In der 90. Minute verhinderte nur die Stange den Ausgleich von Kapitän Ernst Dospel, der mehr als verdient gewesen wäre.
Ausgeglichene Rutschpartie zu Beginn
Eine Änderung hatte Vienna-Trainer Alfred Tatar nach dem torlosen Heimremis gegen Blau Weiß Linz vorgenommen. Florian Bauer feierte sein Startelfdebüt in der Innenverteidigung und ersetzte dort Andrei Lebedev, der seinerseits eine Reihe nach vorne rückte und an Stelle von Jasmin Fejzic mit Jochen Fallmann und Mirnes Becirovic die Mittelfeldachse bildete.
Bis eine Stunde vor Anpfiff hatte es in Hartberg heftig geregnet, das Ergebnis waren trotz Sonnenschein zum Spielbeginn stellenweise ziemlich unberechenbare Platzverhältnisse.
Die Gastgeber versuchten druckvoll zu starten, den ersten Schuss auf eines der beiden Tore gab aber Mirnes Becirovic nach fünf Spielminuten ab. Hartberg-Kapitän Jürgen Rindler hielt jedoch ebenso sicher wie sein Gegenüber Thomas Mandl 60 Sekunden später, als er einen Adilovic-Schuss entschärfte.
Tatar wechselt (erzwungenermaßen) die Sicht
Erstmals wirklich gefährlich wurde Blau-Gelb durch einen Freistoß von Andreas Dober, der nur um Zentimeter am Pfosten vorbeistrich.
Nach gut 20 Minute wurde es ruppig. Dass Schiedsrichter Christian Dintar ein hinterhältiges Foul an Lebedev nicht ahndete erregte Alfred Tatars Gemüt schon ziemlich, als der Referee Augenblicke später Fallmann die Gelbe zeigte war die Zeit auf der Bank für Tatar abgelaufen. Dintar verwies ihn auf die Tribüne.
Nachspielzeit, Para-Zeit
Es sollte eine kampfbetonte Partie bleiben, die die Zuschauer in Hartberg zu sehen bekamen. Tolle Torszenen blieben auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte eine Mangelerscheinung, bis, ja bis zur Nachspielzeit.
Joachim Parapatits, der Neo-Goalgetter der Gastgeber bekam die Kugel von Miodraf Vukajlovic in Lauf und Strafraum gelegt und schoss Hartberg Sekunden vor dem Pausenpfiff mit 1:0 in Führung.
Rotter soll’s richten
In der Pause wurde umgestellt. Dominik Rotter kam für Florian Bauer ins Spiel, auf dessen Position Andrei Lebedev zurück rückte. Rotter unterstützte Markus Pink an vordester Front, die Vienna hatte von 4-3-3 auf 4-4-2 gewechselt und versuchte gleich von Wiederanpfiff das Spiel in die Hand zu nehmen.
Dies gelang auch gegen Hartberger, die ihr Heil nun in Kontern suchten, zwingende Tormöglichkeiten blieben aber bis zur geschlagenen Stunde Mangelware.
Der Chancen Einkehr
Da klopfte erstmals Markus Pink mit einem Kopfball an, der sein Ziel nur knapp verfehlte. Keine Minute später bewies Rindler große Klasse, als er einen Fallmann-Freistoß aus dem Kreuzeck fischte.
Blau-Gelb blieb am Drücker, endlich konnte das Plus an Spielanteilen in Torchancen verwandelt werden. In Minute 70 kam Pink bei einem feinen Stanglpass von Becirovic nur Sekundenbruchteile zu spät, selbiges galt für ein Dogan-Zuspiel kurze Zeit später.
Hartberg fand (auch) in dieser Phase, von einem Vorbeirutscher von Parapatits und einem Huber-Kopfball, offensiv gar nicht statt.
Dintar dezimiert Blau-Gelb weiter
Die letzten zehn Spielminuten durften die Hartberger dann mit zwei Mann mehr bestreiten. Parapatits und Fallmann rutschten in einen Ball, Dintar zeigte zweiterem Gelb und ließ die Rote folge.
Das Spiel wieder holte sich unmittelbar später, diesmal sah Lebedev für ein Dutzendfoul seine zweite gelbe Karte und folgte Fallmann in die Kabine.
Neun gegen Elf
Das spielte Hartberg natürlich in die Karten, mit zwei Spielern mehr am Rasen wurden ihre Konter nun gefährlich. Mandl konnten sie trotzdem nicht noch einmal überwinden.
Blau-Gelb stemmte sich trotz Unterzahl dagegen, das Unglück blieb den Döblingern aber weiterhin hold. Die Nachspielzeit war gerade angebrochen, als ein Schuss von Kapitän Ernst Dospel an die Stange klatschte.
Es blieb beim knappen 1:0 Sieg der Hartberger, auf die Vienna wartet nun eine englische Woche mit Heimspielen gegen Grödig (7.8.2012, 18:30 Uhr) und den FC Lustenau (10.8.2012, 18:30 Uhr).
Aufstellung TSV Lopocasport Hartberg:
Rindler; Vukajlovic, Tauschmann, Miljatovic, Huber; Foda (85. Helly); Adilovic, Hopfer, Tieber (66. Krisch), Gremsl; Parapatis
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Dober, Bauer (46. Rotter), Dospel, Speiser; Fallmann, Lebedev, Becirovic (77. Fejzic); Hinterseer, Pink (80. Gökcek), Dogan
Tor:
1:0 Parapatits (45.)