Bitterer Abend für die Döblinger. In einer hartumkämpften Partie muss sich die Vienna dem FC Lustenau mit 2:4 (1:2) geschlagen geben.
Es war die vierte Niederlage im fünften Saisonspiel, ein Doppelpack von Andreas Dober reichte nicht zum Punktgewinn.
Kalte Dusche für Blau-Gelb
Vienna-Trainer Alfred Tatar schickte seine Elf in einem 4-2-2-1-1 aufs Feld, in dem Mesut Dogan den Freigeist hinter Solospitze Markus Pink spielen sollte.
Die Partie jedoch begann mit einer ganz kalten Dusche.
Keine zwei Minuten waren gespielt, als Rene Felix einen Eckball zur Mitte und genau auf den Kopf von Stipe Vucur zirkelte. Der baumlange Innenverteidiger köpfte zur Gästeführung ein.
Es sollte eine aufregende Anfangsphase werden, denn im Gegenzug wurde Mesut Dogan im Strafraum von zwei Lustenauern gelegt, Schiedsrichter Andreas Heiss jedoch ließ weiterspielen.
Wieder kaum zwei Minuten später rasierte ein Kopfball von Dogan die Latte.
Tor hin, Tor her
In der elften Spielminute dann der Ausgleich für die Döblinger. Jochen Fallmann spielte einen Freistoß kurz auf Andreas Dober ab, der schussstarke Außenverteidiger ballerte die Kugel am chancenlosen Andreas Lukse vorbei ins Netz.
Der ausgeglichene Spielstand hielt keine 60 Sekunden. Ali Osman war seinem Bewacher auf und davon gezogen und brachte die Gäste umgehend wieder in Führung.
Die Döblinger kamen mit dem rapide rotierenden Offensivquartett bestehend aus Novinic, Felix, Luxbacher und Osman in der ersten Halbzeit nur schwer zurecht.
Vom Reichtum in die Flaute
Und es blieb chancenreich. Luxbacher verzog aus aussichtsreicher Position für die Gäste, Pink aus einer ebensolchen für die Heimischen.
Nach 22 Minuten gab es wieder Elferalarm – mehr oder weniger. Ali Osman versuchte einen Strafstoß zu schinden, Heiss‘ Assistent Andreas Staudinger entging dies nicht, sein Chef verwarnte den Lustenauer.
Das war es für die erste Halbzeit dann mit Torszenen, die Luft der Anfangsphase war draußen.
Post-Pausenkracherl
In der Pause brachte Tatar Florian Bauer für Richard Strohmayer, auf dessen zentrale Position Lebedev rückte. Und wie die erste begann auch die zweite Halbzeit mit einem Kracher.
Dober schoss scharf, Lukse konnte den Ball gerade noch zur Seite abwehren, wo Pink stand, dessen Flanke, den schon vor der Halbzeit für Mathias Perktold ins Spiel gekommenen Hakan Gökcek nur knapp verfehlte.
Doppelkopf
Obwohl das blau-gelbe Vorwärtsspiel weiterhin einigermaßen fehlerhaft blieb, war es trotzdem die Vienna, die nun ein Plus an Chancen vorfand.
Die Stunde hatte grad geschlagen, als zuerst Lebedev und dann Dober jeweils per Kopf und aus aussichtsreichen Positionen am gut disponierten Lukse scheiterten.
Pink verzog fünf Minuten später, der ersehnte Ausgleich wollte und wollte einfach nicht fallen. Und die Vienna hatte Glück, dass die Lustenauer ihre selten aber doch auftretenden Konterangriffe mehr als schleissig fuhren.
Heiss heiß, Dober doppelpackt
Zwanzig Minuten vor Ende wurde es wieder Heiss auf der Hohen Warte. Der Tiroler Schiedsrichter zeigte Lebedev nach einem Foulspiel glatt Rot, und die Vienna war gezwungen dem knappen Rückstand in Unterzahl hinterher zu laufen.
Doch der Rückstand währte nur noch zwei Minuten. Andreas Dober erzielte mit einem Strich von einem Freistoß seinen zweiten Treffer an diesem Abend und stellte auf 2:2.
The bitter end
Damit war alles angerichtet für eine heiße Schlussphase, denn nun kamen wieder die Lustenauer.
Wieder war es eine Standardsituation, die die Lustenauer zum dritten Mal an diesem Abend in Führung gehen ließ, wieder war es Innenverteidiger Vucur, der per Kopf traf.
Damit nicht genug, denn die Lustenauer konterten weiter. Kurz vor Schluss traf der eingewechselte Arvedin Terzic zum 4:2.
Eine bittere Niederlage für die Blau-Gelben, die sich so viel vorgenommen hatten für diesen Abend und sich nun erneut aufrichten müssen.
Nächsten Freitag geht's nach Kapfenberg.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Dober, Lebedev, Dospel, Speiser (69. Rotter); Strohmayer (46. Bauer), Fallmann; Perktold (38. Gökcek), Hinterseer; Dogan; Pink
Aufstellung FC Lustenau 1907:
Lukse; Haselberger, Vucur, Tosun (21. Kloser), Gehrer; Bolter, Aydogdu; Luxbacher, Novinic, Felix (62. Terzic); Osman (79. Zellhofer)
Torfolge:
0:1 Vucur (2.), 1:1 Dober (11.), 1:2 Osman (12.), 2:2 Dober (73.), 2:3 Vucur (84.), 2:4 Terzic (88.)