Mit einem 2:1 (1:0) Heimsieg gegen Altach hat die Vienna spät aber doch den längst überfälligen ersten Saisonsieg eingefahren.
Nachdem ein Elfmeter von Johannes Aigner den Führungstreffer von Lukas Hinterseer ausgeglichen hatte, behielt Mirnes Becirovic in der Nachspielzeit die Nerven und traf ebenfalls vom Punkt.
Blau-gelber Blitzstart
Die Vienna musste für die Partie ohne ihren gesperrten Kapitän Ernst Dospel auskommen, das Kapitänsamt übernahm Jochen Fallmann, der nach überstandener Verletzungspause ebenso zurück in die Mannschaft kehrte, wie die Verteidiger Andrei Lebedev und Markus Speiser.
Mit der in Kapfenberg neu gewonnenen Moral startete Blau-Gelb auf der Hohen Warte mit viel Ballbesitz, und ging promt in Führung.
Acht Minuten war das Spiel erst alt, als die Altacher nach einer Ecke nicht genügend klärten, so dass Andreas Dober viel Raum und Zeit zu flanken vorfand. Seine ebenso scharfe wie präzise Hereingabe verwertete Lukas Hinterseer mit einem Kopfball, ganz wie aus dem Lehrbuch.
Altach zu passiv
Von den Gästen kam… nichts. Sie wirkten ideenlos, operierten – in Anbetracht des spielerischen Potentials etwas überraschend – in erster Linie mit langen Bällen und Tormann Martin Kobras musste nicht nur einmal Libero spielen und vor einem heranstürmenden Döblinger als letzter Mann klären.
Sein Gegenüber Thomas Mandl wurde erst nach 25 Minuten erstmals gefordert, klärte gegen Ngwat Mahop, der Andrei Lebedev überlaufen hatte, aber souverän. Ein Lienhart-Schuss nach einer knappen halben Stunde strich am langen Eck vorbei.
Der Gäste Erwachen
Es sollte ein Warnschuss gewesen sein, denn die Altacher kamen nun besser ins Spiel. In Minute 33 erzielten sie sogar ein Tor. Bloß, Schiedsrichter Schüttengruber verweigerte ihm aufgrund eines Offensivfouls die Anerkennung.
Aber sie kamen zu ein paar Chancen, was den Unterhaltungscharakter der Partie auf einem durchaus ansehnlichen Level hielt. Und Mandl durfte Ballberührungen sammeln, außerdem gab es ja noch die Stange.
Diese, die linke, von Mandl ausgesehen, rettete in Minute 42, als aus einem Standard samt folgendem Gewurl ein Kopfball entsprung. Es blieb bei der knappen Pausenführung der Döblinger, denen die Spielunterbrechung zu diesem Zeitpunkt durchaus gelegen kam.
Torchancen Mangelware
Blau-Gelb kam erfrischt aus der Pause, was die Altacher gleich zu spüren bekamen. Denn so leicht wie gegen Ende der ersten Halbzeit kamen sie nun nicht mehr durch. Die Vienna aber auch nicht, und so blieben tatsächliche Torchancen zu Beginn der zweiten Hälfte Mangelware.
Die Vorarlberger suchten ihr Glück in Distanzschüssen, die aber allesamt irgendwohin flogen und es brauchte seine gut zwanzig Minuten, bis Markus Pink die erste Döblinger Chance nach Wiederanpfiff vorfand. Doch die Nummer Neun verzog ebenso wie seine Gegenüber zuvor.
Ein Elfmeter?
Und doch kamen die Altacher zum Ausgleich. Schüttengruber sah ein Foulspiel von Dober im Strafraum, zeigte dem Vienna-Verteidiger Gelb, und auf den Elfmeterpunkt. Goalgetter Aigner ließ sich diese Chance nicht entgehen und versenkte den Elfer zum 1:1 (78.).
Es sollte nicht der letzte Elfmeter gewesen sein, denn in der Nachspielzeit bekam die nun wieder aggressiv pressende Vienna ebenfalls einen zugesprochen.
Zwei Elfmeter!
Kobras hatte in einem Strafraumgetümmel nach einem Dober-Freistoß Becirovic gelegt und der Gefoulte, der schon letzte Woche in Kapfenberg einen Elfmeter verwandelt hatte, trat selbst an.
Die blau-gelbe Nummer 19 behielt die Nerven und versenkte zum viel-viel-vielumjubelten 2:1 für die Döblinger.
Damit ist der erste so wichtige Sieg endlich da und die rote Laterne abgegeben, nächste Woche geht’s nach Horn.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Dober, Lebedev, Bauer, Speiser; Hinterseer (42. Gültekin), Fallmann, Becirovic, Dogan; Rotter (75. Strohmayer), Pink (83. Gökcek)
Aufstellung Cashpoint SCR Altach:
Kobras; Jäger, Sereinig, Sulu (62. Seeger), Erbek; Lienhart; Cuntz, Schösswendter, Erhart (62. Zachhuber); Mahop (75. Flatz), Aigner
Torfolge:
1:0 Hinterseer (8.), 1:1 Aigner (78., Elfmeter), 2:1 Becirovic (92., Elfmeter)