Auch das zweite Aufeinandertreffen zwischen der Vienna und dem SKN St. Pölten brachte keinen Punktegewinn für Blau-Gelb.
Die Niederösterreicher hatten das Spielverlaufsglück gepachtet und setzten sich etwas zu deutlich 5:1 (2:1) durch, das Tor für die Wiener erzielte Debütant Miroslav Slavov.
Kalte Dusche, coole Reaktion
Schlechter hätte die Partie nicht beginnen können. Eine knappe Minute war gespielt, da stand es schon 1:0 für die Gäste. Robert Gruberbauer hatte nach einem gelungenen ersten Angriff der St. Pöltner wenig Probleme zur sehr frühen Führung einzuschieben.
Eine kalte Dusche für die Vienna, bei der Miroslav Slavov schon in den Anfangsminuten zeigte, was für eine Verstärkung er für Blau-Gelb sein kann. Der 1,97-Mann verlor keinen Ball, legte immer wieder mit Übersicht auf seine Kollegen ab, die sich ebenso wie der Ukrainer vom frühen Rückstand nicht verunsichern ließen.
Und schon in Minute zehn machte sich die Bissigkeit der Blau-Gelben bezahlt. Nach der dritten Standardsituation binnen weniger Minuten erwischte Hakan Gökcek den Ball noch vor der Grundlinie und flankte scharf auf seinen Sturmpartner Slavov, der aus kürzester Distanz den 1:1-Ausgleich besorgte.
Hellwach in Döbling
Ein munteres Fußballspiel nahm seinen Lauf. Die Gäste versuchten immer wieder steil auf ihre schnellen Spitzen zu spielen, die Blau-Gelben hielten dagegen und versuchten immer wieder die Vorzüge der beiden Spitzen – Gökcek klein und schnell, Slavov groß und robust – zu nützen.
Eine solche Kombination hätte in Minute 18 fast für die Döblinger Führung gesorgt, doch konnte Slavov eine schwierig zu nehmende Flanke volley nicht verwerten.
Auch an Härte nahm die Partie etwas zu, binnen 60 Sekunden sahen Markus Speiser und Mittelfelddebütant Anton Berisha für ihre Angriffsunterbindungsversuche Gelb. Zurecht.
Die halbe Stunde hatte geschlagen, als sich Gökcek nach einem Fallmann-Standard die Ausgleichschance bot, sein Kopfball fiel allerdings etwas zu schwach aus, um SKN-Goalie Christoph Riegler nachhaltig zu gefährden.
Auf der Gegenseite konnte Mirnel Sadovic einen weiten Ball zwar gut mitnehmen, beim Drehschuss happerte es allerdings und der Ball ging ebenso über das Tor, wie ein Versuch von Miroslav Slavov. Wiederum auf der Gegenseite.
Hä?
In Minute 39 ein Kuriosum: Fallmann wurde im Mittelfeld gelegt, ziemlich offensichtlich, doch plötzlich stand es 1:2. Schiedsrichter Eigler hatte zur Verwunderung aller nicht gepfiffen, der St. Pöltner Nadelstich saß.
Die Verwirrung zog sich bis zu SKN-Goalie Riegler durch, der bei der darauffolgenden Aktion Lukas Hinterseer den Ball vor die Füße spielte, so dass einer seiner Abwehrkollegen den Tiroler am Erzielen des Ausgleichs hindern musste.
So blieb es beim Pausenstand von 1:2. Trotz einer meilenweiten Abseitsstellung samt Zug zum Tor von Segovia, die der Spanier allein vor Mandl nicht nützen konnte, und eines übersehenen Elfmeters für die Gäste.
Blau-Gelb spielt…
Wieder ging es munter los. Die erste Chance der zweiten Hälfte fand der Döblinger Ungar Richard Czar vor, dessen Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp über Rieglers Kasten strich.
Das sollte es gewesen sein mit nennswerten Szenen, bis zur 58. Minute, als Berisha für Gökcek durchsteckte. Rindler kam gerade noch rechtzeitig aus seinem Tor, um den Vienna-Stürmer zu stoppen, aber nun war wieder was los.
Hinterseer konnte am Strafraumeck nur regelwidrig gestoppt werden, es folgte die nächste starke Flanke von Fallmann, diesmal auf den Kopf von Andrei Lebedev, dessen Kopfball sein Ziel nur knapp verfehlte.
…St. Pölten trifft
Im Gegenzug kamen die St. Pöltner zu ihrer ersten Chance der zweiten Halbzeit, aber die verwerteten sie halt leider auch gleich. Außenverteidiger Holzmann war es, der von der Strafraumgrenze abzog und genau ins Eck traf – 1:3.
Dann sah in Minute 65 und zu allem Überfluss Markus Speiser die gelb-rote Karte und die Bemühungen der Blau-Gelben, die bis dahin mehr vom Spiel hatten, waren wieder mal für die Fisch‘.
(Vergebliches) Aufbäumen in Unterzahl
Die Niederösterreicher hatten in weiterer Folge wenig Probleme, die dezimierten Döblinger in Schach zu halten und waren dem 4:1 näher, als die trotz allem aufopfernd kämpfenden Blau-Gelben dem Anschlusstreffer.
Außer einer Schusschance für Predrag Ilic, der seinen Gegenspieler fein einpackte, tat sich nimmer viel in der Offensive. Im Gegenteil, St. Pölten erhöhte drei Minuten vor Schluss noch auf 4:1, keine 60 Sekunden später hatte der eingewechselte Schibany seinen Doppelpack perfekt gemacht und erhöhte auf den Endstand von 5:1.
Hilft nix, aus der sch....önen Gasse muss man wieder raus. Am besten schon nächsten Freitag bei Blau-Weiß in Linz.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Ilic, Lebedev, Bauer, Speiser; Hinterseer, Fallmann, Berisha, Czar; Slavov, Gökcek
Aufstellung SKN St. Pölten:
Riegler; Zwierschitz, Popp, Rödl, Holzmann; Brandl (73. Kerschbaumer), Jano; Ambichl, Sadovic (84. Schibany), Gruberbauer (64. Gorka); Segovia
Torfolge:
0:1 Gruberbauer (1.), 1:1 Slavov (10.), 1:2 Brandl (39.), 1:3 Holzmann (61.), 1:4 Schibany (86.), 1:5 Schibany (87.)