In der 8. Runde der Wiener Stadtliga gastieren die Vienna Amateure kommenden Sonntag zur Matinee um 10:15 bei der Gersthofer Sportvereinigung, die heuer ihr 100 jähriges Bestandsjubiläum feiert.
Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Team in einem Meisterschaftsbewerb.
Der Papierform nach gibt es zwar keinen echten Favoriten, doch die Blau-Gelben sind fußballerisch etwas höher einzuschätzen und wollen nach der Niederlage beim NAC und dem Remis gegen Team Wiener Linien endlich wieder voll punkten.
Trainer hat die Qual der Wahl
Spielertrainer Richard Strohmayer kann in dieser Begegnung aus dem Vollen schöpfen, obwohl aufgrund der langen Verletztenliste im Kader der Kampfmannschaft wieder zahlreiche Amateure zur Ersten abkommandiert wurden.
Anton Berisha und Hakan Gökcek waren angesichts ihrer zuletzt gezeigten Leistungen oben gesetzt, Dominik Braunsteiner, Jasmin Fejzic, der wieder gesunde Ersan Gültekin, Robert Topcic, der aufstrebende Wirbelwind Volkan Düzgün, aber auch Richie Strohmayer, der in den letzten zehn Minuten statt des verletzten Mirnes Becirovic zum Einsatz kam, saßen am Freitag auf der Ersatzbank. Alle sind gegen Gersthof einsatzberechtigt.
Predrag Ilic fehlte, da er diese Woche krank war, Mesut Dogan und Dominik Rotter, zuletzt zweifacher Torschütze und auch gestern erfolgreich, könnten bei den Amas wieder mit von der Partie sein.
Strohmayer: "Für uns ein Sechspunktespiel, gewinnen wir, können wir uns nach oben orientieren. Ich habe viel Vertrauen in meine Mannschaft, wie auch immer sie sich zusammensetzen wird".
Potenzial abrufen
Egal, wer auch immer gegen Gersthof zum Einsatz kommen wird, mit konzentriertem Spiel, einer gesicherten Defensive, schnellem Umschalten von der Abwehr zum Angriff und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss ist ein voller Erfolg nicht ausgeschlossen.
Clever agieren, die eigenen Vorzüge in die Waagschale werfen, Druck erzeugen und Geduld haben, das könnte in dieser Begegnung das Erfolgsrezept sein, gegen ein Team, das schwer auszurechnen ist.
100 Jahre Gersthofer SV
Wenn man in den Annalen dieses Traditionsvereines blättert, erfährt man, dass ein gewisser Leopold Hoffmann seine ersten Fußballstiefel bei den Gersthofern zerissen hat. Er, ein begnadetes Talent, wechselte in den 20er-Jahren zur Vienna und wurde bei den Döblingern schon zu Lebzeiten zur Legende.
Als Mittelläufer im Wunderteam, als Kapitän der Vienna und später nach dem 2. Weltkrieg als Trainer und Nachwuchsleiter feierte Hoffmann große Erfolge. Neben Rainer, Blum, Gschweidl, Decker, Schmied, Koller und Buzek, um nur einige wenige zu nennen, wird er stets in Erinnerung bleiben.
Immer dabei
Ganz große Erfolge blieben den Grün-Weißen, die nunmehr die 12. Saison in der Wiener Liga absolvieren, aber verwehrt. Die Highlights waren in der Zwischenkriegszeit der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse, der Meistertitel 1981 in der 1. Klasse C und der damit verbundene Aufstieg in die Unterliga B (später als Oberliga tituliert), sowie der Aufstieg in die Stadtliga, wo man sich kontinuierlich im unteren Mittelfeld hält.
Beste Platzierung war der vierte Endrang in der Punktekampagne 2006/2007. In der laufenden Meisterschaft nehmen die Gersthofer bislang Platz 13 ein, einen Zähler hinter den Amateuren.
Auf der eigenen Kunstrasenanlage erreichten die Grün-Weißen ein 1:1 gegen Post SV, mussten sich Slovan HAC 1:4 geschlagen geben und bezwangen Columbia 2:1.
Am vergangenen Wochenende gabs eine 1:4 Klatsche bei Donaufeld, wobei mit Matic und Simandl zwei Akteure frühzeitig das Feld verlassen mussten und damit gegen die Amas gesperrt sind.
Seit 2003 steht der 39 jährige Kapitän Edin Coric im Kasten, Verteidiger Ali Turan kam 1997 zum Verein und blieb ihm bis heute treu.
Vergangenheit bei Vienna hat Ivan Matic, der zwischen 2004 und 2007 das blau-gelbe Trikot übergestreit hat.
Trainer ist Thomas Marko, der im Sommer 2011 Wolfgang "Bulle" Prohaska abgelöst hatte und mit seinem Team zuletzt Rang zehn erreichte.
Gersthofer SV vs. Vienna Amateure
Wiener Stadtliga 8. Runde
Sonntag, 7.10.2012
Sportplatz Post III, Gersthof
Beginn: 10:15