Der 12. Spieltag in der Wiener Stadtliga hatte es in sich. Eine Überraschung jagte die andere. Eine solche konnten die Vienna Amateure aber nicht abliefern. Ganz im Gegenteil, sie schlitterten bei SV Donau in ein peinliches 1:6 (1:4) Debakel und kassierten damit die bisher höchste Saisonniederlage.
Erfreuliche Startphase
Dabei hatte die Partie mit der 1:0 Führung in der 5. Minute durch Hakan Gökcek, der nach Flanke von Philip Smola per Kopf erfolgreich war, so gut begonnen. Auch die Chancen auf das 2:0 waren vorhanden.
So konnte Marcell Maglica das Leder in der 11. Minute, wieder nach Vorarbeit des heute als Kapitän aufgelaufenen Smola, in aussichtsreicher Position nicht richtig unter Kontrolle bringen, der gegnerische Keeper war schneller.
Donau kommt in Schwung
Die Blau-Gelben, bei denen Abwehrchef Predrag Ilic, der nach einem Autounfall als Beifahrer im Krankenhaus zur Kontrolle verbleiben musste, besonders stark abging, ließen sich von den robusten und körperbetont in die Zweikämpfe gehenden Kaisermühlener in Folge die Schneid abkaufen.
Bei einem schnellen Konter der Heimischen zog der diesmal unsichere Dominik Braunsteiner die Notbremse, Elfmeter und Ausgleich (14.).
In einer Phase, als die Amas das Spiel wieder in den Griff bekamen, schlug Donau erneut zu. Eine zu schwache Kopfballrückgabe von Florian Bauer nützte Mala kaltblütig zum 2:1 für Donau aus (26.).
Amas mit wenig Glück
Der Rückstand lies die Youngsters von Spielertrainer Richard Strohmayer aber nicht verzweifeln. Trotz starker Gegenwehr kamen sie zu Möglichkeiten. Der verdiente Ausgleich blieb ihnen aber verwehrt.
Ein Schuss von Jasmin Fejzic wurde bravourös von Kaydi abgewehrt (27.), dann machte der Schlussmann von Donau auch eine Granate des durchgebrochenen Ersan Gültekin (36.) und einen Flachschuss von Gökcek (69.) unschädlich. Schließlich landete ein Kopfball von Smola an der Latte.
Wie man es richtig macht, zeigte dann Donau vor. Binnen zwei Minuten bauten die Platzbesitzer die Führung auf 4:1 aus (43. + 45.). Und bei beiden Gegentreffern sah die Abwehr der Amas schlecht aus.
In Hälfte zwei lief nichts mehr
Richard Strohmayer ersetzte den diesmal abgemeldeten Volkan Düzgün, aber auch die späteren Einwechslungen von Denis Bakici und Stefan Bencun, der sein Meisterschaftsdebüt bei den Amas feiern durfte, brachten keine Wende.
Donau beherrschte das Geschehen, stand in der Defensive sehr kompakt, spielte weiter Pressing und ließ die Gäste nur selten ins Spiel kommen. Die einzigen guten Szenen der verkrampft wirkenden und fehleranfälligen Amas waren ein spektakulärer Fallrückzieher von Haki Gökcek, der über die Latte ging und ein scharfer Schuss von Fejzic, der knapp daneben ging.
Die beiden restlichen Gegentreffer in der 82. und 89. Minute waren nur mehr Draufgabe und besiegelten eine deutliche, aber etwas zu hoch ausgefallene Niederlage der Amateure, die mit hängenden Köpfen das Spielfeld verließen.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Tomasch: Donau war der erwartete schwere Gegner. Wir haben aber recht ansehnlich begonnen, hatten auch Möglichkeiten auf das 2:0 und später auf den Ausgleich. Aber wenn man zu viele Geschenke macht und zu zaghaft agiert, dann kann man nicht reüssieren. Die Mannschaft hat vor dem Gegner zu viel Respekt gezeigt und mit wenigen Ausnahmen konnte heute keiner der Burschen seine Normalform abrufen.
Christoph Fehringer: Es war ein rabenschwarzer Tag. Wir haben unser Spiel nicht aufziehen können, sind nie richtig in die Zweikämpfe gekommen und durch die Ballverluste im Mittelfeld ist die Verteidigung ins Schwimmen geraten.
Aufstellung Vienna Amateure:
Braunsteiner; Smola, Bauer, Fehringer, Dvoracek; Topcic, Gültekin (ab 64. Bakici), Fejzic, Düzgün (ab 46. Strohmayer); Maglica (ab 73. Bencun), Gökcek.
Tor für Vienna:
0:1 (5.) Gökcek.