Die Vienna bleibt auf der Hohen Warte eine sehr hart zu knackende Nuss.
Der SV Horn hat sich die Zähne heute jedenfalls ausgebissen, Blau-Gelb gewinnt durch Tore von Jochen Fallmann (65.), Mirnes Becirovic (75.) und Hakan Gökcek mit 3:0 (0:0)!
Auftakt mit Schmerzen
Die Gäste schienen zu Beginn in erster Linie darauf aus zu sein, der Vienna die Schneid abzukaufen. Nach zwei Spielminuten musste Becirovic erstmals behandelt werden, 60 Sekunden später sah Miroslav Milosevic Gelb für einen Ellbogencheck gegen Jochen Fallmann.
Die erste Chance der Partie hatte Blau-Gelb aus einem der sich ob der Horner Spielweise ergebenden Standards, aber Miroslav Slavovs Kopfball in Minute fünf verfehlte sein Ziel. Gleich im Anschluss wurde der SV Horn erstmals gefährlich, aber Milosevics Feistoß strich knapp über die Querlatte.
Slavov trifft Aluminium, Milosevic nur Mandl
Die Vienna kam dem ersten Treffer dann noch ein Stückchen näher. Nach einem schnellen Vorstoß über Mathias Perktold und Slavov suchte Letzterer den Abschluss, sein Schuss aus 20 Metern sprang von der Stange zurück ins Feld. Cican Stankovic im Tor der Niederösterreicher wäre geschlagen gewesen.
Die vorerst beste Szene der Gäste dann in Minute 21: Der durchgebrochene Emir Dilic legte zurück auf Milosevic, dessen Schuss Mandl bravourös hielt. Den potentiell tödlichen Nachschuss von Wunderbaldinger verhinderte Fallmann in letzter Sekunde.
Horn im Vorwärtsgang
Nach einer knappen halben Stunde musste Perktold verletzt raus, Lukas Hinterseer ersetzte seinen vom Pech verfolgten Tiroler Landsmann.
Horn hatte nun mehr vom Spiel und wurde immer wieder zumindest halbgefährlich, im Strafraum der Vienna kam es immer wieder zu recht turbulenten Szenen. Blau-Gelb konnte in dieser Phase bis auf zwei Weitschüsse von Dominik Rotter kaum erfolgsversprechende Offensivaktionen verbuchen.
Die Elf von Michael Streiter konnte ihr Plus an Spielanteilen aber nicht nützen. Als der Pausenpfiff von Schiedsrichter Alexander Harkam ertönte, hatten die 2.200 Besucher auf der Hohen Warte noch keine Tore gesehen.
Milosevic fliegt, Fallmann trifft
Die zweite Halbzeit war kaum in die Gänge gekommen, als Horn sich plötzlich und eigentlich auch ohne Not dezimierte. Milosevic - richtig, da war schon was mit einer gelben Karte ganz zu Beginn – fuhr den Ellbogen gegen Becirovic aus und wurde mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.
Das spielte der Vienna natürlich in die Karten, die alte Dame übernahm langsam aber sicher das Kommando.
Kurz nachdem die Stunde geschlagen hatte war es dann soweit. Vienna-Kapitän Fallmann wurde von seinen Kollegen mit einem zügigen Spielzug in den Strafraum freigespielt und verwertete das Zuspiel mit einem spektakulär-schönen Heber über Stankovic hinweg zum 1:0.
Horn völlig neben der Spur
Das war zuviel für die Gäste. Das Spielgeschehen fand nun nahezu ausschließlich in ihrer Hälfte statt, Stankovic leistete sich Nervositätsfehler und David Jelenko, eben erst eingewechselt, holte sich gleich Gelb für ein übles Foul an Becirovic.
Den Blau-Gelben beeindruckte das wenig. Kaum wieder aufgestanden, zog er nach einer Balleroberung im Mittelfeld aus etwa 25 Metern ab und traf in Minute 75 punktgenau ins Eck – 2:0.
Gökcek zum Ersten
Damit war der Käse auf der Hohen Warte gegessen. Der eingewechselte Hakan Gökcek setzt mit dem 3:0 in der Nachspielzeit, seinem ersten Bundesliga-Treffer als Profi, der blau-gelben Party nur noch die Krone auf.
Die Vienna feierte einen ganz wichtigen Heimsieg, den dritten en suite, und kann jetzt mit viel Selbstvertrauen im Gepäck zu den beiden schwierigen Herbstabschlussspielen nach Vorarlberg und St. Pölten fahren.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Dober, Lebedev, Speiser, Czar; Perktold (29. Hinterseer), Berisha (46. Strohmayer), Fallmann, Becirovic (86. Gökcek); Slavov, Rotter
Aufstellung SV Horn:
Stankovic; Salvatore, Sedivy, Djordjevic, Stangl; Dilic (60. Pantic), Cehajic, Milosevic, Wunderbaldinger (70. Jelenko); Gotal, Cleiton
Torfolge:
1:0 Fallmann (63.), 2:0 Becirovic (75.), 3:0 Gökcek (92.)