Die Vienna bleibt gegen Grödig in dieser Saison weiterhin ohne Punktgewinn.
Durch Tore von David Witteveen kurz vor, und Mario Leitgeb ein paar Minuten nach der Pause ging der nunmehrige Tabellenzweite mit 2:0 in Führung.
Für mehr als einen blau-gelber Treffer von Markus Pink in Minute 72 reichte es nicht, die Partie endete mit 1:2 (0:1).
Trainer Alfred Tatar vertraute bei der Frühjahrspremiere auf der Hohen Warte auf dieselbe Startelf wie zuletzt in Hartberg. Die starke Heimserie - drei Siege en suite - sollte prolongiert werden.
Blau-gelbe Anfangshetz
Die Vienna - gewillt den Schwung aus dem ersten Spiel mitzunehmen – begann aggressiv und fand nach drei Minuten die erste Chance vor. Bernhard Fucik kam nach einem Fallmann-Standard frei zum Schuss, sein Versuch ging aber relativ deutlich übers Tor. Kurz darauf setzte sich Markus Pink an der Strafraumgrenze schön durch, legte ab für seinen Kärntner Sturmpartner Marco Miesenböck, doch im letzten Moment war ein Grödiger mit dem Fuß dazwischen.
In dieser Tonart ging es weiter - das Tor der Gäste blieb unter starkem Beschuss. Abermals war es Miesenböck, der mit viel Tempo daherkam. Er setzte Mirnes Becirovic ideal in Szene, nachdem Markus Pink den Querpass seines Sturmpartners schön durchließ. Doch der Torschrei blieb den Döblinger Fans im Hals stecken. Das Tor schepperte zwar, leider aber nur von außen. Kurz darauf war es wieder Becirovic: Schuss von der Strafraumgrenze, knapp am Tor vorbei.
Salzburger Erwachen
Grödig wachte nur langsam auf. So etwas Ähnliches wie eine Chance erstmals nach 15 Minuten - die strahlte aber nur bedingte Gefahr aus. Wenig später war es Ernst Öbster, der Thomas Mandl aus spitzem Winkel prüfte. Das Spiel nun offener, die Salzburger wurden in ihren Offensivbemühungen konkreter. Die Döblinger selbst machten sich in dieser Phase mit Fehlpässen das Leben oft schwer.
Paul Bichelhuber kam nach einer knappen halben Stunde für Andreas Dober ins Spiel, der bereits die gelbe Karte gesehen hatte. Becirovic beerbte sein Position rechts hinten. Zu diesem Zeitpunkt kamen Freunde des rustikalen Fußballsports auf ihre Kosten.
Doppelte Bestrafung
Auslöser für die zunehmenden Härteeinlagen: Ein Zusammenstoß zwischen Becirovic und Salamon. Zur Verwunderung des Publikums bekam jedoch nur der Vienna-Spieler den gelben Karton.
Grödig hatte inzwischen Überhand gewonnen. Zuerst war es Witteveen, der nach einem Eckball eine Chance vorfand. Wesentlich gefährlicher kurz darauf ein Schuss von Stefan Nutz, der an die Stange ging. Und es kam, wie es kommen muss. Wir schrieben die 43. Minute, als sich Thomas Salamon auf rechts schön durchsetzte, Becirovic überspielte und an den langen Pfosten flankte, wo David Witteveen goldrichtig stand und den Ball halbvolley im langen Eck unterbringen konnte.
Das sollte es für die erste Halbzeit gewesen sein. Mit dem knappen 0:1-Rückstand ging es in die Döblinger Kabinen.
Ungemütlicher Wiederbeginn
Der Pausensnack war noch nicht verdaut, schon klingelte es wieder im Kasten von Thomas Mandl. Mario Leitgeb köpfte alleinstehend und wuchtig zur 2:0-Führung der Gäste ein, abermals nach schönem Salamon-Assist.
Alfred Tatar musste reagieren. Hakan Gökcek kam für Stanisa Nikolic – sollte heißen: mehr Offensive. Die war zu diesem Zeitpunkt auch dringend vonnöten.
Früchte tragen sollte diese Umstellung nicht. Zumindest noch nicht. Denn weiter waren es die Grödiger, die den Ton angaben. Die nächste Riesenchance stand bereits ante portas: Flanke von Öbster, Witteveen hat alle Zeit der Welt, scheiterte aber freistehend vor Thomas Mandl, der sich hier auszeichnen konnte.
Back in the game
Die Vienna wollte nach der Pause auf der immer kälter werdenden Warte einfach nicht auftauen. Bis zur 72. Minute. Denn da fiel aus dem Nichts der Anschlusstreffer. Markus Pink war es, der eine Becirovic-Flanke eiskalt verwertete. Folgerichtig wurden die Döblinger wieder giftiger, spielten sich effektiver vors Tor der Gäste.
Dann kam es zum nächsten Aufreger: Der inzwischen eingewechselte Dominik Rotter stieg nach einer Flanke von links schön hoch, wurde dabei aber von Salamon gestört. Zum Leidwesen der Anhänger blieb der Elferpfiff in dieser Szene aus.
Kurz vor Schluss als die Vienna alles nach vorne warf, ließen die Grödiger die Chance aufs 3:1 aus Salzburger Sicht aus. Tadej Trdina scheiterte nach einem schnell vorgetragenen Konter am gut reagierenden Mandl.
Pink lässt die Warte nochmal kochen
Das hätte sich für die Gäste fast noch rächen sollen, weil die Vienna natürlich nicht aufgab. Ein wunderbar angetragener Kopfball von Markus Pink ging zu Beginn der Nachspielzeit an die Stange. Der darauffolgende Standard brachte nichts ein, und letztlich blieben die Schlussbemühungen der Döblinger somit unbelohnt.
Zu spät hat man sich nach den Gegentoren wieder erfangen, doch am Dienstag kann man sich bereits rehabilitieren. Da kommt der FC Lustenau auf die Hohe Warte, und die Vienna, so viel ist sicher, brennt auf Wiedergutmachung.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Dober (28. Bichelhuber), Lebedev, Speiser, Czar; Fucik, Nikolic (55. Gökcek), Fallmann, Becirovic; Miesenböck, Pink
Aufstellung SV Grödig:
Fend; Zündel, Cabrera, Taboga, Strobl; Leitgeb; Lexa (74. Handle), Öbster (68. Dobras), Nutz, Salamon; Witteveen (79. Trdina)
Torfolge:
0:1 Witteveen (43.), 0:2 Leitgeb (52.), 1:2 Pink (72.)