Siebter gegen Erster lautete das Duell vor der Partie. Ein 0:0 steht am Ende auf der Anzeigetafel, das das Kräfteverhältnis an diesem Abend aber nicht gänzlich abbilden sollte.
Die Vienna war es nämlich, die das Spiel über weite Strecken dominierte und sich folglich auch drei Zähler verdient hätte. Allein wenn der Elfmeter in Minute 6 den Weg ins Tor gefunden hätte...
Sommer, Sonne..
Zum ersten Mal im Frühjahr schönes Wetter auf der Warte. Das Vienna-Stadion erstrahlte in frühlingshaftem Glanz – ein bislang unbekanntes Bild im Jahre 2013. Gute Vorzeichen also vor dem Anpfiff zum Schlagerspiel gegen Tabellenführer SC Austria Lustenau.
Hätte…
Die Gäste kamen sowie die Vienna mit einem Erfolgserlebnis – Sieg im Derby über den FC – auf die Hohe Warte. Die ersten Offensivaktionen kamen aber von den Blau-Gelben. Und der Output dieser hätte wie zuletzt gleich bei hundert Prozent liegen können, wenn Mirnes Becirovic den Strafstoß in der 6. Minute verwandelt hätte. Hat er aber nicht, Alexander Kofler parierte den etwas zu schwach getretenen Elfer zur Seite. Bernhard Fucik war zuvor in den Strafraum gezogen und von Danilo Soares gelegt worden.
In Minute 12 verschwand erstmals die Sonne für die Blau-Gelben, als sich Jan Zwischenbrugger durch die Abwehr der Döblinger tankte, aber seinen Meister glücklicherweise in Thomas Mandl fand, worauf der Offensivschwung der Gäste schließlich Fahrt aufnahm.
Brotlos, aber sehenswert
Ein weiterer Beweis: Carlos Eduardos schöner Kopfball nach einem Standard. Thomas Mandl streckte sich katzenartig und konnte den Ball herrlich abwehren. Eine sehenswerte Showeinlage. Der Brasilianer der Vorarlberger stand aber ohnedies im Abseits, trotzdem nett für die Galerie.
So bedurfte es wieder einmal den Standards, Action reinzubringen. Etwa nach einer guten halben Stunde, als sich "Mister Freistoß" Andreas Dober ein Herz fasste und Lustenau-Goalie Kofler prüfte. Die Fingerspitzen des Gäste-Keepers verhinderten einen blau-gelben Führungstreffer.
Flinke Beine
Verschweigen sollte man nicht – wenn wir schon beim Prädikat sehenswert sind – die billardartige Triplechance der Vienna, als sowohl Marco Miesenböck (zwei Mal) als auch Paul Bichelhuber an der Vorarlberger Mauer scheiterten. Eine wortwörtliche Wand. Denn mehreren Lustenauer Verteidigerbeinen blieb es vorbehalten, die Vienna-Führung zu vereiteln.
Kurz vor der Pause war es nochmals die agile Offensivabteilung in Blau-Gelb, die für Gefahr sorgte. Eine schöne Kombination über mehrere Stationen fand in Bernhard Fucik seinen Abnehmer, der auch gleich abzog – nur leider das Tor nicht fand. Treffer sollten auch keine mehr fallen – zumindest in Halbzeit 1.
Still the same
Nach der Pause keine Sonne mehr und am Platz Leerlauf. Deshalb: Schnitt. Eine Stunde nun gespielt. Die Vienna wurde im Flutlicht nun wieder präsenter, die Partie insgesamt temporeicher, rassiger und damit einhergehend auch ansehnlicher. Wenngleich sich immer noch auf beiden Seiten etliche Fehler einschlichen.
Was die Vienna aber nicht daran hinderte, weiter nach vorne zu spielen und sich Chancen zu erarbeiten. So zum Beispiel in Person von Mario Kröpfl. Wieso auch nicht, zuletzt ist der Außenpracker ja auf den Geschmack gekommen. Sein Schuss verfehlte das Ziel äußerst knapp.
Auch Lustenau fand noch Möglichkeiten vor. Sowie in Minute 72, als Jürgen Kampel das Eckige ansteuerte, sein Visier in der Tat aber um wenige Zentimeter falsch eingestellt hatte.
Ungeschlagen
Die Schlussminuten in dieser Partie brachten nochmals eine Fülle an Chancen der Döblinger. Zuerst wurde ein Slavov-Schuss geblockt, dann pflückte Kofler – abermals sicher – eine Becirovic-Flanke herunter –ebenso machte er kurz darauf einen Kröpfl-Schuss zunichte.
Die Gäste aus Vorarlberg spielten zwar nach wie vor mit, waren aber vor dem gegnerischen Strafraum bei weitem nicht so kreativ und auf den Endzweck bedacht wie die Vienna.
Nichtsdestoweniger blieb es nach 90 Minuten bei einer Nullnummer. Die Vienna bleibt somit im April weiterhin ungeschlagen. Wiewohl in dieser Partie auch ein voller Erfolg nicht unverdient gewesen wäre.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Dober, Lebedev, Speiser, Kröpfl; Nikolic; Fucik, Fallmann, Becirovic, Bichelhuber (46. Rotter); Miesenböck (72. Slavov)
Aufstellung Austria Lustenau:
Kofler; Dunst, Dudu, Patocka, Soares; Kampel, Dürr; Krajic (70. Kragl), Zwischenbrugger, Salomon; Ivan