Die Vienna Amateure kassierten am 22. Spieltag der Wiener Stadtliga mit einer peinlichen 2:7 (1:4) Schlappe die bisher höchste Saisonniederlage und blieben damit bereits in der dritten Partie in Serie ohne Punktezuwachs.
Dieses Ergebnis wurde nur durch das 9:1 des NAC über Fortuna 05 in dieser Runde und das 8:1 der Wiener Viktoria, ebenfals gegen die Fortunen, übertroffen.
Alles lief schief
An diesem kühlen Spätachmittag am Rax-Platz präsentierten sich die Blau-Gelben in einem jämmerlichen Zustand, obwohl ihnen redliches Bemühen nicht abzusprechen war.
Dabei lief eine auf dem Papier sehr starke Truppe aufs Feld. Dominik Braunsteiner stand wieder im Kasten, dazu kamen Hakan Gökcek, Jasmin Fejzic und auch Anton Berisha. Verstärkungen waren sie diesmal aber keine.
Mit einer löchrigen Abwehr, einem unzureichenden, ungenauen Spielaufbau und einer harmlosen Offensive war gegen die kompakt agierenden Heimischen, die ihre Chancen kaltblütig zu nutzen wussten, kein Staat zu machen.
Man kann aus Sicht der Amas nur hoffen, dass dieses Fiasko keine allzu großen Auswirkungen nach sich zieht, denn die Verfolger rücken immer näher. Gegenüber dem Schlusstrio besteht noch ein Polster.
Früher Rückstand
Die 2. Minute dieser Begegnung hatte es in sich. Nach Ballgewinn in der Defensive starteten die Amas über Philip Smola einen schnellen Konter, doch die Flanke war für Gökcek unerreichbar. Im ebenso rasanten Gegenstoß traf Jasmin Delic nach einer Vorlage von der rechten Seite zur 1:0 Führung für die Wiener Linien.
Das 2:0 (11.) war ein Pendant zum ersten Treffer. Wieder war die linke Abwehrseite der Amas offen, eine scharfe Hereingabe und der völlig allein gelassene Rajdl brauchte nur einzudrücken.
Anschlusstreffer zuwenig
Als Hakan Gökcek in Minute 23 nach Steilvorlage von Niko Dvoracek mit einem abgerissenen Schlenzer über den gegnerischen Torhüter der Anschlusstreffer gelang, keimte wieder etwas Hoffnung auf.
Diese wurde aber postwendend durch das irreguläre 3:1(25.) für die Platzbesitzer im Keim erstickt. Der Vorlagengeber stand bei der Ballabgabe gut zwei Meter in Abseitsposition, der Schütze war erneut der wieder ungedeckte Rajdl.
Danach gab es für die Amas nur eine gute Möglichkeit, doch der Pass von Fejzic für den mitgelaufenen, völlig freien Gökcek fiel zu weit aus, Chance dahin.
Wie man es macht, zeigte in der 45. Minute Keles vor, der ohne attackiert zu werden ins lange Eck traf.
Umstellungen ohne viel Wirkung
Spielertrainer Richard Strohmayer, der selbst von der Innenverteidigung ins Mittelfeld ging, war in der Pause gezwungen zu reagieren und stellte um. Ermin Tutic kam für den überforderten Linksverteidiger Martin Ivankovic und nahm die Position von Strohmayer ein, Smola spielte nun rechts in der Viererkette, Dvoracek wechselte auf links. Marcell Maglica ersetzte Fejzic, agierte als hängende Spitze, während Stefan Bencun zurück ins Mittelfeld ging..
Die Wechsel brachten aber nicht den erhofften Umschwung. Zwar kamen die Amas nach dem Seitenwechsel optisch besser zur Geltung, hatten gut 25 Minuten mehr Spielanteile, aber kaum echte Einschussmöglichkeiten.
Diese hatten aber die Tramwayer, die den Amas drei weitere Tore in den Kasten setzten (71., 78., 90.). Dazwischen lag nur das 5:2, erzielt von Volkan Düzgün (77.).
Stimme zum Spiel:
Ferdinand Fuchs: Ich bin maßlos enttäuscht, mir fehlen die Worte. Es war eine inferiore Mannschaftsleitung, und wenn wir uns nicht gewaltig steigern, dann rutschen wir immer weiter zurück. Jetzt heißt es positiv denken und hart arbeiten, um wieder ins richtige Fahrwasser zu kommen.
Aufstellung Vienna Amateure:
Braunsteiner; Dvoracek, Strohmayer, Fehringer, Ivankovic (ab 46. Tutic); Smola, Berisha (ab 72. Tahirovic), Fejzic (ab 46. Maglica), Düzgün; Bencun, Gökcek.
Tore für Vienna:
2:1 Gökcek (23.), 5:2 Düzgün (77.)