Sommer, Sonne, Sonnenschein. Und zum Drüberstreuen bleibt Blau-Gelb weiter eine der Modefarben in der Ersten Liga.
Dieser Momentaufnahme sollte auch ein 1:1 gegen Nachzügler Hartberg nicht entgegenwirken.
Der blau-gelbe Torschütze hieß wie zuletzt Markus Pink.
Gegen Hartberg scheiterten die Döblinger heute einzig und allein an der Chancenauswertung. Denn: die Chancen waren da - und zwar zuhauf.
Blau-gelber Sommerschwung
Für die Vienna schien nach den starken Auftritten zuletzt erneut die Sonne. Sommerliche Temperaturen und die Sehnsucht nach einer Fortsetzung der Erfolgsserie wollten sich auch 1.600 Zuschauer nicht entgehen lassen - Frühjahrsrekord auf der Warte.
Eine Abkühlung gab es kurz nach Spielbeginn beinahe für die Gäste aus Hartberg, doch Viennas Markus Pink vergab die erste Chance der Partie per Kopf.
Derselbe, nämlich Pink, tauchte kurze Zeit später ein weiteres Mal gefährlich vor TSV-Tormann Jürgen Rindler auf. Der Pass von Fallmann herrlich, die Annahme des Torjägers passabel, der Abschluss selbst misslang jedoch. Auch weil Luca Tauschmann entscheidend störte.
Die Gäste aus der Oststeiermark verlegten sich aber keineswegs aufs reine Verbarrikadieren ihrer Defensivzone, suchten ebenso ihre Chancen, und fanden diese auch vor.
Thomas Hopfer, die Schaltzentrale bei den Gästen, probierte es etwa mit einem durchwegs präzisen Schuss. Thomas Mandl im Tor der Blau-Gelben antwortete mit einer genauso feinen Parade. In puncto Präzisionsarbeit standen die Döblinger den Gästen also um nichts nach.
Leerlauf
Doch dann kehrte Chancenarmut ein. Die Vienna war offensiv zwar weiter bemüht Akzente zu setzen, Zählbares schaute dabei leider nicht heraus.
Konkreter wurden dafür die Gäste, die nach einer guten halben Stunde gleich mehrmals für Gefahr sorgten - in Person von Michael Tieber, dann durch den sehr agilen Rossmann. Vor allem beim Schuss von Letzterem fehlte nur ein Windstoß.
Es geht doch!
Vor allem die Fernschüsse der Gäste bereiteten den Hausherren bisweilen Probleme. Einer dieser zahlreichen Versuche mündete kurz vor der Pause in der Hartberger Führung. Das Tor an sich fiel allerdings sehr unglücklich. Rene Schicker zog ab, traf Kröpfl, und der Außenverteidiger der Vienna fälschte den Ball unhaltbar ab.
Wer zu diesem Zeitpunkt eine blau-gelbe Schockstarre herbei sah, der irrte. Eine furiose Schlussoffensive der Döblinger führte folgerichtig zum Ausgleichstreffer. Zugegeben, die Entstehung war auch diesmal etwas skurril.
Jürgen Rindler ließ einen harmlos aussehenden Ball von Markus Pink passieren. Der Torjäger sagte artig danke und durfte zum siebenten Mal in dieser Saison jubelnd abdrehen. Die Vienna war zurück in der Partie.
Dauerdruck
Mit demselben Schwung kehrte man nach dem Seitenwechsel in das Spiel zurück. Zuerst war es Bichelhuber, der mit einem feinen Heber Hartbergs Aluminium küsste. Slavov segelte am Abpraller vorbei.
Schiedsrichter Robert Schörgenhofer dachte in der nächsten Szene nicht daran, die Bemühungen der Blau-Gelben zu belohnen. Ein strittiger Zweikampf, bei dem Stanisa Nikolic zu Boden ging, wurde mit zwar mit einem Pfiff und einer Gelben prämiert, allerdings für den Bosnier.
Zur Abwechslung eine Harpune gefällig? Die hatten wir heute noch nicht. Andreas Dober nahm Maß, traf den Ball nahezu optimal, einzig die Richtung möglicherweise zu zentral. Weshalb Jürgen Rindler mit Müh und Not klären konnte.
Glücksengerl, wo bist du?
Die Schlussviertelstunde wurde mit der nächsten Chance in Blau-Gelb eingeläutet. Diesmal war es Slavov, der nach schöner Fallmann-Flanke per Kopf abermals ausließ.
Tolle Stimmung herrschte beim Vienna-Anhang das ganze Spiel über. Man fragte sich einzig und allein: wo bleibt das blau-gelbe Glücksengerl? Das Sahnehäubchen sozusagen, das sich die Hausherren an diesem Abend so redlich verdient hätten.
Sinnbildlich dafür die letzte gefährliche Offensivaktion der Vienna. Ein Speiser-Kopfball landete an der Latte, Slavovs Nachschuss in den Händen von Rindler. Zu allem Überdruss blieb auch hier ein Elferpfiff aus. Es hatte irgendwie nach Hands gerochen.
So blieb es bei einem 1:1, mit dem wohl vor allem die Gäste gut leben können. Nichtsdestotrotz: Die Vienna bleibt ungeschlagen und eines der stärksten Frühjahrsteams der Ersten Liga.
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Dober, Lebedev, Speiser, Kröpfl; Fucik, Fallmann, Nikolic, Bichelhuber (75. Gökcek); Slavov, Pink
Aufstellung TSV Hartberg:
Rindler; Goller, Tauschmann, Miljatovic (37. Stornig), Rasswalder; Rossmann (55. Parapatits), Foda, Hopfer (84. Kozissnik), Tieber; Schicker, Tsomou
Torfolge:
0:1 Schicker (42.), 1:1 Pink (45.)