Nach dem dienstäglichen Dämpfer bei Meister Grödig ist die Vienna heute in Lustenau auf die Siegerstraße zurückgekehrt.
Tore von Anton Berisha (55.) und Miroslav Slavov (85.) sicherten den Blau-Gelben den heiß ersehnten ersten Auswärtssieg in Vorarlberg seit 2011.
Der Ausgleich von Ali Osman (71.) war für den FC Lustenau zu wenig, die Vienna gewann mit 2:1.
Alles neu, macht der Mai
Durch den Ausfall von drei Vierteln der etatmäßigen Vienna-Viererkette war Trainer Alfred Tatar für das Spiel in Lustenau zu einem Experiment gezwungen.
Bernhard Fucik übernahm Andreas Dobers Part auf der rechten Abwehrseite, Stanisa Nikolic und Mirnes Becirovic, der in dieser Saison bis auf Tormann schon jede Position gespielt hat, bildeten die Innenverteidigung.
Man darf vorwegnehmen, dass er diese Aufgabe staubtrocken erledigen sollte.
Es wird, es wird…
Die Partie brauchte eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Nach zehn Minuten gab es erstmals den Funken einer Chance für Blau-Gelb, Dominik Rotter setzte an der Strafraumgrenze zum Fallrückzieher an, der viel aber zu schwach aus.
Anton Berisha, Rotters Partner im zentralen Mittelfeld, hätte in dieser Situation gerne zum freistehenden Paul Bichelhuber geköpft, ließ das aber zu seinem gesundheitlichen Glück sein.
Auf der Gegenseite fand der wieselflinke Osman Ali wenig später eine Möglichkeit vor, verfehlte das Tor von Thomas Mandl aber knapp.
…seltsam
Ein Kuriosum folgte in Minute 35. Am Lustenauer Strafraum übersah Schiedsrichter Heiss Bernhard Fucik, die beiden kollidierten und Fucik musste mit einer Sprunggelenksverletzung raus und dürfte für die letzten vier Saisonspiele ausfallen.
Ebenso bitter, wie zahlreiche Fehler des Schiedsrichtertrios ärgerlich waren.
Mit eben diesem Ärger im Bauch starteten die Blau-Gelben noch eine Offensive vor der Halbzeit, aber die Versuche von Hakan Gökcek und Paul Bichelhuber brachten nichts Zählbares.
Berisha mit der Führung
Zehn Minuten war die zweite Halbzeit alt, als die Vienna vollkommen verdient und endlich in Führung ging.
Anton Berisha nahm sich ein Herz, zog aus unmöglicher Entfernung ab, der Ball nahm eine interessante Flugbahn und landete im langen Eck. Es war das zweite Saisontor Berishas, der im Herbst das Siegestor beim 1:0-Auswärtssieg in Linz erzielt hatte.
Aber der FC Lustenau, von dem in dieser Phase, ebenso wie in den meisten anderen, wenig zu sehen war, kam wieder zurück.
Fragwürdiger Ausgleich
71 Minuten war die Partie alt, als die Lustenauer auf dubiose Art und Weise ausglichen. Ali Osman hatte allein vor Thomas Mandl keine Probleme, zum 1:1 einzuschieben. Allein war er vor allem deshalb, weil er beim vorangegangen Pass deutlich im Abseits gestanden hatte.
Die Vienna-Fans, die sonst für gute Stimmung auf der Haupttribüne sorgten, waren außer sich, die Vienna-Bank rotierte und die Vienna-Elf, mittlerweile war Markus Pink für Torschützen Berisha gekommen, die lief Sturm.
Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Tor von Lustenau-Keeper Gacevski zu.
Moral siegt
Ein bis zwei (oder auch drei, man weiß es nicht mehr) Fehlentscheidungen später war es dann soweit. Miroslav Slavov vollendete den x-ten Vienna-Angriff der Schlussviertelstunde zum höchstverdienten 2:1 für die Blau-Gelben.
Diese Butter ließ sich die Tatar-Elf auch nicht mehr vom Brot nehmen, und feierte wenig später den ersten Vorarlberg-Dreier seit 2011.
Damit hat die Vienna den FC Lustenau wieder überholt und liegt vier Runden vor Schluss mit 40 Punkten auf Tabellenplatz sechs.
Am nächsten Freitag, den 10.5.2013, geht es mit dem vorletzten Heimspiel der Saison weiter. Da soll dem SV Kapfenberg auf der Hohen Warte die erste Niederlage des Kalenderjahres zugefügt werden.
Möglich ist alles!
Aufstellung FC Lustenau 1907:
Gacevski; Simma, Haselberger, Jakara, Rupp; Bolter, Hopfer; Osman Ali, Karatay, Aydogdu; Zellhofer (81. Lannon)
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Fucik (35. Bauer), Becirovic, Nikolic, Kröpfl; Fallmann; Gökcek, Berisha (70. Pink), Rotter, Bichelhuber; Slavov
Torfolge:
0:1 Berisha (55.), 1:1 Ali Osman (71.), 1:2 Slavov (85.)