Ein 0:1-Pausenrückstand wurde noch in einen 2:1-Sieg verwandelt, die Treffer für die Döblinger erzielten Mirnes Becirovic (50., Elfmeter) und Hakan Gökcek (89.).
Kein Konsens
Dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde, war klar gewesen. Gegen einen ersatzgeschwächten Regionalligisten gestaltete sich die erste blau-gelbe Pflichtspielhalbzeit der neuen Saison eher durchwachsen.
Nach neun Spielminuten hätte sie fast eine Erleichterung erfahren. Marco Miesenböck war auf die Reise geschickt worden, Dornbirn-Goalie Lampert war vor ihm am Ball, spielte diesen aber außerhalb des Strafraums mit der Hand.
Schiedsrichter Hirschbichler entschied zurecht auf Freistoß für Blau-Gelb, doch die Rote Karte, über die sich die Gastgeber auch laut eigener Aussage nicht beschweren hätten können, blieb aus.
Kampf, Krampf, Rückstand
So mühten sich beide Teams durch die ersten 45 Minuten, durchaus mit einer gewissen Portion Härte. Von der freundschaftlichen Atmosphäre auf den Rängen – Vienna- und Dornbirn-Fans kennen und mögen sich – war am Rasen nicht allzuviel zu spüren.
Die letzte Aktion der Dornbirner vor der Pause bedeutete dann die kalte Dusche für Blau-Gelb. Einem Abstimmungsfehler in der Döblinger Hintermannschaft war das freie Feld für den einzigen Dornbirner Stürmer Jan Gmeiner geschuldet, der das Geschenk dankend annahm und zur 1:0-Führung der Gastgeber einschoss.
Aufstehen, abputzen, ausgleichen
Das konnten und wollten die Döblinger nicht auf sich sitzen lassen, die personell unverändert und doch verstärkt aus der Kabine kamen. Fünf Minuten nach Halbzeit war der Rückstand auch schon egalisiert.
Hakan Gökcek war auf der rechten Seite enteilt und Richtung Strafraum gezogen, an dessen Grenze er zu Fall gebracht wurde. Hirschbichler zeigte auf den Punkt und Viennas Elferschütze Nummer eins, Mirnes Becirovic, ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen und verlud den Keeper zum 1:1-Ausgleich.
Überfällige Überzahl
Zehn Minuten später kam zum Momentum noch die schon fünfzig Minuten überfällige Überzahl dazu. Der eingewechselte Dornbirner Hörburger sah nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte.
Für die Blau-Gelben, die im ersten Pflichtspiel des Jahres noch einige Abstimmungsprobleme hatten, war das natürlich nicht von Nachteil. Nun konnte man die Kugel doch etwas befreiter zirkulieren lassen, und den Gegner müde spielen.
Kuleski und Gökcek ganz groß
In der Schlussviertelstunde schien diese Rechnung langsam aufzugehen. Gegen eingehende Gastgeber zogen die Blau-Gelben ein wahres Powerplay auf.
Markus Pink vergab in Minute 80 noch eine Hunderprozentige, als er eine Traumflanke von Patrick Schagerl aus kurzer Distanz per Kopf nicht im Tor unterbringen konnte, aber der Siegestreffer sollte noch in der regulären Spielzeit fallen.
Eine Minute vor Ende erwischte Vasil Kuleski einen Laufpass gerade noch vor der Grundlinie und legte quer auf Gökcek, der keine Mühe hatte, zum vielumjubelten 2:1-Siegestor zu verwandeln.
Der Aufstieg gegen in den Seilen hängende Dornbirner war damit klargemacht. Und auch wenn nicht alles Gold war, was im Wilden Westen glänzte – ein erfolgreicher Pflichtspielauftakt war es allemal.
Aufstellung FC Dornbirn 1913:
Lampert; Kühne, Hirschbühl, Petkovic, Banoglu (20. Hörburger); Sönmez, Gomig; Honeck, Yasar, Walch; Gmeiner
Aufstellung First Vienna FC 1894:
Mandl; Krisch, Lebedev, Nikolic, Kröpfl; Gökcek, Rotter, Becirovic, Schagerl (90. Ismaili); Miesenböck (60. Kuleski), Pink
Torfolge:
1:0 Gmeiner (44.), 1:1 Becirovic (50., Elfmeter), 1:2 Gökcek (89.)