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© Nikolaus Ostermann

Dem SKN ein Bein gestellt

16. August 2013 | Kampfmannschaft zur Übersicht >

Was für ein Spiel, was für ein Sieg der Vienna!

Der First Vienna FC 1894 besiegt den SKN durch Tore von Markus Pink (14.) und Mirnes Becirovic (42., Elfmeter) bei einem Gegentreffer von Edin Salkic (76.) mit 2:1 (2:0).

Die 2.300 Zuschauer in der NV Arena sahen eine spektakuläre erste Halbzeit mit zwei Platzverweisen (Lebedev, 24. bzw. Wisio 42.), zwei Elfmetern (Mandl hielt, Kostner nicht) und zwei Toren der Döblinger.

Die brachten ihren Vorsprung einigermaßen souverän über die zweiten 45 Minuten, ein großer Vienna-Sieg war perfekt.

 

Helm und Kurt

Ohne Stanisa Nikolic in der Startelf, dem Kurt Garger aus (sehr schönen) privaten Gründen eine Auszeit gönnte, sollte eine der aufsehenerregendsten Vienna-Halbzeiten seit langer Zeit ihren Lauf nehmen.

Also bitte jetzt anschnallen.

Während die St. Pöltner in den Anfangsminuten etwas zögerlich agierten, legten die Döblinger nämlich sofort los und gingen mit ihrer dritten Torchance bereits in Minute 14 in Führung.

Markus Pink, der zuvor (9., 12.) schon hätte treffen können, traf nach neun, für ihn torlosen Spielen endlich wieder ins Schwarze - ein hochverdientes Führungstor für die Vienna, und endlich die heißersehnte Belohnung für Pinks harte Arbeit.

Zuvor hatte sich Vait Ismaili sehenswert gegen gleich vier blau-gelb gewandete Gastgeber durchgesetzt - auch stark.

 

Strafraumszenen en masse

Jetzt wurde es richtig unterhaltsam. Die Vienna spielte mit Zug nach vorne, der SKN hielt dagegen und kam in der 21. Minute zur ersten Topchance.

Peinsipp zog in den Strafraum und wurde von Vasil Kuleski gelegt (man hätte Strafstoß pfeifen können), das Spiel lief aber weiter und Peinsipp brachte den Ball noch zur Mitte, wo Sadovic stand, dessen Schuss Thomas Mandl im Tor der Vienna aus kürzester Distanz aber bravourös parierte.

Der Gegenzug: Pink fand sich plötzlich allein auf weiter Flur im St. Pöltner Strafraum (22.), als ihn Peinsipp einlud, über sein Bein zu fliegen. Pink nahm die Einladung an, man hätte auch hier Strafstoß geben können, der ansonsten souveräne Schiedsrichter Gishamer entschied allerdings diametral anders, und zeigte Pink Gelb aufgrund seiner vermeintlichen Schwalbe.

 

Rot für Lebedev, Mandl hält Penalty

Vier Minuten später: Mario Kröpfl ließ sich links die Kugel aus dem Spielaufbau nehmen, St. Pölten spielte zuerst steil, dann quer, wodurch sich Andrei Lebedev an der Strafraumgrenze stehend dazu gezwungen sah, als letzter Mann ein Foul zu begehen - Rot für den Weißrussen, Freistoß (26.).

Dieser brachte nichts ein, aber die Gastgeber sollten gleich eine noch aussichtsreichere Standardsituation vorfinden. Mandl kam gegen Talir zu spät, Gishamer zeigte zurecht auf den Elfmeterpunkt (32.).

Sadovic trat an, aber so schwach und unplatziert, dass Mandl seinen Fehler ausbügeln konnte.

Das sollte es aber immer noch nicht gewesen sein für Halbzeit eins.

 

Paukenschlag vor der Pause

Die personell dezimierte Vienna versuchte nun die knappe Führung mit einer starken kämpferischen Leistung über diese schwierige Phase und in die Pause zu bringen, und bekam plötzlich unerwartete Unterstützung.

St. Pöltens Abwehrchef Wisio entglitt ein katastrophaler Fehlpass vor dem eigenen Strafraum, den Pink mit Dank annahm und aufs Tor zog. Dem Fehlpass nicht genug, riss Wisio den gerade abschließenden Pink im Strafraum nieder - wieder ein Pfiff, die nächste rote Karte, noch ein Elfmeter.

Standardelferschütze Mirnes Becirovic, Pinks WG-Kollege, trat an und versenkte gewohnt souverän zum 2:0 für die Döblinger.

 

Durch atmen, tief stehen

Die Ausgangslage für die zweiten 45 Minuten war klar: Die Vienna konnte sich nun auf die Absicherung ihres Defensivbollwerks und die Verteidigung der Zwei-Tore-Führung konzentrieren, St. Pölten musste kommen.

Sie kamen auch, aber es wäre zu spät gewesen, hätte Paul Bichelhuber den von Peinsipp im eigenen Strafraum vertändelten Ball aus kurzer Distanz an Goalie Kostner vorbeigebracht (50.).

So blieb es vorerst beim 0:2, St. Pölten-Trainer Scherb schaltete auf totale Offensive, brachte mit Noel und Salkic zwei frische Stürmer, die gemeinsam mit Sadovic vorne kräftig umrührten.

Ein kalkuliertes Risiko, das zumindest bis zu einem gewissen Grad aufgehen sollte.

 

Ein Anschlusstreffer... ist einer zu wenig

Nach zahlreichen zunehmen verzweifelt wirkenden Versuchen schaffte es der SKN mit dem baumlangen Salkic im Sturmzentrum, nun doch zwingend zu werden.

Eine knappe Viertelstunde vor Schluss verwertete der Stürmer eine der zahlreichen Hereingaben per Kopf zum 1:2-Anschlusstreffer (76.).

Bloß, es sollte nicht reichen. Mit Mann und Maus verteidigte die Vienna, die beste Chance der Schlussphase vereitelten Mandl (hielt einen Salkic-Schuss) und Kröpfl (kratzte den Abpraller gerade noch von der Torlinie) in Personalunion (81.), dann war der Döblinger Erfolg perfekt.

Die Garger-Elf feierte ihren ersten Sieg in der 2012 eröffneten NV-Arena und, nach der Überraschung gegen Liefering, den bereits zweiten vollen Erfolg gegen eine Spitzenmannschaft en suite.

 

Wir wollen die Hohe Warte (voll) sehen!

Damit ist die Vienna nicht nur endgültig in der Saison angekommen, sondern schon richtig gut unterwegs. Mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen zeigt die Tendenz deutlich nach oben.

Bis zur Länderspielpause Anfang September stehen nun noch zwei Heimspiele gegen Kapfenberg (23.8.) und Parndorf (30.8.) auf dem Programm, für die sich die Mannschaft neben Punkten vor allem eines wünscht... eine möglichst volle Hohe Warte!

Verdient hätten sie es. Und es gibt wahrlich Unangenehmeres, als die Vienna an einem lauen Döblinger Spätsommerabend siegen zu sehen.

Oder?

 

Aufstellung SKN St. Pölten:

Kostner; Peinsipp, Tosun, Wisio, Holzmann (73. Koglbauer); Ambichl, Jano, Kerschbaumer, Talir (62. Noel); Schibany (70. Salkic), Sadovic

 

Aufstellung First Vienna FC 1894:

Mandl; Krisch, Lebedev, Rotter, Kröpfl; Becirovic, Ismaili; Miesenböck (83. Gökcek), Bichelhuber (60. Schagerl), Kuleski (59. Zellhofer); Pink

 

Torfolge:

0:1 Pink (14.), 0:2 Becirovic (42., Elfmeter), 1:2 Salkic (76.)