Sie haben das Siegen nicht verlernt. Die Vienna Amateure feierten in der 13. Runde der Wiener Stadtliga bei tristem Wetter und schütterer Kulisse dank einer beherzten und geschlossenen Mannschaftsleistung einen völlig verdienten 4:1 (0:0) Erfolg über den SC Mannswörth.
Nach der zehn Spieltage andauernden Durststrecke ohne vollen Erfolg stand den Blau-Gelben die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.
Dem Sportlichen Leiter Ferdl Fuchs, den Trainern, natürlich den Spielern und auch dem Häufchen Fans fiel nach Spielende ein großer Stein vom Herzen.
Da müssen sogar die Seismographen der Metereologischen Zentralanstalt auf der Hohen Warte ausgeschlagen haben.
Umstellungen fruchteten
Trainer Hans Slunecko stellte diesmal auf ein 4-1-4-1 System um, das sich bewähren sollte. "Slune" durfte auch auf Günther Arnberger, Anton Berisha und Hakan Gökcek zurück greifen und gab Jungspund Felix Steiner erstmals von Beginn an die Chance, sich zu bewähren.
Arnberger gab der Mannschaft den nötigen Rückhalt und konnte sich in drei brenzligen Szenen auszeichnen. Berisha ließ im Abwehrzentrum nichts anbrennen und Flügelflitzer Gökcek wirbelte ordentlich.
Stefan Jovanovic erfüllte bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden die Aufgaben des "6ers" recht ordentlich. Im Mittelfeld zog Jasmin Fejzic die Fäden und Haris Garagic und Sinan Apaydin sorgten immer wieder für Gefahr.
Stark begonnen, dann abgebaut
Die Amas versuchten vom Start weg, das Geschehen zu diktieren und kamen bereits in der 3. Minute zur ersten tollen Einschussmöglichkeit. Nach Vorarbeit des durchgebrochenen Gökcek schoss der gut stehende Steiner etwas zu überhastet über die Latte.
Mit Fortdauer der Partie verpuffte bei den Blau-Gelben aber der Anfangselan. Einerseits weil die Gäste dagegenhielten, andererseits verloren die Amas den Spielrhythmus. Zwei gute Schüsse von Gökcek waren die geringe Ausbeute.
In Hälfte zwei dominant
Nach dem Seitenwechsel nahmen die Amas sofort wieder das Heft in die Hand und erarbeiteten sich eine deutliche Feldüberlegenheit. Der Führungstreffer war nur mehr eine Frage der Zeit.
Das 1:0 in der 52. Minute durch Haris Garagic nach Vorlage von Gökcek war dann erlösend. In der 61. Minute wäre das 2:0 fällig gewesen. Nach einem Vorstoß von Berisha über die rechte Seite kam Apaydin ans Leder, doch sein Pass zur Mitte war zu ungenau und wurde abgefangen.
Steiner und Garagic standen zentral einschussbereit völlig frei.
Wie die reifen Früchte
Jasmin Fejzic besorgte mit einem Schuss aus dem Hinterhalt das 2:0 (71.), doch im Gegenstoß kamen die Gäste aus heiterem Himmel zum Anschlusstreffer. Arnberger konnte vorerst ein Gechoß bravourös abwehren, gegen den Nachschuss von Hautzinger, der eine kurze Verwirrung in der Abwehr der Amas ausnützte, war er machtlos (72.).
Der alte Abstand konnte aber bereits zwei Minuten später wieder hergestellt werden. Fejzic bereitete herrlich vor und Apaydin schloss ab, 3:1.
Danach hatten die Blau-Gelben die harmlosen Mannswörther gut im Griff, Apaydin versiebte allerdings aus aussichtreicher Position das 4:1 (85.). Das fiel kurz danach durch ein Eigentor von Javornik, dessen Rückpass Goalie Kohlhofer über den Fuß ins Netz sprang.
Resümee: Ein kräftiges Lebenszeichen der Amas, die mit dem Sieg viel Selbstvertrauen für die beiden restlichen Herbstbegegnungen, gegen Tabellenführer Donaufeld im NWZ und bei Wienerberg, tanken konnten.
Stimmen zum Spiel:
Hans Slunecko: Ein Schritt vorwärts, ein ganz wichtiger Erfolg fürs Gemüt und drei wichtige Punkte für den Tabellenstand. Ich war mit dem Auftreten meiner Burschen sehr zufrieden. Sie haben die taktischen Vorgaben erfüllt, die Fehlerquote wurde stark minimiert und die schön herausgespielten Möglichkeiten in Tore umgemünzt.
Sinan Apydin: Wir sind alle erleichtert. Diesmal ist uns fast alles aufgegangen, sogar ein höherer Sieg wäre möglich gewesen. Wir haben phasenweise sehr guten Fußball geboten und endlich auch die nötigen Tore erzielt.
Aufstellung Vienna Amateure:
Arnberger; Dvoracek, Berisha, Rajkovic, Rajic; Jovanovic (ab 50. Düzgün); Steiner (ab 85. Aliju), Garagic, Fejzic, Gökcek; Apaydin (ab 90. Brescanovic).
Torfolge:
1:0 Garagic (52.), 2:0 Fejzic (71.), 2:1 Hautzinger (72.), 3:1 Apaydin (74.), 4:1 Jovornik (87., Eigentor).