Alle mehr oder weniger „guten“ Dinge sollten tatsächlich 3 sein. Nach zuletzt drei Unentschieden (auswärts bei Altach und in Mattersburg, daheim gegen Liefering) sollte endlich ein „Dreier“ auf das Punktekonto des First Vienna FC wandern. Auch wenn der Gegner in Runde 24 der Ersten Liga keinesfalls ein „Lecherl“ ist. Immerhin hat der Kapfenberger SV vor zwei Saisonen noch in der höchsten Spielklasse gespielt und den Aufstiegskampf (trotz zehn Punkten Rückstand auf Altach) noch immer nicht ganz aufgegeben.
Die Moral muss einmal belohnt werden
Für Vienna-Coach Kurt Garger lag der Schlüssel zum Erfolg vor dem Ankick im Franz-Fekete-Stadion ganz klar in der mentalen Einstellung seiner Spieler. „Wenn sie wieder bereit sind, alles zu geben wie in den letzten Partien, dann werden sie früher oder später für ihre Moral auch belohnt werden“, weiß der Trainer aus seinen langjährigen Erfahrungen als (einer der erfolgreichsten österreichischen) Spieler und Fußballlehrer.
Geburtstagsgeschenk für „Kuki“?
Als Spielleiter wurde Oliver Drachta aus Oberösterreich ange- bzw. umbesetzt. Noch zu Wochenbeginn wäre ein anderer „Mann in Schwarz“ eingeteilt gewesen, doch nach den Ereignissen rund um und nach dem Spiel gegen FC Liefering entschlossen sich die Schiedsrichter-Besetzer einen erfahrenen Spielleiter (Drachta ist FIFA-Referee) zu nominieren. Und wie schon gegen die Red-Bull-Zweitgarnitur feiert wieder ein Blau-Gelber am Spieltag seinen Geburtstag: Vasil „Kuki“ Kuleski zelebriert heute sein 21. Wiegenfest
Keine Geburtstagsgeschenke – im Gegenteil
Das Geburtstagskind durfte erstmals im Jahr 2014 von Anfang an ran, Geschenke seitens der Kapfenberger gab es deswegen aber keine. Im Gegenteil: Zwar hatte die Vienna die erste gute Chance – Paul Bichelhuber tanzte im Strafraum zwei Steirer aus, scheiterte aber an Goalie Andreas Lukse (ein Ex-Vienna-Spieler). Doch dann hatte der KSV 1919 einige Chancen. Bei einem Kopfball von Christian Haselberger rettete die Latte (10.), bei einem Volleyschuss von Philipp Wendler unser Kapitän Thomas Mandl (24.).
Pause – aber noch nicht das Ende
In Minute 31 wechselte aus Sicht der Blau-Gelben das Glück in Pech: Freistoß Naim Sharifi, die Kugel kullert von der Stange vor den Fuß von Manfred Gollner, der nur mehr abstauben muß (40). Zwei KSV-Abwehrspieler sorgen damit für den nicht gerade erfreulichen Pausenstand von 0:1.
Kalt-warm nach einer Stunde
Nach Seitenwechsel spielt die Vienna von Beginn an mutiger nach vorne – und wird in Minute 58 dafür auch belohnt. Das Geburtstagskind Vasil Kuleski zündet seinen Turbo, läuft auf und davon, hält aus 20 Metern drauf – keine Chance für Lukse – 1:1! Doch die Freude währt nur kurz. Vier Minute später bringt Christian Haselberger (wieder ein Abwehrspieler) mit einem Kopfball die Gastgeber erneut in Front. Und fünf Minuten vor Schluss macht schließlich Sencar mit dem 3:1 für den KSV den Sack zu.
Nach dem Spiel ist vor zwei Spielen
Zum Verschnaufen haben die Spieler des First Vienna FC nicht wirklich lange Zeit. Nächste Woche, die im Fußballjargon als „englische“ bezeichnet wird, warten zwei Heimspiele auf der Hohen Warte auf unsere Truppe: Am Dienstag im „blau-gelben“ Duell gegen SKN St. Pölten und am Freitag gastiert Austria Lustenau in der Bundeshauptstadt. Noch ist nichts verloren, die Vienna ist eine Kampftruppe, die so schnell nicht aufgibt ...
Aufstellung KSV 1919
Lukse; Sharifi, Haselberger, Gollner, Köfler; Sencar, Farnleitner (64. Grgic), Osman Ali, Felfernig; Bahtic (57. Lendric), Wendler
Aufstellung First Vienna FC 1894
Mandl; Krisch, Lebedev, Speiser, Kircher; Rotter; Becirovic, Bichelhuber; Kuleski (80. Strapajevic), Zellhofer (60. Miesenböck), Fröschl (75. Kröpfl)
Torfolge: 1:0 (40.) Gollner, 1:1 (58.) Kuleski, 2:1 (62.) Haselberger, 3:1 (85.) Sencar
Gelb: Speiser (13./Foul), Kuleski (59./Unsportlichkeit)
Franz-Fekete-Stadion, Drachta, 1040