Die Vorzeichen vor dem „Duell in Blau-Gelb“ waren klar und deutlich: Der First Vienna FC konnte in den letzten zehn Spielen der Ersten Liga keinen Sieg einfahren, blieb auch im Frühjahr noch ohne vollen Erfolg. Die Gäste aus St. Pölten sprachen von der „Wohlfühlzone“ Hohe Warte. Die letzten vier Partien waren für die „Wölfe aus der NÖ-Landes- allemal eine Reise in die Bundeshauptstadt wert. Keine Niederlage, zuletzt sogar ein 2:1-Sieg bei der Vienna. Aber: Das ist alles Geschichte. Der 25. März 2014 war ein neuer Tag. Und jeder neue Tag bietet auch eine neue Chance ...
Meistgefoulte vs. Abräumer
Auch wenn die Tabellensituation etwas anderes vermuten lässt: Die Spieler des SKN St. Pölten begingen in den ersten 24 Runden dieser Saison die meisten Fouls und langten immerhin 513mal ordentlich zu. Und welches Team war das meistgefoulte? Der First Vienna FC. Insgesamt 479mal wurden Mirnes Becirovic & Co. mit unfairen Mitteln vom Ball getrennt. Vienna ist also nicht nur „different“, der Vienna wird auch oft nur eine unsanfte Art entgegen gebracht.
Zwei Standards, zwei Gegentore
Das Spiel beginnt denkbar schlecht: Alexander Fröschl, dessen Eltern extra zum Daumen drücken aus dem fernen Tiroler Land angereist waren, greift im Strafraum nach dem Ball: Elfmeter!. Ex-Vienna-Spieler Andreas Dober lässt sich die Chance nicht entgehen und sorgt für die frühe Führung der Gäste (3.). Die Truppe von Trainer Kurt Garger kann sich in der ersten Halbzeit von diesem frühen Schock nicht mehr erholen. Und kassiert in Minute 14 den zweiten Nackenschlag. Mirnel Sadovic verwandelt einen Freistoß zum 2:0 für die Gäste.
Das Prinzip Hoffnung
Jetzt bleibt nur mehr eine Hoffnung. Die Vienna-Spieler erholen sich in der Halbzeitpause vom Schockzustand. Ein Wunsch, der in Erfüllung zu gehen scheint. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff zirkelt Patrick Schagerl (kam bereits in Hälfte eins für Paul Bichelhuber) den Ball punktgenau auf den Kopf von Dominik Rotter. „Poldi“ lässt Gäste-Keeper Christoph Riegler keine Chance und verkürzt auf 1:2. Auf geht’s Vienna, kämpfen und – zumindest einen Punkt holen.
Der Wille allein schießt keine Tore
Der Wille ist da, allein es fehlt der Glaube. Nach dem Anschlusstreffer wacht der Kampfgeist der Blau-Gelben aus Wien-Döbling immer mehr auf. Aber ohne den letzten Pass fehlt auch die Chance auf ein Tor. In der 88. Minute probiert es Mirnes Becirovic – angefeuert von den Vienna-Fans mit einem Schuss aus der Distanz. Leider etwas drüber. Und dann auch noch die Hiobsbotschaft: Alvaro (Verdacht auf Kreuzbandriss) wird morgen untersucht. Auch hier gilt: Die Hoffnung sirbt zuletzt.
Schon am Freitag geht’s weiter
Fazit: Wieder nichts mit einem so sehr herbeigesehnten Sieg. Nicht einmal ein Punkt sollte im blau-gelben Duell herausschauen. Das macht die Sache im Abstiegskampf nicht leichter. Die gute Nachricht: Allzu lange haben Thomas Mandl & Co. nicht Zeit über die Niederlage nachzudenken. Bereits am Freitag gastiert Austria Lustenau auf der Hohen Warte.
Aufstellung First Vienna FC 1894
Mandl; Krisch, Rotter, Speiser, Kröpfl; Aschauer, Becirovic, Bichelhuber (23. Schagerl); Kuleski, Alvaro (46. Ismaili), Fröschl (70. Zellhofer)
Aufstellung SKN St. Pölten
Riegler; Dober, Grasegger, Wisio, Ambichl; Jano (92./Foul), Noel (73. Kragl), Schibany, Holzmann (74. Peinsipp), Kerschbaumer; Sadovic.
Torfolge: 0:1 (3.) Dober (Elfmeter), 0:2 (14.) Sadovic (Freistoß), 1:2 (50.) Rotter.
Gelb: Fröschl (3./Handspiel), Ismaili (62./Handspiel), Rotter (83./Foul), Krisch (90./Foul), Mandl (92./Kritik); Peinzipp (85./Unsportlichkeit)
Hohe Warte, Altmann, 1000