„Live is live“ lautet die Devise beim zweiten Livespiel des First Vienna FC innerhalb von nur vier Tagen. Ein Spiel, das aber auch unter dem Motto „Nine to nine“ steht. Neun Runden sind in der Ersten Liga noch zu spielen, neun Punkte gilt es auf den Relegationsplatz (10 Punkte auf Platz 8) aufzuholen. Die guten Vorzeichen: Vor wenigen Wochen musste der heutige Gegner, der SV Horn, an einem Montag ran – und kassierte gegen SKN St. Pölten eine 0:6-Klatsche. Gegen einen blau-gelben Klub. Auswärts. Also, wenn das keine guten Vorzeichen für den ersten Vienna-Sieg nach 13 erfolglosen Versuchen sind, wann dann?
Engagierter Beginn – und schnell in Überzahl
Vom Anpfiff weg dominiert die Vienna das Spiel und zwingt die Gäste aus Horn zu einigen „Notbremsen“. Für einen der Waldviertler, genauer deren Kapitän Alexander Djordjevic, hat das „Ausbremsmanöver“ bereits nach gut einer Viertelstunde böse Folgen. Gelb/Rot nach einem Foul knapp vor der Mittellinie an Stanisa Nikolic. So weit, so gut (für Blau-Gelb).
Die Chancen wären ja da, aber …
An Chancen sollte es in Halbzeit eins nicht mangeln. Alexander Fröschl schiebt die Kugel mit einem Volleyschuss knapp neben (5.), der andere Alexander (Aschauer) setzt einen Kopfball knapp über das Gehäuse (19.). Kurz vor der Pause zieht Nikolic ab, sein Schuss wird abgefälscht und landet an der Stange. Pausenpfiff: Die Vienna klar überlegen, aber – wieder einmal – erfolglos.
„Beci“ vergibt einen Elfmeter
Die beste aller Chancen bekommt Mirnes Becirovic serviert. Handspiel von Dilic, Schiri-Assistet Witschnigg zeigt das Vergehen seinem Chef Alexander Harkam an, Elfmeter: Wenn nicht jetzt, wann dann? Leider nein! Becirovic knallt den Ball über das Tor. Das Sprichwort, das keiner hören will („Wenn man in der Kiste liegt …“) ist ja leider so wahr. Und so brutal ...
Doppelschlag ins Tal der Tränen
Die Vienna wirkt nach dem nichtverwandelten Penalty paralysiert – und kassiert innerhalb von drei Minuten zwei Gegentore: Sahanek (63.) und Hartl (66.) schießen die Döblinger vorübergehend ins Tal der Tränen. Aber noch ist nicht aller Tage Abend …
Der „doppelte Aschauer“ bringt Elan ins Finish
Denn eine Vienna gibt nicht auf – niemals. Egal, wie aussichtslos die Lage auch erscheint. Das weiß auch Patrick Schagerl, der sich links durchtankt, ideal auf Alexander Aschauer auflegt – und der verkürzt auf 1:2 (71.) Come on Vienna! Aschauer hat noch nicht genug. Nach einer Unfair-Play-Aktion von Erbek (lässt sich viel Zeit bei seinem Austausch, erntet dafür zu Recht Pfiffe) gibt Aschauer die einzig richtige Antwort: Tor per Kopf zum 2:2. Die Vienna lebt wieder!
Der Druck lässt den Ball nicht über die Linie rollen
Der Druck wird jetzt immer größer. Der Druck, der in Richtung Horn abgelassen wird. Die Vienna stürmt, aber der Ball will einfach nicht dorthin, wo ihn die meisten der 1400 Fans sehen wollen. Hinter der Linie zwischen den beiden Stangen. Alexander Fröschl, der stark aufspielende Patrick Schagerl und at last, but not at least auch noch Alex Aschauer. Er hätte der absolute Held des Abends werden können. Hättiwari. Mit gesenkten Köpfen verließen die Jungs aus Döbling den Rasen auf der Hohen Warte.
Aufstellung First Vienna FC 1894
Mandl; Krisch, Lebedev, Speiser (69. Miesenböck), Kröpfl; Zellhofer (38. Kuleski), Nikolic, Becirovic (59. Ismaili), Schagerl; Aschauer, Fröschl
Aufstellung SV Horn
Petermann, Salvatore, Djordjevic, Antonitsch, Erbek (80. Gschweidl); Lackner, Candela, Sitsam; Toth (65. Abraham), Sahanek, Dilic (56. Hartl)
Torfolge: 0:1 (63.) Sahanek, 0:2 (66.) Hartl, 1:2 (71.) Aschauer, 2:2 (81.) Aschauer
Gelb: Kröpfl (39./Foul), Kuleski (44./Foul); Djordjevic (8./Foul), Candela (33./Foul), Petermann (87,/Unsportlichkeit), Salvatore (90./Foul)
Gelb-Rot: Djordjevic (19./Foul)
Hohe Warte, Harkam, 1400







