Beim ersten Auswärtsspiel des First Vienna FC 1894 nach der Rückkehr in die Regionalliga blieb die Truppe von Hans Slunecko - wie schon beim Heimauftakt gegen Neuberg - ohne Gegentor. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte folgt sogleich: Auch das Gehäuse der Jung-Admiraner blieb vernagelt. Zweimal Aluminium und zweimal die stumme Pfeife des burgenländischen Schiedsrichters bei Elfmeter-reifen Szenen verhinderten den perfekten Saisonstart..
Auf Freitag folgt Sonntag und dann ein falscher Samstag
"Immer wieder Sonntags ..." Zum Glück handelt es sich bei diesen drei Worten um einen Songtitel des Schlagerduos Cindy & Bert und nicht um den Stammtermin für die Vienna-Spiele. Am Freitag in der Nacht werden nicht nur die Skier des Wolfgang Ambros montiert, an diesem Wochentag will man auch die Burschen aus Döbling kicken sehen. Okay, beim nächsten Mal wird es wieder kein Freitag sein, sondern ein Donnerstag (gegen Amstetten), aber nur deshalb, weil es sich dabei um einen falschen Samstag handelt. Aber genug mit Musikkultur und Wochentags-Philosophien - begeben wir uns zurück in die Südstadt-Arena.
Dort erwartete die in Überzahl befindlichen Vienna-Anhänger zwar kein Hexen-, dafür aber ein Hitzekessel. Knapp 30 Grad zeigte das Thermometer um 16.15 Uhr an. Es waren zwar keine "Heißen Nächte in Palermo", aber immerhin ein heißer Nachmittag in der südlichen Vorstadt (vulgo Südstadt).
Rotter mit Köpfchen aber ohne Glück
Diesmal begann die Vienna im Gegensatz zum Neuberg-Spiel nicht so verhalten. Das "Heimspiel in fremdem Gefilde" (gut drei Viertel der Zuschauer durften dem blau-gelben Lager zugeordnet werden) löste bei Kapitän Dominik Rotter & Co. einen Offensivdrang aus. "Il capitano" himself war es, der bei den ersten beiden gefährlichen Aktionen im gegnerischen Strafraum seinen Kopf hinhielt. Beim ersten Versuch köpfte Rotter punktgenau auf einen Jung-Admiraner (3.), beim zweiten knapp über die Latte (13.).
Bei beiden Rotter-Aktionen war der quirrlige Semir Kapic mit einem Freistoß Assistgeber. Dann wollte es der Flügelflitzer aus Bosnien selbst wissen, dribbelte sich von links in den Strafraum, fand aber in Admira-Keeper Manzoni seinen Meister (15.).
Die stumme Pfeife des Referees
Auch die nächste Großchance ging auf die Kappe von Kapic. Nach einer Idealvorlage von Adrien Dauce scheiterte er erneut am Admira-Goalie. Nicht schon wieder. Auch gegen Neuberg erwies sich der gegnerische Schlussmann als Spaßbremse und vereitelte zahlreiche Möglichkeiten. Damals gab es schlussendlich ein märchenhaftes Ende - das diesmal leider ausbleiben sollte.
Aber nicht nur der Admira-Tormann, auch der burgenländische Schiedsrichter Alfred Kern schlüpfte in die Rolle des Spielverderbers, als er sowohl ein klares Handspiel eines Admira-Verteidigers als auch eine unsaubere Attacke an André Hofer im Strafraum nicht sehen wollte. Statt jeweils einem Elfer gab es nach 46 Minuten den Pausenpfiff.
Kein Hexenkessel, aber wieder ein Hexer im gegnerischen Tor
In den Testspielen sowie auch der Partie gegen Neuberg wurde die Vienna in Halbzeit zwei stärker. So auch diesmal. Gleich nach Wiederanpfiff blieb den blau-gelben Fans der Torschrei in der Kehle stecken - als Hofer statt zum erlösenden 1:0 nur das Aluminium traf (46.). Der zweite Stangentreffer übrigens an diesem Sonntag. Davor scheiterte bereits Andrei Lebedev an diesem Metallding. Das waren beides leider keine Sonntagsschüsse.
Die Mannen von Hans Slunecko beherrschten in der Folge weiterhin das Geschehen, so richtig chancenreich wurde es aber erst wieder in der Schlussphase. Bei einem Schuss von Mario Kröpfl parierte Manzoni den Ball mit Bravour zur Ecke, bei einem Schuss von Kapic stand - schon wieder - ein Admiraner im Weg.
Auch Amstetten scheiterten an den Nullnummer-Spezialisten
In der Nachspielzeit hätte beinahe sogar eine alte Fußballweisheit das Spiel gedreht (Tore, die man nicht schießt, bekommt man). Als der eingewechselte Flavio Dos Santos alleinstehend vor Günther Arnberger zum Abschluss kam, wurde einigen wohl schwarz vor den Augen. Nur dem VIenna-Keeper nicht. Er blieb cool und beförderte das runde Ding in den Corner. Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter auf die Partie und selbige ab.
Bereits am Donnerstag kommt Titel-Mitfavorit SKU Amstetten auf die Hohe Warte. Die Mostviertler kamen gegen die Admira-Fohlen zum Auftakt ebenfalls nicht über eine Nullnummer hinaus. Das lässt auf eine offene Partie hoffen. Bei der vielleicht ganz am Schluss wieder die Blau-Gelben jubeln dürfen. Hoffen darf man ja ...
Aufstellung Admira Juniors
Manzoni;P. Posch, S. Posch, Dlopst, Yavuz (55. Graf); Yilmaz, Malicsek, Rosenbichler (46. Löffler), Pavic; Petritsch (75. Dos Santos), Burusic
Aufstellung First Vienna FC 1894
Arnberger; Krisch, Rotter, Nikolic, Kröpfl; Lebedev; Gruberbauer, Dauce (60. Steiner), Nedeljkovic, Kapic; Hofer (81. Apaydin).
Tor: Fehlanzeige
Gelb: Dlopst (4./Foul); Nedeljkovic (52./Foul)
BSFZ Südstadt, Kern, 300