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© Karen Rieder

Unterwegs im Abseits, Teil 7: Parndorf

5. November 2014 | Fans zur Übersicht >

Damit auch der Ratespaß endlich seinen Platz im Abseits bekommt, stimmen wir uns mit einem Rätsel ein: Was hat der Ort Parndorf mit dem Nachwuchsbereich der Vienna zu tun? Die Auflösung gib es dann am Ende dieser Ausgabe von Unterwegs im Abseits. Aber nicht schummeln und nach unten scrollen!

Um uns diesmal nicht so in den Urzeiten der Geschichte unserer Auswärtsspielorte zu verlieren, starten wir die Reise gleich mal vor 59 Jahren. Im Jahre 1955. Wenn wir nämlich in unserer letzten Meistersaison gegen Parndorf gespielt hätten, wäre die Anreise per Flugzeug möglich gewesen. Der Parndorfer Flughafen war nämlich bis 1955 in Betrieb. Ob die Betreiber – die Rote Armee – uns jedoch Landeerlaubnis gegeben hätte, ist so eine dieser Fragen, zu deren Beantwortung wir uns glücklicherweise keine Gedanken mehr machen müssen.

Es geht nicht anders! Ich muss einen Hupfer in die weite Vergangenheit machen. Vor allem, wenn es was zu feiern gibt. Denn Jubiläum hat im Jahr 2014 nicht nur unsere Vienna gefeiert, sondern auch Parndorf. Das 750-Jahre-Jubiläum sogar. Wir werden – aller Wahrscheinlichkeit nach – nicht erfahren, ob unsere Vienna auch dieses ehrwürdige Alter erreichen wird, wünschen tu ich es mir und unseren Ururururnachfahren aber auf jeden Fall. Zum Parndorfer Jubiläum sei gesagt, dass die eifrigen Bürgerinnen und Bürger die Archive durchforstet haben, ihre Dachböden durchsucht, sowie jeden ausgefragt haben, der etwas darüber wissen könnte (lebende Zeitzeugen wurden allerdings nicht ausfindig gemacht). Sie sind damit zu einer beachtlichen Sammlung gekommen, die bald auch in Form einer gedruckten Chronik erscheinen wird.

Lebende Zeitzeugen gibt es aber auf jeden Fall zu dem Teil, der Parndorf weit über die Grenzen des Burgendlandes hinaus bekannt gemacht hat: dem Outlet-Center. Jeden Tag von tausenden Besuchern gestürmt und quietschbunt designt findet man dort – Reizüberflutung inklusive – alles, was man eigentlich nicht braucht und bestimmt nicht das, weshalb man eigentlich hingefahren ist. Dafür zu absoluten Schnäppchenpreisen und von Labels, von denen man noch nie zuvor gehört hat. Ein Paradies für lockere Kreditkarten.

Aufgrund der flachen, pannonischen Lage ist Parndorf natürlich bestens für intensive Landwirtschaft geeignet. Wie intensiv diese ist merkt man, wenn man im Heidebodenstadion im schmucken Gästesektor steht und seinen Blick unweigerlich auf die Zylinder für viel Getreide (ja, das sind Silos) richtet. Die flache Lage und die Winde die vom Westen kommen machen die Umgebung auch perfekt für die Pflanzung von Windkraftanlagen. Ich habe zwar noch nie das Saatgut dieser hochaufstrebenden Dinger gesehen, aber so wie die in den letzten Jahren aus dem Boden geschossen sind, muss da ein Superwachstumsgen eingebaut sein. Bei den Anlagen in Parndorf muss es sogar ganz besonders ausgeprägt sein, denn die 2 Vestas V90 zählen mit beachtlichen 150 m Höhe zu den größten Windkraftanlagen in Österreich. Ich darf an dieser Stelle einen Schüttelreim anbringen: „Es sehr weit den G'ruch vom Rind waht, ka Wunder, es steht ja vor an Windrad“. Ich entschuldige mich ehrfürchtig für diese furchtbar schlechte Wuchtl.

Damit mir keiner auf die Idee kommt, Parndorf sei bloß ein vom Winde verwehtes landwirtschaftliches Shoppingcenter, möchte ich gleich mit Euch einen Blick auf die Kunst- und Kulturszene werfen. Neben dem Theatersommer (2014 wurde Lumpazivagabundus zum Besten gegeben) etablierte sich vor einiger Zeit der Verein KulturundKunst. Wenn wir früher einen Blick nach Parndorf geworfen hätten so hätten wir am einmaligen Kochkurs „Alles Knödel“ teilnehmen können. Wem trotzdem noch nach Kochlöffelschwingen in Parndorf ist, dem sei der bevorstehende Kurs „Kochen für das Weihnachtsfest“ ans Herz gelegt. Anmeldeschluss ist am 1. Dezember! Etwas verwirrt bin ich allerdings ob der Ankündigung des Parndorfer Neujahrskonzertes. Auf dem Banner steht 03.01.2015, unter den Terminen allerdings 01.03.2015 … ich werde dem illustren Verein mal eine Mail schicken. Prompte Antwort: Es ist der 03.01.2015!

Ackerbau, Windkraft, Shopping, Kultur und ein bevorstehendes Fußballmatch machen hungrig. In Parndorf wird einem dabei richtig herzhaft geholfen. Das bereits zur Institution gewordene Steak House – verdammt, rinnt mir grad das Wasser im Munde zusammen – hat für den kleinen Hunger die 1000g Fleisch umfassende Steak-House-Platte … *sabber* … aber auch Horsd’œuvre werden gereicht: saftige 450g Prime Rib Steaks oder g'schmackig garnierte Burger. Puh. Jetzt bin ich hungrig.

Darum auf nach Parndorf. Das Heidebodenstadion erwartet uns. Ob Justin auch wieder da ist, wird sich zeigen. Hinterlassen wir neben den Silos jedenfalls einen guten Eindruck, aber keine drei Punkte.

Moment! Da war doch noch was! Richtig? Genau! Die Auflösung des Rätsels. Parndorf und die Nachwuchsabteilung haben LIPA gemeinsam. In Parndorf steht LIPA für „Liste Parndorf“ und stellt den Bürgermeister. Bei unserer Nachwuchsabteilung ist es Andreas Lipa, der das Sagen hat.

So. Nun aber auf nach Parndorf!

Blau-Gelb ist mein Herz! Ohne Scherz!

Euer Chrimi


Quellen: wikipedia; gemeinde-parndorf.at; kulturundkunst.eu; steak-house.at