Einmal geht's noch! Dem Wetter angepasst wurde die erste Frühjahrsrunde der Regionalliga Ost bereits im Spätherbst angesetzt. So führte die letzte Auswärtsfahrt im Jubiläumsjahr unsere Mannschaft ins südlichste Burgenland nach Neuberg. Das Ziel für die weite Fahrt war klar definiert: Mit drei Punkten im Gepäck wieder zurück nach Wien fahren und das 120-Jahre-Jubiläumsjahr standesgemäß mit einem Sieg beenden.
Trainer Hans Slunecko war gezwungen, seine Mannschaft gegenüber dem Parndorf-Spiel umzustellen. Hakan Gökcek war nach einer gelb-roten Karte zum Zuschauen verdammt. Sinan Apaydin hat sich beim letzten Spiel der 1b-Mannschaft verletzt und Felix Steiner musste fieberbedingt das Bett hüten.
Umstellungen – ungewollt und gewollt
Auch taktisch bedingt gab es Umstellungen. Kapitän Markus Speiser rückte wieder in die Innenverteidigung zurück und tauschte mit Andrei Lebedev (wieder im defensiven Mittelfeld) die Position. Semir Kapic begann links im offensiven Mittelfeld und vorne stürmte das Geburtstagskind: André Hofer, der am Matchtag sein 25. Wiegenfest feierte. Ob er sich selbst mit einem Tor (und dazu gehörender Hofer-Rolle) beschenkten konnte?
Gleich vorweg: Er konnte! Aber dazu später. Die erste (Halb-)Chance im Spiel hatten die Neuberger: Doch der Schuss von Marko Trojak von halbrechts stellte unseren Keeper Günther Arnberger vor keinerlei Probleme (5.). Es sollte übrigens der einzige halbwegs gefährliche Schussversuch des Schlusslichts in diesem Spiel bleiben.
Elfmeterpfiff blieb zweimal aus
In der ersten Halbzeit kamen unsere Blau-Gelben (die erstmals auswärts in den hellblauen Away-Shirts spielten) zu einigen Möglichkeiten – ohne jedoch Kapital daraus schlagen zu können. Bei einem Distanzschuss von Nikola Nedeljkovic klärte Neuberg-Goalie Luka Besenic mit den Fingerspitzen (8.), bei einem Kopfball von Dominik Rotter (nach Hofer-Ecke) verhinderte die Stange den Führungstreffer (9.)
Aufregung gab es in weiterer Folge nach zwei Elfmeter-reifen Attacken an André Hofer. Bei beiden Situationen blieb die Pfeife von Schiri Cerimagic stumm (34., 53.). Doch der “andere Hofer” revanchierte sich auf seine Art: Er dreht sich um die eigene Achse und lässt Besenic keine Chance (55.) Der Bann ist gebrochen! Mit der obligaten “Hofer-Rolle” zelebriert der seit heute 25-Jährige sein zweites Saisontor.
Dauce: Der “neue Zidane” mit Tor und Assist
Über die folgende halbe Stunde gibt es nicht viel zu berichten. Der tiefe Boden, die noch tiefer stehende Sonne sorgen dafür, dass der Spielfluss ins Stocken gerät. Was sich mit der Einwechslung von Adrien Dauce in Minute 78 ändern sollte. Nach Zuckerpass (wieder von Robert Gruberbauer) agiert der junge Franzose in Manier eines etwas älteren. Abgebrüht wie einst Weltfußballer Zinedine Zidane umkurvt Dauce Goalie Besenic und sorgt aus spitzem Winkel für die Vorentscheidung (89.).
Sein erstes Tor für das A-Team der Blau-Gelben hatte unsere Nummer 10 erzielt – also musste noch (wie es sich für die Spielmacher-Nummer gehört) ein Assist her. Gesagt, getan: In der Nachspielzeit servierte Dauce die Kugel Niko Nedeljkovic – der lässt einen Neuberger ins Leere laufen und schiebt den Ball zum 3:0-Endstand ein.
Vienna – der “Winterkönig der Herzen”
Damit wurde die Saison so beendet wie sie begonnen hatte: Mit einem Zu-Null-Sieg gegen Neuberg. Die Winterkrone gehört zwar dem SC Ritzing, der “Winterkönig der Herzen” heißt aber First Vienna FC 1894. Das beweisen die Glückwunsch-SMS anderer Klubs. Ein weiterer Beweis dafür, dass “die Vienna” mehr als nur ein Fußballklub ist!
Aufstellung SV Neuberg
Besenic; Neher, Prisching, Zisser, Plattensteiner; Soljankic (10. Stipsits), Puhr; Trojak, Csobadi (46. Konrad), Marth; Weber (74. Obradovics)
Aufstellung First Vienna FC 1894
Arnberger; Topcic, Rotter, Speiser, Nikolic; Lebedev, Nedeljkovic; Gruberbauer (90. Nesovic), Wojtanowicz, Kapic (86. Düzgün); Hofer (78. Dauce)
Gelb: Soljankic (6./Foul), Zisser (45./Foul), Plattensteiner (54./Foul), Neher (59./Foul); Speiser (43./Foul), Wojtanowicz (78./Foul)
Sportplatz Neuberg, Cerimagic, 500
