Facebook Twitter Instagram TikTok Youtube LinkedIn Whatsapp
DE | EN
Menu Menu
© A.E.

1:1 - In der Nachspielzeit schlug die Gerechtigkeit zu

2. Mai 2015 | Kampfmannschaft zur Übersicht >

Alles neu macht der Mai! Getreu dieser Devise bestieg die Vienna-Kampfmannschaft am Tag nach dem Tag der Arbeit den Mannschaftsbus in Richtung Burgenland. Auch wenn die Anreise nicht so lang dauerte wie bei anderen Destinationen, wurden zwei Zwischenstopps eingelegt: In Guntramsdorf stieg die „St. Pölten-Fraktion“ (Markus Speiser, Michael Wojtanowicz und Robert Gruberbauer) zu, auf der Raststation Hornstein die „Burgenländer-Abteilung“ mit Stefan Duschek und Marjan Markic.

Dass der Trip ins Sonnenseestadion kein Betriebsausflug am Badeteich werden sollte, dafür sorgte schon der Wettergott. Es war zwar nicht kalt, aber auch nicht gerade übermäßig heiß. Immerhin kletterte das Thermometer pünktlich zum Anpfiff um 17 Uhr auf den Tageshöchstwert von 17 Grad.

Umstellungen bei der Aufstellung sind gegen Ende der Saison vorprogrammiert. Dominik Rotter saß beim Spitzenspiel der 25. Runde in der Regionalliga Ost seine Gelbsperre ab, Günther Arnberger und Mario Seckel fehlten verletzungsbedingt und Felix Steiner gab sein Comeback bei der 1b – mit ihnen ist nächste Woche gegen Donaufeld wieder zu rechnen.

 

Den Kampf ums Leiberl hat die Vienna bereits vor dem Spiel gewonnen

Neo-Trainer Andreas Lipa stellte alle drei Formationen um. In der Abwehr begann erneut Sasa Pantic als rechter Backup, Kevin Krisch spielte erstmals neben Kapitän Markus Speiser in der Innenverteidigung, links hinten kam Luka Rajic zum Zug. Mario Kröpfl rückte ins linke Mittelfeld vor, im Angriff sollte das Sturm-Duo Marjan Markic und Sinan Apaydin dem Tabellenführer den Marsch blasen.

Den ersten „Kampf“ hatte der First Vienna FC 1894 schon vor dem Ankick für sich entschieden. Den Kampf ums Leiberl. Obwohl auch Ritzing daheim in gelben Trikots und blauen Hosen zu spielen pflegt, blieb dieses Privileg den Gästen aus Döbling vorbehalten. An dieser Stelle ein Dank am SCR-Manager Robert Hochstaffl, der sich bei der Dressenauswahl als guter Gastgeber erwies: „Wenn Ihr in gelben Trikots spielen wollt, dann werden wir auf Dunkelblau ausweichen“, erwies sich der eine der beiden Tiroler in Diensten der Burgenländer (der zweite „Bergsteiger“ ist der Trainer, Stefan Rapp) als echter Gentleman.

Einen anderen „Kampf“ hatten beide Teams in der Woche davor verloren. Jenen um die Bundesliga-Lizenz. So kam es an diesem 2. Mai nicht nur zum Spitzenspiel der Runde, sondern auch zum „Duell der Lizenzlosen“.

Vor dieser Partie hatten die Burschen aus Döbling nicht nur mit dem Gegner (daheim unterlag die Vienna im Herbst mit 1:3), sondern auch mit Schiedsrichter Alan Kijas noch eine Rechnung offen. Der junge Mann aus Niederösterreich war Spielleiter im Heimspiel gegen Neusiedl, das unsere Vienna vor drei Wochen 2:3 verloren hatte.

 

Eine gute Partie – mit Chancen auf beiden Seiten

Das Spitzenspiel sollte halten, was so ein Spiel zu versprechen pflegt. Auch wenn die ganz großen Chancen hüben wie drüben auf einer Hand abzuzählen waren, so waren sie doch da. In Minute 12 hatten Lipa und sein Betreuerstab bereits den Torschrei auf den Lippen. Bei einem blitzschnell vorgetragenen Konter von „Pfitschipfeil“ (ja, nicht nur die Rapid hat so einen, auch wir bei der Vienna) Hakan Gökcek, der den Ball mustergültig auf Apaydin servierte, bewies Ritzing-Goalie Safar seine Klasse.

Dann war der Schnellste der Burgenländer an der Reihe. Jun nützte einen Fehler der blau-gelben Abwehr zu einem Torschuss, den Vienna-Keeper Stefan Duschek glanzvoll parieren konnte (16.).

Ein Déjà-vu-Erlebnis vom Sollenau-Spiel gab es nach exakt einer halben Stunde: Eine Flanke von Jakara wird vom Wind beschleunigt und droht im Kreuzeck zu versinken. Doch Duschek war erneut auf de Posten.

 

Die Latte, dein Freund - in doppelter Hinsicht

In dieser abwechslungsreichen Partien war dann wieder die Vienna am Zug: Apaydin verfehlt den Ball nach einer Flanke von Kröpfl nur knapp (35.)

Die dickste aller Chancen hatten knapp vor der Pause die Gastgeber. Lenko zieht allein stehend vom Fünfereck ab, trifft den rechten und beim zweiten Versuch den linken Pfosten. In dieser Szene stand uns das Glück zur Seite (37.)

 

Ein Blackout beschert den Rückstand

Mit einem alles in allem gerechten Remis wurden die Seiten gewechselt. Wieder hatten die Gäste aus Döbling die erste gute Möglichkeit: Marjan Markic scheiterte nach einem Apaydin-Lochpass an Safar.

Dann kam, was wie in den letzten Wochen immer kommen musste: Duschek serviert den Ball auf Jun, bei dessen Stanglpass muss Hofer (der andere, nicht unser ehemaliger André) die Kugel nur mehr über die Linie drücken (63.)

„Wenn wir heute 0:1 verloren hätten, dann wäre ich jetzt ordentlich heiß“, sollte Andi Lipa um 20:52 Uhr bei der Heimfahrt im Bus zu seinem Betreuerstab sagen. Aber er sollte es nicht sagen müssen, weil …

 

Klarer Elfer versagt – Vienna zeigte Moral

… sich in der Nachspielzeit die Ereignisse überschlagen sollten. Robert Topcic (kam für Pantic ins Spiel) schlug eine Flanke in den Strafraum, der Ball landete auf der (ausgestreckten!) Hand eines Ritzinger Verteidigers. Klarer Elfer? Denkste! Der Schiri-Assistent sah keine Absicht (!), sein „Chef“ ließ trotz wütender Proteste (die Lipa einen Kurzbesuch auf der Tribüne bescherten) weiter spielen.

Aber, auch wenn kein Briefträger in den Reihen der Blau-Gelben spielte: Aufgegeben wird ein Brief, aber nicht dieses Spiel. Schon gar nicht nach so einer Fehlentscheidung.

Und nachdem der Fußballgott durchaus ein gerechter Mann sein kann, drosch Rajic in der 2. Minute der Nachspielzeit den Ball in den gegnerischen Strafraum, Speiser ließ die langen Ritzinger Verteidiger klein aussehen und verlängerte mit dem Kopf den Ball zu Wojtanowicz, der die Wuchtel wuchtig im linken Kreuzeck versenkte.

Mit einem mehr als gerechten Remis, das auf viel Herz und Kampfgeist aufgebaut war, trat die Vienna die Heimreise an. Es war sehr schön im mittleren Burgenland, es hat uns sehr gefreut …

 

Jetzt warten noch zwei Heim- und zwei Auswärtsspiele

Vier Spiele stehen in der laufende Regionalliga-Saison noch auf dem Programm. Nächsten Freitag gastiert Donaufeld in der Care-Energy Naturarena Hohe Warte. Da werden Erinnerungen an eine unglaubliche Aufholjagd wach. Am 12. Oktober gelang bei strahlendem Sonnenschein in Unterzahl das Kunststück, einen 1:2-Pausenrückstand in einen 4:2-Auswärtssieg umzuwandeln.

 

Aufstellung SC Ritzing

Safar; Eröss, Kostelny, Mijatovic, Jakara; Simoncic, Hofer; Zatl, Milosevic (83. Micanovic), Lenko (61. Rakowitz); Jun (92. Tschemernjak)

Aufstellung First Vienna FC 1894

Duschek; Pantic (74. Topcic), Krisch, Speiser, Rajic; Nikolic; Gökcek (65. Noël), Wojtanowicz, Kröpfl; Markic, Apaydin (80. Düzgün)

Torfolge: 1:0 (63.) Hofer, 1:1 (92.) Wojtanowicz

Gelb: Lenko (28./Foul), Simoncic (82./Foul); Apaydin (18./Foul), Kröpfl (53./Foul), Pantic (70./Foul), Markic (92./Foul)

Sonnenseestadion, Kijas, 353