Time to say goodbye! Zumindest von der Hohen Warte als Austragungsort der Heimspiele in der laufenden Saison. Unter diesem Credo stand die Partie First Vienna FC 1894 vs. SV Schwechat. Vor der Abschiedsparty im Vienna-Stüberl stand also noch die Abschiedspartie auf dem grünen Rasen auf dem Programm.
Endgültig Abschied nehmen von der Saison 2014/15 heißt es dann am nächsten Wochenende (am Freitag um 18:30 Uhr!) beim Gastspiel in Mattersburg. Im großen Pappelstadion statt in der kleineren SVM Akademie. Wie es sich für den ältesten Fußballklubs Österreichs eben gehört.
Verletztenliste sorgt für Offensiv-Variante
Zurück zum letzten Heimspiel: Wie es im Saisonfinish so üblich ist, hat sich ein weiterer Name ins Lazarett der Verletzten einweisen lassen. Neben Günther Arnberger und Dominik Rotter musste auch Michael Wojtanowicz passen. Dafür saßen Felix Steiner (nach längerer Pause) und Mario Seckel (nach sehr langer Pause) wieder auf der Ersatzbank.
Somit sah sich das Trainerduo Andreas Lipa/Martin Lang gezwungen, auf eine sehr offensive Startformation zu setzen. Hinter den beiden Sturmspitzen Gary Noel und Sinan Apaydin schlüpfte der gelernte Stürmer Marjan Markic in die Spielmacher-Rolle. Gewissermaßen also eine „Flucht nach vorne“, die da von Lipa aufs Feld gesandt wurde.
Happy Birthday, Hans Buzek!
Bevor Schiedsrichter Salzer den Eröffnungspfiff abgab, stand aber ein ganz Großer des First Vienna FC 1894 im Mittelpunkt – und am Mittelkreis: Hans Buzek, die Vienna-Legende schlechthin, feierte am Spieltag seinen 77. Geburtstag.
Vienna-Präsident Richard Kristek ließ es sich nicht nehmen, dem Jubilar mit einer Kiste edlen Weines zu seinem Ehrentag zu gratulieren. Die Spieler sollten den Gratulationen folgen – mit einem Sieg gegen die Männer aus der Bierstadt. Leider hatten die Gäste etwas dagegen …
Stange verhindert diesmal ein weiteres „Blitztor“
Es hätte so schön beginnen können. Mit einem „Blitztor“, wie wir es in dieser Saison schon so oft gesehen haben. Sasa Pantic schießt einen Freistoß aus gut 35 Metern, der Ball knallt an die linke Stange (2.).
Glück für uns in Minute 25. Schwechats Solospitze Skorec bringt den Ball alleinstehend im Strafraum nicht unter Kontrolle, Markus Speiser kann im letzten Moment retten.
Die nächste Chance haben wieder die Gäste: Saliji trifft von der Strafraumgrenze aus nicht optimal – Vienna-Goalie Stefan Duschek hat kein Problem, die Kugel unter Kontrolle zu bringen (33.).
Die Schwechater geben weiter den Ton an und kommen durch einen Freistoß zur nächsten Möglichkeit: Beim Schuss von Güclü geht der Ball über die Latte (39.).
Die letzte Chance vor der Pause haben dann wieder unsere Boys aus Döbling. Mario Kröpfl zirkelt einen Freistoß in den Strafraum, Sinan Apaydin trifft mit dem Hinterkopf – knapp daneben aber leider eben auch vorbei. Es wäre ein Tor der Marke „Vienna 2015“ gewesen. Knapp vor dem Seitenwechsel, wie schon oft in dieser Saison.
Doppeltausch sorgt für frischen Schwung
Zur Pause reagiert Trainer Lipa mit einem Doppeltausch. Für Robert Gruberbauer und Apaydin kommen Robert Topcic und Mario Seckel. Ein Glücksgriff – wie sich 20 Minuten später heraus stellen sollte.
Als erste sollten aber die Gäste jubeln dürfen. Weidener bedient Saliji, der drückt ungehindert vom Sechzehner ab und der Ball zappelt im Netz (53.). Jetzt heißt es einem Rückstand nachlaufen.
In Minute 59 legt der eingewechselte Felix Steiner ideal für Marjan Markic auf, der zieht ebenfalls vom Sechzehner ab und trifft wieder nur die Latte Latte, Herrgott, i bitt‘ di, schau oba!
Die Gebete der Vienna-Fans wurden aber erhört. Seckel will es wissen und schnappt sich bei einem Freistoß aus 20 Metern den Ball. Beim ersten Schussversuch landet der Ball in der Mauer. Der Nachschuss passt aber millimetergenau (65.). Viel schöner kann ein Comeback nach siebenmonatiger Verletzungspause gar nicht sein.
Chancenreiche Schlussphase und farbliche Misstöne
In der Schlussphase wollen es beide Teams wissen und den Sieg einfahren. Die besten Chancen vergeben Pantic (67./Kopfball), Noel (91.) und Markic, der in der letzten Minute der Nachspielzeit nach einem Pass von Hakan Gökcek alleine auf Tormann Meznik zuläuft, aber knapp das Tor verfehlt.
Dass die Schwechater das Spiel mit elf Mann beenden durften, hatten sie dem schwachen Schiedsrichter zu verdanken. Herr Salzer aus dem Burgenland zeigte in der 62. Minute bei einem klaren Torraub Weidener nur die gelbe anstelle der fälligen roten Karte. Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech mit dem Schiedsrichter hinzu.
Apropos Schiedsrichter: Dieser wurde zwei Tage vor dem Spiel von der Vienna angerufen und ihm dabei die Dressenfarben beider Teams mitgeteilt. Warum Herr Salzer und seine Assistenten in Halbzeit eins (fast) mit Schwechat-Trikots aufs Feld liefen, wissen nur sie. In der Halbzeit korrigierten sie dieses „farbliche Missverständnis“ …
Am Freitag geht’s zum „Finale“ nach Mattersburg
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Ein einziges Mal gilt dieser Satz des legendären Sepp Herberger noch in der laufenden Saison. Die letzte Destination der blau-gelben Reisegruppe liegt im südlichen Nordburgenland.
In Mattersburg will sich unser Team gegen die (in Abstiegsgefahr befindlichen, daher wohl wieder mit einigen Profis „aufgefetteten“) SVM Amateuren anständig verabschieden. Wer nicht mitfährt, der ist auch nicht dabei …
Aufstellung First Vienna FC 1894
Duschek; Pantic, Krisch, Speiser, Kröpfl; Nikolic (58. Steiner); Gruberbauer (46. Topcic), Markic, Gökcek; Apaydin (46. Seckel), Noel
Aufstellung SV Schwechat
Meznik; Szupper, Weidener, Töpel, Windisch; Glavas (63. Berisha); Theuermann, Gangl (85. Svoboda), Güclü, Saliji; Skorec (75. Palalic)
Torfolge: 0:1 (53.) Saliji, 1:1 (65.) Seckel
Gelb: Krisch (38./Foul), Speiser (75./Foul); Weidener (62./Foul)
Care-Energy Naturarena Hohe Warte, Salzer, 649