In der neunten Runde der Regionalliga Ost trafen mit dem SC/ESV Parndorf und dem First Vienna FC 1894 der Tabellenzweite und das Topteam of the League aufeinander. Ein Spitzenspiel also, wie es spitzer gar nicht sein konnte. Erstmals mussten die Blau-Gelben aus Döbling auswärts bei einem Titelkonkurrenten ran.
Daheim konnte man mit dem SV Horn (2:1) und dem SC Ritzing (1:0) bereits zwei Mitbewerber in die Schranken weisen. Jetzt mussten Kapitän Markus Katzer & Co. erstmals in der Fremde gegen einen Titelkonkurrenten Farbe bekennen.
Obwohl: So fremd sollte das Schlagerspiel gar nicht sein. Zumindest nicht für unseren Trainer. Denn in Parndorf regieren nicht die Roten oder Schwarzen, auch nicht die Blauen oder Grünen. In Parndorf regiert LIPA. Kein Schmäh! Die „LIste PArndorf“ verfügt seit der letzten Gemeinderatswahl über 14 (von 25) Sitze. Für Vienna-Trainer Andreas Lipa war es also quasi ein Heimspiel …
Zwei Umstellungen gegenüber dem Ritzing-Spiel
Beide Teams mussten in der laufenden Saison erst eine Niederlage hinnehmen. Parndorf verlor (im letzten Heimspiel) gegen Rapid Wien II mit 0:1, unsere Vienna unterlag in Stadlau 1:2.
Apropos Stadlau: Wenn es nach den Transdanubiern geht, dann sollte bei keinen der beiden Mannschaften eine weitere Niederlage hinzukommen. Stadlau-Trainer Erwin Cseh prognostizierte im „Ligaportal“ ein 2:2, Stadlaus Mittelfeldspieler Rares-Sergiu Chiorean ein 1:1-Remis.
Viennas Trainerduo Andreas Lipa/Martin Lang veränderte die Anfangsformation auf zwei Positionen. Bernhard Fucik und Eren Keles rückten an den Außenbahnen in die Startelf, die „Turbo-Zwillinge“ Hakan Gökcek und Aleksandar Kostic nahmen vorerst auf der Ersatzbank Platz.
Wasser in Unmengen – aber keiner ging baden
Die Wetterverhältnisse waren typisch für diese Begegnung. Es schüttete aus Schaffeln, der Boden war extrem tief. Dennoch sollte am Ende kein Spieler wie ein begossener Pudel vom Feld gehen. Weil das 1:1-Unentschieden gerecht war und am Ende alle gut mit der Punkteteilung leben konnte. Doch wie kam es dazu?
Die Vienna begann etwas energischer und kam zu einem frühen Führungstor. Nach einem Eckball von Jiri Lenko verlängert Bernhard Fucik (einen Tag vor seinem 25. Geburtstag) den Ball zu Marjan Markic, der von der Parndorf-Abwehr sträflich allein gelassen wird und aus kurzer Distanz einschießt (8.).
Wenig später hatten die blau-gelben Fans, die stimmungsmäßig vor nur 500 Zuschauern deutlich in der Überzahl waren, den Jubelschrei erneut auf den Lippen. Wieder ein Eckball, Gary Noel scherzelt den Ball mit dem Scheitel weiter – an die Latte.
Doch auch die Hausherren hatten ihre Chancen – und diese waren sogar ganz gute. Aber Karner fand zuerst in Vienna-Keeper Thomas Vollnhofer seinen Meister und zirkelte wenig später die Kugel knapp am Tor vorbei.
Im dritten Versuch hatte die Solospitze der Parndorfer sein Visier dann optimal eingestellt. Nach einem Stanglpass musste Karner den Ball nur mehr über die Linie drücken (31.).
Nach der Pause gingen die Chancen im Regen unter
Der Regen wurde nach Seitenwechsel stärker, die Chancen versanken dagegen im tiefen Boden. So richtig tolle Möglichkeiten fanden beide Teams nicht mehr vor. Eine einzige hätte wohl diese ausgeglichene Partie entscheiden können.
„Das ist ein Spiel auf Messers Schneide“, meinte Lipa in Minute 73. Er wusste: Wer jetzt trifft, der macht den Sack auch zu. Doch der Sack blieb bis zum Schlusspfiff offen.
Was bei dieser Schlagerpartie auf glitschigem Terrain auffiel: Obwohl die (Rein)Rutschgefahr extrem war, erwiesen sich beide Mannschaften als spielfreudig und extrem fair. Nur drei gelbe Karten mussten vom sehr guten Schiedsrichter Trunner (warum soll nicht einmal der Spielleiter, der oft als Sündenbock herhalten muss, gelobt werden) gezeigt werden.
Als erstes Team die Tabellenführung verteidigt
Mit dem 1:1-Remis konnte unsere Vienna die Tabellenführung erfolgreich verteidigen. Das gelang in den Runden davor noch keiner anderen Mannschaft! Erster Verfolger ist jetzt SV Horn. Die Waldviertler gewannen das Duell der NÖ-Cupfighter gegen ASK Ebreichsdorf mit 2:0 und liegen einen Punkt hinter Blau-Gelb,
Am nächsten Freitag kommt es zum nächsten Schlagerspiel in der Care-Energy Naturarena Hohe Warte. Blau-Gelb gegen Blau-Gelb heißt dann die farbliche Devise. Unser Team empfängt die SKN Juniors. Hoffentlich regnet es dann nicht wieder Schusterbuben …
Aufstellung SC/ESV Parndorf
Krell; Gutschik (32. Rasic), Wendelin, Jusits, Dornhackl; Babic, Umprecht; Leszkovich, Silberbauer (87. Juric), Kostrna; Karner (63. Petritsch.)
Aufstellung First Vienna FC 1894
Vollnhofer; Pantic (55. Kostic), Rotter, Katzer, Lenko; Candela, Sencar; Fucik, Markic (77. Gökcek), Keles (87. Kröpfl); Noel
Torfolge: 0:1 (8.) Markic, 1:1 (31) Karner
Gelb: Leszkovich (83./Foul); Katzer (51./Foul), Candela (75./Unsportlichkeit)
Heidebodenstadion, Trunner, 500