Wenn am kommenden Freitag der Vienna-Mannschaftsbus von der Hohen Warte abfährt, dann steht die bisher weiteste Reise in dieser Ostliga-Saison auf dem Programm. In Oberwart (die Fahrtstrecke dorthin beträgt 139 Kilometer) haben die Blau-Gelben aus Döbling einen klaren Auftrag: Mit einem Sieg die Tabellenführung weiter zu verteidigen. Keine mission impossible – vor allem dann nicht, wenn es gelingt, Emir Dilic an die Leine zu nehmen.
Der Abwehrriegel muss geknackt werden
Im Informstadion trifft mit der Vienna das Topteam of the League auf die bisherige Schießbude der Liga. Kein anders Team hat in den ersten zwölf Runden so viele Gegentreffer hinnehmen müssen wie der SV Oberwart (29 Stück). Die Vienna wiederum hat am zweitöftesten über einen Volltreffer jubeln dürfen (23mal, nur der SV Horn traf mit 30 Scores öfter ins gegnerische Netz). Es trifft aber auch das zweitbeste Auswärtsteam (zwei Siege in fremden Gefilden) auf den besten Goalgetter der Liga. Emir Dilic hat mit seinen zehn Treffern mehr als die Hälfte der Tore seines Teams erzielen können.
„Wir fahren runter, um drei Punkte zu holen. Das wird zwar nicht leicht, weil Oberwart sicher einen Abwehrriegel aufbauen wird, aber es liegt an uns, diesen zu knacken“, weiß Andreas Lipa die Favoritenrolle richtig einzuschätzen. Der Vienna-Cheftrainer weiß aber auch, dass ein Auswärtssieg gegen einen Aufsteiger alles andere als ein Selbstläufer sein wird. In Stadlau musste die einzige Saison-Niederlage in Kauf genommen werden. Gegen Oberwart soll die Bilanz gegen einen Neo-Regionalligisten pari gestellt (und in der Woche darauf dann gegen Ebreichsdorf eine positive Bilanz in der „Aufsteiger-Tabelle“ nach Hause gebracht) werden.
Der "Gefahrenherd" namens Dilic muss abgedreht werden
Die größte Gefahr geht von Emir Dilic aus. Der 24-Jährige führt mit seinen zehn Toren nicht nur die vereinsinterne, sondern auch die Regionalliga-Torschützenliste an. Obwohl er eigentlich gar kein Stürmer ist. Auf Transfermarkt.at wird er als rechter Mittelfeldspieler geführt, eine Position, die er auch letzte Saison noch beim SV Horn eingenommen hat. „Auf ihn müssen wir besonders aufpassen“, weiß Lipa um den Torhunger des „verkappten“ Stürmers bestens Bescheid (Lipa hat seinen Dreierpack beim 3:2-Auswärtssieg in St. Pölten vor Ort verfolgt). Wenn das gelingt, dann sollte Dilic seinem Ex-Klub Horn auch keine Schützenhilfe im Fernduell um die Pole Position der Liga leisten können.
Letzte Saison fuhr der Mannschaftsbus mit einem Sieg (3:0 in Neuberg) und einem Unentschieden (1:1 in Stegersbach) aus dem südlichen Burgenland nach Hause. Beide Teams mussten am Ende der Saison in die Landesliga absteigen. In jene Liga also, aus der der SV Oberwart letzte Saison den Titel einfahren konnte und die Höhen der Regionalliga empor stieg …
Die bisherigen Spiele des SV Oberwart: Admira Juniors (A) 1:4, Austria Amateure (H) 2:1, SV Horn (A) 1:8, FC Stadlau (H) 0:0, Wiener Sportklub (A) 0:0, 1. SC Sollenau (H) 2:0, SC Ritzing (A) 2:4, SC/ESV Parndorf (H) 1:3, SKN Juniors (A) 3:2, SV Schwechat (H) 3:3, Rapid Wien II (A) 1:1, ASK Ebreichsdorf (A) 1:3
Die bisherigen Spiele des First Vienna FC 1894: SC Neusiedl (A) 1:0, Admira Juniors (H) 7:1, Austria Amateure (A) 0:0, SV Horn (H) 2:1, FC Stadlau (A) 1:2, Wiener Sportklub (H) 3:2, 1. SC Sollenau (A) 1:1, SC Ritzing (H) 1:0, SC/ESV Parndorf (A) 1:1, SKN Juniors (H) 3:0, SV Schwechat (A) 2:0, Rapid Wien II (H) 1:1
SV Oberwart vs. First Vienna FC 1894
Freitag, 23.10.2015, 19:30 Uhr
Informstadion
Schiedsrichter: Lukas Gnam