Schlagerspiel in Amstetten
Zum Abschluss einer punktreichen, folglich auch erfolgreichen Situation stand noch ein Schlagerspiel auf dem Programm. Ein nüchterner Blick auf die Tabelle, konnte die Brisanz nicht so recht wiedergeben, schließlich lag der Gegner mit Respektabstand hinter der Vienna. Aber die Tatsache, dass Amstetten seit dem Auftreten auf der Hohen Warte, und das war im November, nicht mehr verloren hat, unterstrich die Schwierigkeit der Aufgabe. Es durfte nicht verwundern, dass bei der Heimelf die Chance auf Revanche die Motivation noch erhöhte. Nicht zu vergessen auch, die Chance auf den Meistertitel lebte für Blau-Gelb noch.
Dementsprechend motiviert waren Spieler, Trainer und Fans. Zahlreich mitgereiste Blau-Gelbe sahen zu Beginn eine ähnliche Grundaufstellung wie schon zuletzt. Die fast schon gewohnte Viererkette mit Rajic, Kröpfl, Katzer und Fucik, davor mit Güclü und Sencar zwei 6er. An Sencars Position war auch erkennbar, Respekt vor Amstetten war gegeben. Lenko und Kostic auf den Seiten und Keles als Verbinder zu der Sturmspitze, diesmal begann Kurtisi.
Die ersten Akzente setzten die Anhänger beider Teams, die für eine prächtige Stimmung sorgten. Obwohl die Heimelf ihre Ambitionen deutlich erkennen ließ, die erste Chance hatte die Vienna. Nach einer Unstimmigkeit in der Defensive vom SKU schob Keles den Ball zum vermeintlichen 1:0 ein. Der Schiedsrichterassistent gab jedoch zur Überraschung vieler Abseits. Höchst fragwürdig, einerseits der Position von Keles wegen, andererseits dürfte der Ball auch von einem Gegner gekommen sein. Wie auch immer, die Entscheidung stand, und im Gegenzug nutzte der SKU die Unordnung, Rülling netzte zum 1:0 ein.
Größtenteils bestimmte die Vienna das Spiel
Fortan bemühte sich die Vienna um den Ausgleich, bei allen Bemühungen durfte man aber die Qualität der Heimelf nicht außer Acht lassen. Ein Ballverlust hatte sofort das schnelle Umschalten zur Folge. So zum Beispiel in der 19. Minute, als Lachmayr mit einem Schuß Vollnhofer vor große, aber nicht unlösbare Probleme stellte. In der 22. Minute zögert Kurtisi mit einem Pass in die Tiefe eine Spur zu lange, Keles konnte vom Verteidiger abgedrängt werden. Kurz darauf kann Kostic einen Schuss nicht exakt genug platzieren, Goalie Schwaiger parierte ohne Mühe. Größtenteils bestimmte die Vienna das Spiel, Amstetten hielt jedoch erfolgreich dagegen und war selbst jederzeit gefährlich. In der 30 Minute brach Vukovic durch, die Hereingabe konnte Kröpfl aber abfangen.
So sehr die Vienna sich bemühte, es war in gewisser Weise brotlose Kunst, da man nicht erfolgreich hinter die Abwehr des SKU kam, die entscheidenden Pässe fehlten, oder kamen gegen die gut organisierte Heimelf nicht an. Kurz vor der Pause bot sich die Gelegenheit zu einem Konter, aber auch diese Gelegenheit wurde nicht entschlossen genug vorgetragen. So konnte der SKU Amstetten die 1:0 Führung relativ problemlos in die Halbzeit retten.
Angesichts des Zwischenstandes in Horn war nun die Chance auf den Meistertitel endgültig dahin. Dass man sich von den Anhängern mit einem Sieg verabschieden wollte, war zwar sichtbar, die letzte Konsequenz war jedoch nicht vorhanden. Wie schon in der ersten Hälfte fehlten die Bälle in die Tiefe hinter die Verteidigung der Amstettner. In der 54. Minute funktionierte endlich der Pass in die Tiefe, die Hereingabe von Kostic verfehlte Kurtisi aber knapp.
Vollnhofer reagierte sensationell
Die Vienna war meist spielbestimmend, Amstetten konnte sich aber immer wieder befreien und auch selbst Akzente setzen. So in der 57. Minute, Vukovic kam im Strafraum frei zum Schuß, Vollnhofer reagierte sensationell, der Ball fiel Vukovic nochmals vor die Füße, abermals blieb Vollnhofer Sieger. Trainer Lipa reagierte, Krisch kam für Lenko und nahm die Position von Fucik in der Verteidigung ein. Fucik seinerseits rückte in den Sturm auf. Bevor dieser Wechsel noch Wirkung zeigen konnte, konnte Amstetten die Verteidigung unter Druck setzen. Peham kam frei zum Kopfball, Vollnhofer konnte den Ball gerade noch an die Stange lenken. In dieser Phase hatte es dein Anschein, dass Amstetten Oberwasser bekommen würde, die Vienna reagierte aber. Endlich ein gelungener Pass in die Tiefe, Keles nutzte seine Chance und schob den Ball zum Ausgleich ins lange Eck. Es war die 64. Minute.
Die Vienna wirkte nun wieder entschlossener, wie auch ein Solo von Kostic bewies, sein Abschluss landete jedoch schmerzhaft im Bauch eines Verteidigers. Die nächste gefährliche Aktion kam abermals von Keles, dessen scharfe Hereingabe Kurtisi überraschte. Er verfehlte den Ball knapp.
In der 72. Minute war Fuciks Auftritt als Stürmer beendet, für ihn kam Hakan Gökcek. Die Heimelf war nun vornehmlich mit Defensivarbeit beschäftigt und suchte ihr Glück im Konter. Einer davon endete in einer knappen Abseitsentscheidung, Lachmayr wäre wohl auf und davon gewesen. Den nächsten Aufreger im gut gefüllten Stadion gab es in der 80. Minute, als Güclü und Vukovic aneinandergerieten, der Schiedsrichter beließ es bei Gelb für beide. Obwohl die Meisterschaft zu entschieden war, wollten beide Teams sich mit einem Erfolg von ihren Fans verabschieden. Dementsprechend wurde das Spiel nun etwas hektischer, konnte man mal spielerisch sich durchsetzten, bedeutete die Fahne des Assistenten das Ende der Aktion. In der 85. Minute kombinierte sich die Vienna schön durch die Reihen, der Schuß von Sencar wurde aber vom aufmerksamen Torhüter abgewehrt.
Hochverdienter Punkt gegen einen starken Gegner
Felix Steiner kam noch für Kostic konnte aber nicht mehr entscheidend ins Spiel eingreifen. Gökcek hatte die nächste Gelegenheit, brachte den Ball aber nicht am Verteidiger vorbei, die Ecke brachte nichts ein. Das Spiel neigte sich dem Ende zu, bis zuletzt war der Wille beiderseits erkennbar, der finale Versuch war ein Schuß von Sencar aus der eigenen Hälfte. Wäre wohl ein würdiger Abschluss gewesen, der Keeper ließ sich aber nicht überraschen. Letztlich blieb es bei der Punkteteilung, Amstetten blieb im Frühjahr ungeschlagen, für die Vienna war es ein hochverdienter Punkt gegen einen starken Gegner in einem guten abwechslungsreichen Spiel.
Aufstellung:
SKU Amstetten:
T Lukas Schwaiger, #03 Sascha Fahrngruber, #04 Michael Achleitner, #05 Markus Keusch, #09 David Peham, #12 Lukas Deinhofer, #16 Tobias Michael Haider-Madl, #18 David Pudelko, #20 Patrick Lachmayr (K), #21 Fabian Rülling, #22 Milan Vukovic
Ersatzbank:ET David Affengruber,#07 Denis Berisha,#10 Arber Pervorfi, #14 Daniel Scharner, #19 Dominik Ballwein
VIENNA:
#01 Thomas Vollnhofer, #04 Luka Rajic, #07 Mensur Kurtisi ,#16 Markus Katzer (K), #17 Bernhard Fucik, #18 Kürsat Güclü, #19 Eren Keles, #20 David Sencar, #21 Aleksandar Kostic, #23 Mario Kröpfl, #27 Jiri Lenko
Ersatzbank: ET Oktay Kazan, #06 Angel Luis Ruiz Paz, #11 Hakan Gökcek, #24 Felix Steiner, #29 Kevin Krisch