Die 2. Mannschaft des First Vienna FC 1894 kann auf der Krottenbacher Alm einfach nicht gewinnen, kam in dieser abwechslungsreichen Begegnung trotz langer numerischer Überlegenheit über ein mageres 4:4 (2:2) nicht hinaus. Diesmal war es aber ein geradezu fahrlässig verschenkter Sieg.
Die Blau-Gelben, lange Zeit mit einer ansprechenden Leistung, machten zweimal einen Rückstand wett, lagen dann 4:2 in Front und hatten Gelegenheiten, das Resultat auszubauen. Doch es kam ganz anders. Plötzlich riss der Faden, Überheblichkeit machte sich breit und die tapfer kämpfenden Fortunen, die auch in Unterzahl nie aufgaben, kamen dann sogar mit zwei Mann weniger noch zum glücklichen Ausgleich.
Viel Tempo und wechselnde Szenen
Die Katic-Truppe, im 3-4-1-2 System angetreten, geriet bereits in der 5. Minute in Rückstand. Ein etwas missglückter Rückpass von Alois Oroz, Keeper Niklas Leitner in Bedrängnis servierte einem Fortunen den Ball, der dann zum völlig übersehenen Vuckic kam, der keine Mühe hatte, einzuschießen.
Die 1 b ließ sich aber nicht beirren und kam in der 11. Minute durch einen toll platzierten Freistoß von Andrej Todoroski, wieder einmal einer der Besten am Feld, zum Ausgleich.
In der 23. Minute fehlte dann in der Abwehr der 1 b die Zuordnung, zu weit weg vom Gegenspieler, ein Pass in den Strafraum, ein Rempler, Elfmeter, den Vuckic sicher verwandelte, 2:1.
Die Gäste stellten dann in der 37. Minute erneut den Gleichstand her. Vorerst wurde eine Granate des Debütanten Daniel Kalajdzic bravourös abgewehrt und der Nachschuss von der Linie gekratzt, ehe Todoroski nach Vorarbeit von Dario Kopic sein zweiter Treffer gelang, 2:2.
In Minute 39 kassierte Torjäger Vuckic nach einem Brutalofoul an Ilja Cutura zu Recht die Rote Karte.
Druck erzeugt, zwei schöne Tore
Mit einem Mann mehr hatte die 1 b die Partie sicher im Griff, scheiterte aber noch an der stabilen, von Spielertrainer Strohmayer und Tutic organisierten Defensive der Heimischen. In der 62. Minute konnte Andreas Lemut den Torhüter nicht bezwingen, doch kurz darauf lag die 1 b erstmals in Führung.
Nach Vorarbeit des durchgebrochenen Abdullah Cömert kam Kalajdzic zu seinem Premierentor. Der Jungstürmer erhöhte in der 69. Minute mit einem weiteren Supertor aus halbliker Position ins Eck auf 4:2 für seine Farben.
Anstatt ruhig weiter zu spielen und die Führung auszubauen, schlichen sich plötzlich Fehler ein, taten sich Lücken im Mittelfeld auf und der Spielfluss ging verloren. Zu selbstsicher agierend kam auch die Abwehr nicht mehr richtig in die Zweikämpfe und ermöglichte Fortuna einige Chancen. So in Minute 75. Der Ball kam zum frei stehenden Fend, der mit knallharten Schuss den Anschlusstreffer markierte.
Fend sah dann in Minute 79 Gelb/Rot, doch die Vienna konnte dies ein keinster Weise nützen. Der eingewechselte Sasa Lazic und Todoroski hätten den Sack zumachen können, erfolgreicher waren die Platzbesitzer. In der 90. Minute gelang Richard Strohmayer, der zuvor schon die Latte getroffen hatte, per Kopf nach einer Ecke der Ausgleich.
Kein Wunder, dass die Blau-Gelben, verärgert über ihre blamable Leistung in den letzten 20 Minuten, mit hängenden Köpfen das Feld verließen.
Stimmen zum Spiel:
Aleksandar Katic: Mir fehlen die Worte. Unerklärlich dieser Rückfall nach einer konfortablen Führung und Überlegenheit, da hat rein gar nichts mehr gepasst. Wir haben die Kontrolle verloren, haben viel zu locker agiert und geglaubt, den Sieg schon in der Tasche zu haben. Ein Spiel ist nun mal zu Ende, wenn der Schiedsrichter abpfeifft.
Manuel Grünzweig: Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir uns gesteigert, haben das Spiel bestimmt, es aber verabsäumt, den Vorsprung auszubauen. Ich weiß selbst nicht, was in uns vorgegangen ist, einen deutlichen Sieg aus der Hand zu geben.
Aufstellung Vienna 1 b:
Leitner; Oroz, Cutura, Korkmaz; Grünzweig, Kopic (ab 77. Lazic), Riepler, Cömert (ab 67. Burkic); Todoroski; Lemut (ab 92. Daniliuc), Kalajdzic.
Torfolge:
1:0 (5.) Vuckic, 1:1 (11., Freistoß) Todoroski, 2:1 (23., Foulelfmeter) Vuckic, 2:2 (37.) Todoroski, 2:3 (64.) Kalajdzic, 2:4 (69.) Kalajdzic, 3:4 (78.) Fend, 4:4 (90. Strohmayer.